Gibt es bei Pferdegebissen Zwischengrößen?
Die Vorbesitzerin hatte ein 12,5 cm langes und 14 mm dickes (an der dicksten Stelle Gebiss mit Plastikeinsatz verwendet, doppelt gebrochen. Laut Tierärztin und den Mundwinkeln des armen Ponys war es zu klein, auch soll das neue Gebiss nicht dicker als dieses sein.
Nun hab ich auf anraten der Tierärztin ein Stangengebiss mit leichter Biegung geholt: Gewählt habe ich 14 mm dick, rostfrei, 13,5 cm...
Dieses ist nur definitiv fast einen Zentimeter zu lang gewesen... Nun kam mich der Gedanke eine Zwischengröße zu kaufen, aber gibt es sowas überhaupt? Auch bin ich nun total verwirrt was denn schonend für die Mundwinkel ist.
Danke im Voraus für eure Antworten!
4 Antworten
Ja, je nach Hersteller gibt es auch Zwischengrößen. Auch können Stangengebisse anders gewählt werden als gebrochene Gebisse.
Ich verstehe diesen Hype um Stangengebisse nicht. Stellung wird erschwert, keine einseitige Zügelhilfe ist möglich, was die Ausbildung einfach nur erschwert. Stangengebisse sind mit extrem viel Bedacht zu führen und nicht nur so sanft, wie es scheint.
Ich möchte dir Ilka Stehn ans Herz legen, gerne auch ihren Podcast, wo sie auch nochmal auf Gebisse eingeht: https://www.klassische-reitausbildung-ilka-stehn.de/Gebisskunde.htm
eine gerade stange bildet immer einen hebel. mit einer geraden stange kann man tatsächlich von oben nicht einseitig einwirken - dafür bei der langzügelarbeit umso besser. die gerade stange darf nicht nach oben, sondern nur nach hinten geführt werden. entsprechend ist bei der langzügelarbeit der zügel durch den ring am buggelenk des gurtes zu führen.
sprich: eine gerade stange ist zum reiten nicht geeignet.
Ja, es gibt bei diversen Herstellern Zwischengrößen. Ich würde den Zahnarzt fragen, was er empfiehlt, denn es muss ja auch zu eurer Reiterei passen.
Es kommt auch auf die Form an, wie es im Maul liegt. Mein alter Wallach hatte vier Trensen. Einfach und doppelt gebrochen. Bei jeder brauchte er eine andere Größe. Zwischen 11,5 und 14,0 hatte er da. Und ja, es gibt nicht von jedem Modell 5 mm Abstufungen, aber von vielen.
du hast beide male das massband falsch angelegt.
man misst übrigens nicht die trense, sondern das pferdemaul. dazu nimmt man einen dünnen holzstab - im prinzip genügt ein schaschlikspies, bringt auf der stumpfen seite ziemlich am rand eine markierung an, schiebt ihn durch das pferdemaul, so dass die markierung am rand des mundwinkels liegt. dann bringt man an ebendieser stelle eine weitere markierung an. den abstand zwischen diesen beiden markierungen misst man aus und hat damit die exakte maulbreite. zu dieser addiert man einen zentimeter und hat damit die grösse für die benötigte trense und muss nichts mehr messen.
die verschnallung der trense am backenriemen erfolgt so, dass der maulwinkel um 2-3mm angehoben wird. es dürfen sich keine falten bilden, auch nicht eine. denn sobald sich eine falte bildet, stösst die trense an die unteren backenzähne und beschädigt diese. der pferdedentist nennt diese beschädigungen "trensenhaken". der gegengleiche obere zahn nutzt sich an dieser stelle nicht mehr ab und bildet eine haifischzahnartige spitze kannte, die dem pferd erhebliche schmerzen bereitet und sogar die zunge perforieren kann.
die form beider olivenköpfe ist sehr unglücklich gewählt. ein passendes trensengebiss klemmt immer die mundwinkel ein, weil es genau da, wo es aus dem maul kommt, beweglich ist.
abhilfe schaft eine D-ring trense, eine einfache wassertrense oder ein einfach gebrochenes schenkelgebiss. immer mit grossen ringen, nie mit kleinen.
die untere abgebildete trense ist nicht geeignet. man wählt, wenn stangentrense immer eine gebogene. sie muss zwingend mit kinnkette verwendet werden.
von der oberen trense hat das pferd auch schon ein paar stücke abgefressen. die liegen jetzt im pferd und werden es auch nicht mehr verlassen. sprich - die trense darf unter keinen umständen mehr verwendet werden. man macht sie unbrauchbar, indem man sie mit hammer und meissel zerstört, damit niemand sie mehr verwenden kann.
eine trense mit grossen ringen ist immer etwas weicher als eine mit kleinen ringen.
pferdefreundlich und wahrscheinlich geiggnet wäre
- einfach gebrochene d-ring trense, edelstahl
- einfach gebrochene d-ring schenkeltrense, edelstahl
- gebogene stangentrense ohne zungenfreiheit mit kinnkette und mit grossen ringen, geeignet, wenn das pferd eine sehr fleischige zunge hat, weil das gebiss auf die laden wirkt und die zunge in der mitte ein polster bildet. die zunge liegt damit verhältnismässig ruhig, das abkauen wird erleichtert.
- https://th.bing.com/th/id/OIP.AljsBUzrBgyJsczQz07PBgHaE6?pid=ImgDet&rs=1 hippus gelenktrense ohne bruch - die einzige, die sich ergonomisch dem pferdemaul anpasst. zwingend ohne martingal und sonstige hilfszügel zu verwenden.
- merothisches ledergebiss - ebenfalls absolut individuell ergonomisch - nachteil: man muss sie eine ganze weile "einreiten", bis sie ihre form bekommen hat. die meisten geben viel zu früh auf, weil "das pferd damit nicht gut läuft", weil sie "nicht passt", weil die andern komisch gucken (die meisten verwenden das merothische mit einem normalen zaum. zwingend ohne martingal oder sonstigen hilfszügeln zu verwenden.
- eine dreiringtrense, bei der man den unteren ring unbrauchbar macht, bzw. den unteren ring einfach nicht verwendet. der zaum hat durch die unterschiedliche befestigung von backenriemen und zügel etwas mehr einwirkung auf das genick. bei verwendung des unteren ringes bildet sich ein starker hebel, der auf die nase einwirkt, als widerlager dient die lade, die man dadurch schwer verletzen kann.
bei all den genannten gebissen ist es wichtig, keinen sperrriemen zu verwenden. mittel der wahl ist ein englisches reithalfter.
eine dicke trense ist nicht unbedingt weicher, ich würde wahrscheinlich 12mm wählen, weil man die schnute des pferdes nicht zwingend bis zum anschlag ausfüllen muss.
ein brauchbar verarbeitetes mundstück kostet in der regel zwischen 150 und 220 euro.
dafür verzichtet man einfach auf 4 von 7 schabracken und hat das geld wieder drin, um sein pferd pferdefreundlich reiten zu können.
ich hoffe, dieser "roman" gibt ein bisschen aufschluss, was man warum macht. es ist schade, dass weder trainer noch tierärzte über die physikalischen auswirkungen der ausrüstung auf das pferd prüfungen ablegen müssen und das in der anatomie wenn überhaupt nur oberflächlich angesprochen wird.
über den hebel vom backenriemen auf den kinnriemen. und leider häufig über den sperrriemen.
Ein Dreiering wird üblicherweise sogar ohne Kinnriemen/Kinnkette genutzt.
Wie es vom Backenriemen auf die Nase einwirken soll, sorry, vll. bin ich dafür auch einfach zu blöd. Wenn da doch nichts über die Nase läuft dabei, wie soll da Druck hin kommen?
Dafür völlig egal in welchem Ring - es geht halt nichts über die Nase, weshalb ich nicht verstehe, wie da Druck hinkommen soll.
Wie wirkt ein Gebiss auf die Nase ein? Dazu müsste es doch eine Verbindung über die Nase geben von Gebissring zu Gebissring.