Meinung des Tages: Was haltet Ihr von der digitalen Gesundheitsakte?

28 Antworten

Von Experte sassenach4u bestätigt
Was haltet Ihr von der digitalen Gesundheitsakte?

Unter der Voraussetzung, dass die Daten gut gesichert vor dem Zugriff Dritter sind, ist das eine sinnvolle Idee. So kann mein Urologe bei einem auffälligen Befund während des Ultraschalls sofort auf die Ergebnisse meines Blutbildes zugreifen, das letzte Woche mein Internist erstellt hat.

Die Alternative wäre, mich heimzuschicken, die Werte anzufordern, einen neuen Termin beim Urologen vereinbaren und die Untersuchung fortzusetzen.

Bisher ist das bisschen so, wie meine Songs, meine Fotos, meine e-Mails und mein WhatsApp Konto auf vier verschiedenen Handys (die alle an unterschiedlichen Orten sind) zu speichern.

Dass die Verschwörungserzähler dem Ganzen widersprechen können, ist die Kirsche auf der Sahne. Somit gibt es keinen Grund, dieses Vorhaben abzulehnen. Im nächsten Schritt sollte dasselbe für die Organspende so umgesetzt werden.

Alex

Skeptisch - hat einen Grund warum ich den PIN hierfür noch nicht beantragt habe.

https://www.gematik.de/anwendungen/e-patientenakte

Was ist das wirkliche Ziel ? Ich habe es schon oft genug erlebt, dass selbst bei mitgebrachten Befunden erst wieder selbst überprüft wurde. Ein Weg um den Patienten noch schneller durch zu schleusen? Fehlerquellen bei Behandlung vermeiden? Vielleicht ist es ein regionales Problem, aber in manchem Krankenhaus hier bin ich froh, wenn der Arzt noch meine Sprache spricht. Die Verbesserung der medizinischen Versorgung und des Personalmangel ist mit einer ePa nicht gelöst.

Was ist mit den Daten, wenn ich unter Betreuung stehe, an Demenz leide? Hat mein Bevollmächtigter/Betreuer dann Zugriff auf meine Akten? Was ist wenn ich tot bin - müssen meine Erben sich dann auch um dieses digitale Erbe kümmern?

Kann ich als Patient beurteilen, welche Daten für den neuen Arzt vielleicht relevant sind oder mache ich es wie mit den Cookies - alles freigegeben, da einfacher? Ist es mir nicht lieber wenn der Arzt mir zuerst einmal unvoreingenommen zuhört , sich seine eigene Meinung bildet?

Wenn meine KK für die Sicherheit der Daten zuständig ist - was ist bei einem Wechsel der KK?

Jedes System benötigt jemand der es wartet , einen Admin. Wer schützt meine Daten vor dem?

Ehrlich gesagt bin ich davon ausgegangen, dass das heutzutage schon lange der Standard wäre.

Ich bin aber auch der Meinung, dass meine Daten bereits irgendwie zentral verwaltet werden, denn meine Ärzte hatten eigentlich immer Zugriff auf die Dokumente jeweils anderer Ärzte.

Wäre ja auch schlimm wenn nicht.

Ich persönlich sehe darin zunächst nur wichtige Vorteile.

Jeden behandelnden Arzt einen umfassenden Einblick in den bisherigen Krankheitsverlauf zu verschaffen, kann Leben retten und schneller zu einer besseren Diagnose führen.

Demgegenüber halte ich das Missbrauchspotential für eher gering - lasse mich da ber auch gerne argumentativ überzeugen.

Natürlich müssen diese Daten geschützt sein und nicht weitergegeben werden dürfen -zb an Wirtschaft und Pharmakonzerne.

Aber es ersetzt den Arztbrief und erleichtert es jedem Arzt sich ein Gesamtbild zu machen und eine Diagnose zu stellen - auf jeden Fall wird es zu weniger Fehldiagnosen kommen.