Gibt es unbestrittene Beispiele/Dokumentationen/Nachweise über die Makroevolution?

15 Antworten

Was genau verstehst Du unter Makroevolution genau?

Welcher grundlegende, mechanistische Unterschied soll da zur Mirkoevolution sein?

Beides ist Evolution, mir sind keine "strittigen Beispiele", also z.B. eine heutige Tierart deren Entstehung nicht mit Evolution am besten erklärt werden kann bekannt.

Ich werd verrückt !

Warum werden in manchen Lehrbüchern Fossilien, die eine Abstammungslinie darstellen sollen, im Maßstab verändert?

Die Vertreter der verschiedenen Arten sind nicht ähnlich groß, wie so manche Abbildung vermuten läßt, sondern einige sind riesig, andere eher klein.

Wieso kann man keinerlei Verwandtschaftsverhältnisse nachweisen? Die Glieder der Abstammungsketten sind oft durch eine zeitliche Kluft, die man auf Millionen Jahre schätzt, voneinander getrennt. Der Naturwissenschaftler Henry Gee kommentiert dazu: „Die zeitlichen Intervalle zwischen den Fossilien sind so gewaltig, dass wir überhaupt nichts Definitives über eine mögliche verwandtschaftliche Beziehung sagen können.“ (Henry Gee: In Search of Deep Time—Beyond the Fossil Record to a New History of Life. 1999, S. 23.)

Der Biologe Malcolm S. Gordon sagt über die vorhandenen Fossilien von Fischen und Amphibien, sie seien nur ein sehr dürftiges, „nicht besonders repräsentatives Zeugnis der Lebensvielfalt, die damals unter diesen Tierstämmen geherrscht hat“. Er kommt zu dem Schluss: „Es ist unmöglich festzustellen, ob diese speziellen Organismen für spätere Entwicklungsstadien irgendeine Rolle spielten oder wie sie miteinander verwandt gewesen sein sollen.“ (Biology and Philosophy, S. 340)

Robin Derricourt von der Universität Neusüdwales (Australien) schrieb 2009 über die Klassifizierung dieser Fossilien: „Wahrscheinlich besteht die einzige Übereinstimmung darin, dass es keine Übereinstimmung gibt.“ (Robin Derricourt: „Patenting Hominins—Taxonomies, Fossils and Egos“. Critique of Anthropology, Jg. 29(2), 2009, S. 195, 196, 198)

Forscher, die einen weiteren vermeintlichen Ast des evolutionären Stammbaums entdeckt hatten, schrieben 2007 in der Wissenschaftszeitschrift Nature, man könne überhaupt nichts darüber sagen, wann und wie die Entwicklungslinie des Menschen von der des Affen abgezweigt sei.(Gen Suwa, Reiko T. Kono, Shigehiro Katoh, Berhane Asfaw und Yonas Beyene: „A New Species of Great Ape From the Late Miocene Epoch in Ethiopia“. Nature, 23. August 2007, S. 92)

Gyula Gyenis, Forscher am Institut für biologische Anthropologie der Eötvös-Loránd-Universität (Ungarn), schrieb 2002: „Die Klassifizierung und stammesgeschichtliche Einordnung hominider Fossilien wird unaufhörlich debattiert.“ Auch bringe das momentan vorhandene Fossilzeugnis die Forschung kein Stück weiter, wenn es darum gehe, genau zu bestimmen, wann, wo und wie sich der Mensch aus affenähnlichen Lebewesen entwickelt habe. (Gyula Gyenis: „New Findings—New Problems in Classification of Hominids“. Acta Biologica Szegediensis, Jg. 46(1-2), 2002, S. 57, 59)

DiegoderAeltere  10.12.2019, 14:27

Es zeugt von ziemlich schlechter Diskussionskultur, wenn du einfach ein völlig neues Thema eröffnest, weil dir die Antworten auf deine ursprüngliche Frage nicht gefallen haben.

Auch wenn du die die gesamte Broschürensammlung der Zeugen Jehovas hier reinkopierst, hilft das deinem Punkt nicht weiter, weil es nichts daran ändert, dass hier Zitate von ernsthaften Wissenschaftlern völlig aus dem Zusammenhang gerissen und zusammen mit denen von echten Kreationisten präsentiert werden.

https://en.wikipedia.org/wiki/Quoting_out_of_context

Wenn du mal genau liest, fällt dir vielleicht auf, dass es hier immer um die Schwierigkeiten geht, die Verwandtschaft von eng verwandten fossilen Arten zu rekonstruieren. Das ist ein grundsätzliches Problem bei der Erforschung des historischen Prozesses der Evolution, zieht aber weder die gemeinsame Abstammung dieser Arten noch die Evolutionstheorie in Zweifel.

Dazu mal ein Gedankenspiel: Kohlmeise und Blaumeise sind äußerlich leicht unterscheidbar, können aber an ihrem Skelett nicht auseinandergehalten werden. Mal angenommen, die Kohlmeise stirbt demnächst aus, während die Blaumeise in den nächsten Jahrmillionen eine ganz neue Vogelfamilie mit zahlreichen Arten hervorbringt: Die Evolutionsbiologen der Zukunft könnten für diese Familie dann einen gemeinsamen Vorfahren rekonstruieren, der unserer heutigen Blaumeise entspricht, mit den gleichen Methoden, die wir heute in der Forschung verwenden.

Wenn sie aber auf eine fossile Meise stoßen würden, könnten sie zwar feststellen, dass diese in allen Skelettmerkmalen dem rekonstruierten Vorfahren entspricht, aber sie hätten trotzdem keine Möglichkeit festzustellen, ob es sich tatsächlich um diesen Vorfahren (also die Blaumeise) handelt oder um einen nah verwandten, aber blind endenden Seitenzweig (die Kohlmeise). Und dass, obwohl die Evolution von der Blaumeise zu dieser neuen Vogelfamilie in diesem Gedankenspiel tatsächlich stattgefunden hat!

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Unbestritten und wissenschaftlich passen nicht zusammen:

Wissenschaftlich hält immer die Möglichkeit offen, dass etwas widerlegt wird und das macht auch Sinn: Versuche und Experimente können fehlerhaft sein oder in einer anderen Situation nicht das vorhergesagte Ergebnisse bringen, Funde oder Befunde gefälscht sein (was es geschichtlich sehr sehr häufig gab und man mit modernen Methoden nachweisen kann) und letztendlich basiert ja alles auf gewissen nicht nachweisbaren Grundannahmen, z..b. das es die äußere Welt wirklich gibt.

Problem hierbei ist nämlich auch, dass wir Teil dessen sind, was wir untersuchen und wir nicht von "draußen" draufschauen können.

Es gibt allerdings starke Belege (die hier von anderen ja auch schon aufgezählt wurden). Die Frage ist also: Was erachtest du als wahrscheinlicher? Etwas, das mit einer Vielzahl Belege untermauert is oder etwas anderes?

Letztendlich ist alles eine Frage der Wahrscheinlichkeit

Als Makroevolution versteht man heute die Evolution von Gruppen (Wissenschaftler sprechen von Taxa, im Singular vom Taxon), die größer sind als die Art. Folgerichtig ist die Mikroevolution die Evolution einzelner Arten.

Diese Unterscheidung ist aber rein deskriptiv - man könnte sie allenfalls verwenden, um damit in der Evolution neu entstandene Baupläne zu umschreiben. Die Mehrheit der Evolutionsbiologen lehnt eine Differenzierung zwischen Mikro- und Makroevolution aber ab. Die Mechanismen, welche der Makroevolution zugrunde liegen, sind nämlich haargenau die selben graduellen (kleinschrittigen) Prozesse, die auch die Mikroevolution ausmachen. Dass Evolution ein äußerst gradueller Prozess ist, kann man an unserer eigenen, nämlich der menschlichen, Evolutionslinie sehr gut sehen. Das Fossilienmaterial der menschlichen Entwicklungslinie ist im Vergleich mit anderen Evolutionslinien erstaunlich gut erhalten geblieben, weit besser als beispielsweise die Evolutionslinie unserer nächsten Verwandten, der Schimpansen (Pan troglodytes) und Bonobos (Pan paniscus). Das hängt sehr wahrscheinlich damit zusammen, dass Schimpansen niemals den tropischen Regenwald verlassen haben, während sich ein Großteil der menschlichen Evolution im ostafrikanischen Grasland abspielt (der auf sechs bis sieben Mio. Jahre datierte bislang früheste entdeckte Vertreter der Hominini, Sahelanthropus tchadensis, lässt jedoch darauf schließen, dass auch die Evolution der Hominini einst in Zentralafrika im Regenwald begonnen haben könnte). Fossilien bleiben im feuchten Regenwald sehr viel seltener erhalten, in der Savanne sind die Fossilisationsbedingungen weitaus besser. Jedenfalls ist die Evolutionslinie der Hominini angefangen von basalen Vertretern wie Australopithecus und Paranthropus (früher als "robuster Australopithecus" bezeichnet), über den ersten Vertreter der Gattung Homo (Homo habilis) bis hin zu Homo erectus und den von ihm abgeleiteten Formen (Homo (sapiens) neanderthalensis, Denisova-Mensch, Homo (sapiens) sapiens) exzellent überliefert. So gut sogar, dass es bei vielen Fossilien schwer fällt, sie eindeutig einer bestimmten Art zuordnen zu können, weil die Übergänge extrem fließend sind. Da stellt sich dann oft die Frage: ist das noch ein Homo habilis oder schon ein Homo erectus? Und es wirft etwa auch die Frage auf, ob Neanderthaler, Denisova-Mensch und der anatomisch moderne Mensch Vertreter der gleichen Art sind oder unterschiedlichen Arten angehören (beide Konzepte sind, wenn sie gut begründet werden, nicht von der Hand zu weisen). Für Systematiker mag das frustrierend sein, besser kann eine graduelle Fossilienreihe jedoch gar nicht überliefert sein und man könnte den graduellen Evolutionsprozess nicht anschaulicher demonstrieren als an unserer eigenen fossilen Evolutionsreihe.

Man nimmt heute an, dass diese kleinschrittigen Prozesse jedoch nicht gleichmäßig verteilt über den Artentstehungsprozess auftreten, sondern es viel eher ein punktuelles Gleichgewicht (punctuated equilibrium) gibt zwischen langen Phasen des Stillstands (Stasis) und kurzen (punktuellen) Unterbrechungen, in denen eine rasche morphologische Veränderung beobachtet werden kann. Das bedeutet nicht zwangsläufig, dass die Zeit der Stasis auch genetisch eine Periode des Stillstandes ist. Die Mutationsrate der DNA ist über die Zeit konstant (sie ist aber nicht für alle Gene gleich, denn hochkonservierte Gene mutieren langsamer als andere, da selbst geringste Abweichungen der Gensequenz sofort von der natürlichen Selektion aussortiert werden) und während der Stasis häufen sich Mutationen an. Das ist interessant, denn derartig angesammelte Mutationen mögen zwar bis zu diesem Zeitpunkt nutzlos (neutral) sein, sie können sich aber als Präadaptationen für jenen Zeitpunkt erweisen, bei dem die Evolution einen raschen Schritt nach vorn macht, für Zeiten also, in denen eine Evolutionslinie eine adaptive Radiation erfährt.

Bevor wir uns der adaptiven Radiation widmen, wollen wir uns ein paar Beispiele solcher Präadaptationen ansehen. Wir müssen uns als erstes aber eines vor Augen führen: Evolution ist stets eine Adaptation (Anpassung) an die jeweils aktuell herrschenden Umweltbedingungen. Keine Präadaptation entsteht, um später damit irgendetwas tun zu können. Evolution ist kein gerichteter Prozess, es gibt in der Evolution kein Ziel und keine Tendenz zu höherer Komplexität. Wenn wir Präadaptationen verstehen wollen, müssen wir uns daher klar machen, dass sie im Licht der Umweltbedingungen verstanden werden müssen, zu deren Zeit sie auch entstanden sind und nicht zu jenen Umweltbedingungen, die später herrschten!

Schauen wir uns ein paar Beispiele an, anhand derer dies deutlich wird. (Fast) alle Landwirbeltiere (Tetrapoda) atmen mit einer Lunge. Das ist absolut notwendig, denn Kiemen funktionieren zwar im Wasser, an Land sind sie jedoch ziemlich nutzlos. Um Sauerstoff aus der Luft atmen zu können, ist eine Lunge zwingend notwendig (Amphibien atmen zwar zum großen Teil direkt über die Haut und es gibt sogar Lungenlose Salamander, welche ihre Lungen sekundär wieder verloren haben, diese Tiere bleiben aber alle sehr klein, ein größeres Tier könnte die Atmung an Land niemals allein über die Haut bewerkstelligen, zudem sind Hautatmer auf hohe Luftfeuchtigkeit angewiesen und bleiben auf bestimmte, Feuchtbiotope beschränkt). Lungen sind aber gar nicht entstanden, um damit an Land atmen zu können. Sie waren im Sinne einer Präadaptation zwar eine wichtige Grundlage für den Landgang und haben ihn gewissermaßen erst ermöglicht. Entstanden sind sie aber zu einem ganz anderen Zweck. Es ist bekannt, dass die Landwirbeltiere sich von "fisch"-artigen Wasserbewohnern ableiten lassen, die bereits Lungen besaßen und keineswegs an Land gingen. Welchen Zweck haben Lungen also gehabt? Sie waren eine Anpassung an Gewässer, die durch einen Mangel an Sauerstoff gekennzeichnet sind oder an Gewässer, die periodisch austrockneten. Ganz ähnlich nutzen die Lungenfische (Dipnoi) noch heute ihre Lungen. Sehr wahrscheinlich sind die Lungenfische die nächsten Verwandten (die "Schwestergruppe") sämtlicher Tetrapoden. Allerdings sind die Dipnoi nicht die direkten Vorfahren der Tetrapoden, wir teilen uns nur einen gemeinsamen unmittelbaren Vorfahren mit ihnen.
Ein weiteres Beispiel für eine Präadaptation ist Rhodopsin. Es wird auch "Sehpurpur" genannt und ist für das Sehen unerlässlich. Durch Konformationsänderung bewirkt es, dass wir mit unseren Photorezeptoren sehen können. Es entstand in der Evolution aber nicht, um damit sehen zu können - es hat diese Anpassung lediglich erst ermöglicht. Der originäre Zweck ist jedoch ein anderer: Energiegewinn. Einige Bakterien wie Halobacterium salinarum nutzen Bakteriorhodopsin, um damit Lichtenergie zu nutzen, sozusagen eine Form der Photosynthese (die jedoch von der oxygenen Photosynthese der Pflanzen grundverschieden ist). Sie nutzen die Energie der Konformationsänderung, um damit einen Protonengradienten zu erzeugen und damit eine ATP-Synthase anzutreiben, also chemische Energie zu generieren.

Als adaptive Radiation bezeichnet man vergleichsweise kurze Zeiträume, während derer eine Evolutionslinie sich in viele Zweige aufspaltet. Der Prozess erfolgt so rasch, dass selbst mit den molekularbiologischen Methoden die Entschlüsselung der einzelnen dichotomen Ereignisse oft nicht möglich ist. Beispiele dafür sind etwa die Radiation der Blütenpflanzen in der Kreide, die Darwin-Finken auf dem Galápagos-Archipel, die Cichliden in den ostafrikanischen Grabenseen, die Radiation der Beuteltiere (Marsupialia) in Australien und vor allem die "Kambrische Explosion" (eigentlich: Kambrische Radiation): innerhalb kurzer Zeit entstanden im Kambrium so gut wie alle größeren Tiergruppen.
Begünstigt wird eine Radiation oft durch die Neubesiedlung eines Lebensraums (Darwin-Finken) oder durch ein vorangegangenes Massenaussterben (z. B. nimmt man dies für die Radiation im Kambrium an). Beide Fälle haben zur Folge, dass viele ökologische Nischen frei sind bzw. werden, die von den Lebewesen besetzt werden können. Das begünstigt quasi die Diversifizierung der Lebewesen und feuert so die adaptative Radiation erst an.
Bei solchen Ereignissen spielen neben der Anpassung durch natürliche Selektion auch zufällige Prozesse, die man als Gendrift zusammenfasst, eine wesentliche Rolle. Dabei unterscheidet man grundlegend zwischen dem Gründereffekt (die Gründerpopulation repräsentiert einen kleinen Ausschnitt des Genpools der Ursprungs-Population) bei Neubesiedlung eines Lebensraums durch eine (Teil)population sowie dem genetischen Flaschenhals, d. h. eine Reduktion des Genpools einer Population durch Dezimierung derselben (z. B. infolge einer Seuche, einer Naturkatastrophe usw.). Beide Effekte führen zu einer Veränderung der Allelfrequenz und können dazu führen, dass dann ganz andere Allele als in der Ausgangspopulation fixiert werden. Darunter können auch solche sein, die ursprünglich eher nachteilig waren und nun aber ganz neue Möglichkeiten für eine Abwandlung des Bauplans ermöglichen könnten.

Von Interesse in der Evolutionsforschung sind seit einigen Jahren die so genannten Hox-Gene, die in allen Lebewesen sehr ähnlich sind. Sie codieren für Transkriptionsfaktoren, die wiederum andere Gene steuern und regulieren vor allem die Differenzierung des Embryos in seiner Längsrichtung, sind also z. B. für die Ausbildung von Gliedmaßen verantwortlich.
Bereits kleine Veränderungen dieser Gene können eine große Veränderung im Bauplan bewirken. So haben Laborexperimente gezeigt, dass nur wenige Veränderungen der Hox-Gene notwendig sind, um aus einem Körperbauplan mit vielen Extremitäten wie beim Salinenkrebs (Artemia salina) einen sechsbeinigen "Insekten"-Grundbauplan zu erzeugen. Das ist insofern interessant, weil molekularbiologische Befunde darauf schließen lassen, dass die Insekten tatsächlich aus einer Linie der "Krebstiere" hervorgingen. Die "Crustacea" sind demnach sehr wahrscheinlich paraphyletisch und müssten, um monophyletisch zu sein, die Insekten einschließen. Das gemeinsame Taxon aus "Crustaceen" und Insekten wird Tetraconata genannt. Die Erforschung der Hox-Gene könnte in ZUkunft weitere Aufschlüsse darauf geben, wie die verschiedenen Großgruppen der Lebewesen entstanden sind.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Biologiestudium, Universität Leipzig
mjutu  11.12.2019, 10:14

Vielen Dank für die tolle Ausarbeitung!

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Hallo,

"unbestritten" ist dabei ein interessantes Wort. Z.B. bestreiten Flat-Earther auch die (annähernde) Kugelform der Erde, somit wäre es in dem Sinne auch nicht unbestritten, dass die Erde eine kugelförmige Gestalt hat... Ganz Intelligenzresistente bestreiten auch die Existenz der Gravitation... Und nun? Alles falsch?

Des weiteren ist die Kategorisierung in Mikro- und Makroevolution, so wie es Kreationisten vornehem durchaus auch bewusst falsch. Es gibt de facto keine Grenze, sowohl auf genetischer, als auch mechanistischer Ebene, die das eine möglich und das andere unmöglich macht. Jedes Mal, wenn man nachfragt wo GENAU diese Grenze liegen soll, kommt entweder gar nichts, oder nur fahrige Aussagen, wie "über die Artgrenze hinausgehend" etc. etc. Verweist man dann auf Beispiele, die das Gegenteil beweisen, wird dann plötzlich aus einer "Art" etwas ganz anderes aus der biologischen Taxonomie, was hin bis zu ganzen Reichen oder Familien führt. Die Taktik dahinter lautet "Verschieben des Torpfostens"... Mit jedem Gegenbeweis wird die Anforderung für einen auch von denen akzeptierten Beweis immer weiter verschoben, wissentlich, dass es eigtl. nicht um eine ehrliche Betrachtung der Problematik geht, sondern um das eigene Glaubensbild.

Taktik Nummer 2 wäre, man behauptet einfach irgend etwas -wissentlich falsches- und argumentiert dann dagegen. Z.B. ein "Argument" was ich schon häufig gehört habe: "Wenn ein Hund eine Katze zur Welt bringt"... oder "wenn aus einem Fisch plötzlich ein Vogel wird..." etc. etc. Also solche Behauptungen, die nirgends von Wissenschaftlern oder der ET im Allgemeinen aufgestellt worden sind. Hier belügt man sich also wieder bewusst selbst, damit man sich möglichst gar nicht ernsthaft damit auseinandersetzen muss, da ja schon der Gedanke quasi "lächerlich" wäre...

Eine weitere gerne genutzte Methodik ist alles möglicht unbestimmt zu formulieren... da wäre dann z.B. Makroevolution etwas, was "komplexe" Veränderungen hervorbringt... Aha... was genau soll "komplex" denn nun sein. Das Lenksi-Experiment (LTEE) hat durch mehrere Mutationen eine komplexe Veränderung hervorgebracht (http://www.ag-evolutionsbiologie.net/html/2012/lenski-langzeitexperiment.html)... Aber nein, das reicht dann plötzlich wieder nicht. Dann muss es noch komplexer sein... Also gut... Dann noch komplexer:

http://ag-evolutionsbiologie.net/html/2016/evolution-magenbrueterfrosch.html

Und siehe da... auch das reicht dann plötzlich wieder nicht... Also wird das mit dem 1. Trick (Verschieben des Torpfostens) kombiniert, damit man bloß nicht jemals das eigene Weltbild hinterfragen muss...

Und natürlich gelten diese Tricks auch für den Begriff Makroevolution selbst... Hat man Beispiele dargelegt, dass Makroevolution nachweisbar ist... wird plötzlich aus dem Begriff wieder etwas neues.

Hier mal eine kurze Zusammenfassung was überhaupt unter Makroevolution verstanden wird:

https://de.wikipedia.org/wiki/Makroevolution

Dazu hier noch einige Beispiele bzgl. Makroevolution, auch mit Antworten auf die vermeintlichen "Gegenargumente" diverser Kreationisten:

http://www.talkorigins.org/faqs/comdesc/

Weitere Beispiele mit wissenschaftlich ausführlicher Dokumentation aus der Pflanzenforschung finden sich z.B.

https://www.pnas.org/content/106/43/18054

Auf das prinzipielle Problem bei der Diskussion gerade bei diesem Thema gehen auch diese Quellen gut ein:

http://www.martin-neukamm.de/junker3_2.html (da lohnt auch die weitere Lektüre)

http://ag-evolutionsbiologie.net/html/2018/kritische-studie-zur-evolutionstheorie.html (auch hier empfiehlt es sich die Quellen näher anzusehen)

Also wirklich "unbestrittene" Beweise wirst du da nie finden... Schlicht weil Kreationisten sowieso alles bestreiten, was das eigene Glaubensbild auch nur ankratzen würde... Die meinen sie hätten sowieso immer Recht... Wer an Gott glaubt und Evolution ablehnt hat somit schon deswegen die Glaubwürdigkeit gepachtet und kann eigtl. alles behaupten... DAS ist übrigens die Geschäftsmethode schlechthin, weshalb Kreationismus v.a. in den USA ein Riesengeschäft ist. Da wird mal eben für über 100 Mio. $ ein "Arche-Nachbau" in die Wüste (wohin auch sonst??) gesetzt, der zwar die Geschichte bzgl. des Sintflutmythos von A bis Z demontiert, aber egal... Der Kreationist glaubt es dennoch... Weil kostet ja Eintritt und ist gegen die ET und für Gott...

usercity 
Fragesteller
 09.12.2019, 16:20

lach

Danke für deinen Kommentar

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