Genauere Infos zum Alltagstest bei Transfrauen?

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Der sogenannte Alltagstest oder die Alltagserprobung wird noch von manchen Therapeuten gefordert bevor es mit der Hormonbehandlung losgeht, damit sich der Betroffene anschauen kann, ob es wirklich „das Richtige“ ist.

Das wurde lange Zeit für einen Zeitraum von 12 Monaten gefordert, ist aber keine zwingend nötige Voraussetzung, aber das legt jeder Therapeut selbst fest, ob und wie lange er das verlangt. Viele verlangen das nicht mehr und das ist auch gut so, meiner Meinung nach

Im Grunde lebt man dann ganz normal sein Leben weiter, nur eben beim Umfeld geoutet bzw. als Frau lebend.


Jazzthedoll  18.03.2020, 20:44

Sie muss unbedingt so früh wie möglich ein Endokrinologikum in Ihrer Näher aufsuchen und die pubertätshemmende Therapie mit Leuprolin beginnen (falls der Stoff nicht so geschrieben wird, Testosteron-Blocker trifft es auch). Das ist erst mal der erste Schritt, ihr Arzt dort sagt ihr dann ungefähr alle 3 Monate wie es weitergeht im Termin. Dafür muss man auch keine Alltagserprobung hinter sich haben, das liegt daran weil es noch nicht die weiblichen Hormone enthält. Deshalb dürfen das auch schon die transsexuellen die im Kindesalter sind zu sich nehmen. Es ist ganz wichtig damit die 'Vermännlichung' des Körpers und Stimme nicht eintrifft oder die männliche Pubertät erst gar nicht auftritt beziehungsweise wenn man schon drin ist nichts weiteres Männliches sich entwickelt.

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Sollte sie darüber nicht mit einem spezialisierten Arzt reden?

Zur Zeit würde ich tatsächlich überlegen, ob ich das Problem verschiebe und mich noch etwas mit dem derzeitigen Körper arrangiere, bis die Coronakrise zumindest verbessert und stabil ist. Zur Zeit weiß man nicht, welche Ärzte wie lange noch geöffnet und Kapazitäten frei haben und wie lange man sie noch ungehindert jederzeit aufsuchen kann.

Bis dahin würde ich mich einem spezialisierten Forum mit Betroffenen anschließen!


mmolthagen  19.03.2020, 09:54

Ich halte es nicht für sinnvoll zu warten. Wichtig ist m.E., die Pubertät zu hemmen, also das Testosteron zu blocken.

Trans* zu sein ist keine Kleinigkeit, sondern für die betreffende Person etwas sehr Wichtiges, Corona hin oder her. Besonders wichtig ist es, die nicht zum eigenen Geschlecht passenden körperlichen Merkmale in ihrer Entwicklung zu hemmen.

Darum sollte sie sich so schnell wie möglich eine endokrinologische Praxis suchen.

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Tasha  19.03.2020, 12:56
@mmolthagen

Was ich meine ist: Was, wenn sie eine Hormontherapie anfängt und dann nicht fortführen kann, weil der Arzt in Quarantäne muss oder die beiden aus anderen Gründen (Ausgangssperre etc.) nicht mehr zusammenkommen?

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mmolthagen  19.03.2020, 15:56
@Tasha

Ich verstehe Deine Argumente.

Bei einer Ausgangssperre sind in der Regel Arztbesuche und Gänge zur Apotheke immer noch erlaubt.

Ist der Arzt in Quarantäne, gibt es in der Regel Möglichkeiten, trotzdem an Rezepte zu gelangen.

Ein Problem könnte eher sein, ob die Medikamente lieferbar sind. Aber all das betrifft nicht nur die Hormonersatztherapie bei trans* Personen, sondern sehr viele Behandlungen.

Meine erste Verordnung hat für rund 3 Monate gereicht, man kommt also meist einige Zeit mit den Medikamenten aus. Derzeit verschreiben einige Endos auch größere Mengen.

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