Germanistik Studium, Erfahrungen?

3 Antworten

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Germanistik unterscheidet sich ein bisschen von dem, was man im Deutschunterricht der Schule macht. V.a. gibt es mehrere Unterfächer, auf die man im Studium trifft. Da wären hauptsächlich:

  • NdL (Neuere deutsche Literatur, Literatur ab ca. dem 16. Jh.)
  • ÄdL (Ältere deutsche Literatur / Komparatistik, Literatur vor dem 16. Jh., also weitestgehend in mittel- aber auch althochdeutscher Sprache
  • Sprachwissenschaft (selbsterklärend: alles über Geschichte, Aufbau, Grammatik, Rechtschreibung usw. usf. der deutschen Sprache)

Auf die Fächer trifft man eigentlich immer im Studium. Zumeist sind sie im Grundstudium noch gleich vertreten, in den letzten beiden B.A.-Semestern kann / muss man sich evtl. spezialisieren; im Master sowieso.

Daneben gibt es aber noch:

  • DaF (Deutsch als Fremdsprache, man lernt, wie man Ausländern Deutsch als fremdsprache beibringt, gibt es als eigenen Studiengang, als Teil des normalen Studiums oder oft auch als Zusatzausbildung)
  • DaZ (Deutsch als Zweitsprache, es geht darum, Kindern mit Migrationshintergrund Deutsch in einer deutschen Schule beizubringen, richtet sich natürlich an angehende Lehrer)

Gegebenfalls überlegst du dir vorher, was dich am meisten interessiert und welche Uni dann das beste Angebot hat. Davon kann/sollte auch die Wahl deines Zweitfachs abhängen. meistens studiert man ja nicht nur ein Fach, sondern 2 oder 3. Es gäbe da z.B. verschiedene linguistische Studiengänge (von Allgemeiner Linguistik / Sprachwissenschaft über Computerlinguistk bis hin zu Rhetorik etc.). Aber auch BWL oder Kulturwissenschaft oder was ganz anderes können infrage kommen.

Generell kann ich sagen, dass Germanistik ein sehr interessantes Studium sein kann, wenn man nicht mit den falschen Vorstellungen reingeht.

Auch solltest du dir schon während des Studiums (z.B. durch Praktika) klar machen, in welche berufliche Nische du willst, da nur die wenigsten an der Uni bleiben können.

P.S.: Ich finde - aller Unkenrufe zum Trotz -, dass die Beschäftigung mit der dt. Sprache und Literatur sehr lohnenswert ist!

fjella 
Fragesteller
 29.05.2020, 13:24

Vielen Dank für die ausführliche Antwort :)

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nanfxD  29.05.2020, 13:27
@fjella

Nimm bloß ein anständiges wirtschaftlich verwertbares Nebenfach sonst kann es passieren das du direkt in die Arbeitslosigkeit studierst

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Welches Ziel verbindest du mit deinem geplanten Studium?

Für Germanisten besteht kaum Bedarf am Arbeitsmarkt!

Also wenn das Ziel deines Studiums ist, dass du dadurch einen Beruf erreichen willst, in dem du relativ sicher einen Job finden und deinen Lebensunterhalt verdienen kannst - sorry, aber dann kann man von einem Germanistik-Studium nur abraten.

Cecilia5  30.05.2020, 00:28

So ein bullshit! Hast du Germanistik studiert? Du gibst dich hier als omnipräsent (hoffe du verstehst dieses Wort, es ist ein Fremdwort) und gibst vor alles zu wissen. Aber du liegst total daneben! Meine Schwestern haben beide Germanistik sudiert und hatten nie Probleme in ihrem Beruf zu arbeiten und verdienen richtig gut.

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Rubezahl2000  30.05.2020, 00:34
@Cecilia5

Und von 2 Einzelfällen glaubst du, auf ALLE schließen zu können?
Schon mal was von "Statistik" gehört? Das ist was Mathematisches - nichts für Germanisten...

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Ich hab mal mit Germanistik angefangen. Als Nebenfächer hatte ich Geographie und Ur- und Frühgeschichte.

Kurz zusammengefasst, ich fand es furchtbar. Du liest im Akkord Texte, aber nie interessiert deine eigene Meinung dazu, sondern immer nur das, was andere darüber gesagt haben. Und der ganze sprachwissenschaftliche Teil war überhaupt nicht meins.

Ich habe das Fach ziemlich schnell wieder drangegeben, danach aber für Jahre privat keine Bücher mehr angefasst. Germanistik hat mir das Lesen so richtig verleidet.