Funktioniert ein Rechner analog oder digital?

Das Ergebnis basiert auf 7 Abstimmungen

Digital 100%
Analog 0%

4 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Beides.

Software arbeitet digital, es gibt aber auch analog arbeitende Komponenten.

Und auch analoge Berechnungen könnten (werden) immer mehr Relevanz haben, da es einige Vorteile bietet.

Digital

Da du Windows und Computer in deinen Tags vermerkt hast wähle ich DIGITAL aus, denn diese Rechner arbeiten überwiegend digital. Es gibt jedoch noch einige analoge Schnittstellen wie z.B. die meisten Klinken Audio EIN/AUSgänge.

Es gibt aber auch analoge Rechner:

https://www.robotrontechnik.de/index.htm?/html/computer/analogrechner.htm

s3200fuji 
Fragesteller
 19.11.2023, 07:41

Sind in einem digitalen Pc analoge Stecker und Leitungen verbaut?

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bcords  19.11.2023, 08:11
@s3200fuji

Stecker und Leitungen können weder mit dem Begriff ANALOG noch DIGITAL beschrieben werden.

STECKER sind mechanische Verbindungsstücke zwischen zwei Komponenten, Leiterplatten oder Geräten.

Leitungen sind Verbindungen innerhalb von Bauteilen, Komponenten, auf einer Leiterplatte oder zwischen zwei Steckern. Leitungen transportieren elektrischen Strom. Elektrischer Strom kann zum transportieren von Signalen (analog oder digital) genutzt bzw. geformt werden. Diese Signale können sowohl eine analoge Information (wie oben geschrieben z.B. Audiosignale) als auch digitale Daten (z.B. Daten von und zum Hauptspeicher, SSD/Festplatte oder Grafikkarte) beinhalten.

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Beides.

Vieles ist zwar Digital. Ziehst du aber den analogen Netzteilstecker zum Mainboard ab, funktioniert der Rechner nicht.

Digital

Es gibt heute kaum noch analoge Rechner.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung
SirKermit  19.11.2023, 08:30

Analoge Rechner sind dennoch noch nicht tot und können in bestimmten sogar vorteilhaft sein. Allerdings sind das nicht mehr diese verkabelten "Schaltschränke". Aus

https://www.dlr.de/de/aktuelles/nachrichten/2022/01/20220222_so-helfen-analogrechner-beim-quantencomputing

Wie passen die vermeintlich alten Rechner mit dem zukunftsweisenden Quantencomputer zusammen? „Analogrechner fallen wie Quantencomputer in das Gebiet des unconventional computing. Sie sind diesen insofern ähnlich, als dass direkt ein physikalisches System – in diesem Fall meist ein elektronischer Schaltkreis – als Modell für ein zu lösendes Problem dient, wobei das Auslesen von Variablen messend geschieht“, erklärt Dr. Robert Axmann, Leiter der Quantencomputing-Initiative. „Aus diesem Grund können Analogrechner perspektivisch voraussichtlich auch direkter mit Quantencomputern gekoppelt werden, als beispielsweise klassische speicherprogrammierte Digitalrechner.“
Zusätzlich können sowohl Quantencomputer als auch Analogrechner mit klassischen Hochleistungsrechnern in hybriden Systemen zusammenarbeiten. Für beides ist Forschungsarbeit nötig, die sich ergänzt. Ein hybrides System lagert nur ausgewählte Probleme an einen Quantencomputer beziehungsweise einen Analogrechner aus. Die Weiterverarbeitung erledigt ein konventioneller Computer. So werden Vorteile beider Technologien verknüpft. Die Entwicklung von hybriden Rechnerarchitekturen ist einer der Schwerpunkte in der Quantencomputing-Initiative.

Die Verdrahtung wird durch spezielle anaologe IC vorgenommen, siehe auch dazu https://www.wissen.de/warum-analoge-computer-eine-renaissance-erleben

Auch ein digitaler Rechner hat eben seine Grenzen.

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BurkeUndCo  19.11.2023, 11:30
@SirKermit

Stimmt, aber mehr als 90% der Aufgaben, die früher einfache Analogrechner durchgeführt haben, vorzugsweise in der Regelungstechnik (von Haushaltsgeräten bis zum Maschinenbau) werden heute durch extrem billige Digitalrechner mit geringer Auflösung (4 Bit oder auch 8 Bit) besser, zuverlässiger und auch billiger erledigt.

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SirKermit  19.11.2023, 17:24
@BurkeUndCo

Für solche Kinkerlitzchen braucht man ja auch keinen Analogrechner. Aber manche einfachen Regelungen funktionieren mit einem OpAmp oft noch besser, sind aber wenig flexibel und bieten kaum Mehrwert.

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BurkeUndCo  19.11.2023, 17:30
@SirKermit

Erneut Zustimmung.

Aber gerade für Nicht-Kinkerlitzchen verwendet heute niemand mehr irgendeine Art von Analogrechner. Denn in Zeiten schneller 18-Bit-ADCs (>> 1 MHz) ist es besser das Signal so schnell wie nur möglich zu digitalisieren.

Im digitalen Bereich sind dann alle denkbaren Bearbeitungsmöglichkeiten besser realisierbar als im analogen Bereich.

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SirKermit  19.11.2023, 19:16
@BurkeUndCo

Keine Frage, viele Dinge sind gut für die digitalen Rechner, es geht mehr um die Probleme, denen man sich mit numerischen Methoden nicht gut nähern kann.

Der analoge Rechner soll den digitalen ja auch nicht ersetzen, sondern eine eng umrissene Lücke schließen. Daher übrigens hybrid, der digitale Teil kümmert sich um das, was analog schlecht oder gar nicht bewerkstelligt werden kann.

Keinesfalls sehe ich den als Ersatz für die digitalen Systeme. Mal davon abgesehen, dass noch, eine Menge Arbeit in den Dingern steckt. Ich habe früher ein Semester an so einem von Telefunken gearbeitet. Alleine die Unzulänglichkeiten der Operationsverstärker zu kompensieren, war eine echte Aufgabe der Technik an sich, nicht der von uns. Die OpAmps driften wie ein Weltmeister in Bezug auf die benötigte Genauigkeit und Konstanz der Signale.

Es wird noch ein Weile dauern, bis die in ihrem Einsatzbereich nutzbar werden, denn die Stabilisierung wird über spezielle analoge/digitale IC realisiert werden müssen.

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BurkeUndCo  19.11.2023, 22:12
@SirKermit

Ich habe die letzten Jahre selbst an Schaltungen mit hochwertigen OPs gearbeitet. Du wirst staunen (kannst dir ja mal ein paar aktuelle Datenblätter von TI oder ADI anschauen) wie gut diese OPs heute geworden sind.

Extrem niedriges Rauschen, hohe Regelfrequenzen, hohe Dynamik, geringe Offsetspannungen, und teilweise Driftwerte von wirklich 0. Nicht alle guten Eigenschaften in einem einzigen Bauteil (sonst gäbe des nur noich dieses) aber viele OPs, die für verschiedene Aufgaben optimiert sind.

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