Frühstudium: Welche Wahl würdet ihr empfehlen?
Ich mache zum kommenden Wintersemester ein Frühstudium. Wer es nicht kennt: Da kann man als Schüler schon einmal eine Vorlesung (aus BA-Studiengängen) belegen und auch die Prüfung mitschreiben. Falls man das Fach nach dem Abi tatsächlich studiert, kann man sich diese Credits auch anrechnen lassen; falls nicht, hat man es einfach zur Horizonterweiterung und Unibeschnupperung getan.
Nun habe ich mit meiner Beraterin mehrere Vorlesungen ausgesucht, die mich interessieren. Als Kontext, ich komme in die 11. Klasse (LKs sind Bio, Mathe und Frz.), will nach dem Abi Biologie studieren und mich im Master in Richtung Klimaschutz spezialisieren, da ich dann in die Klimaforschung möchte.
Hier die Vorlesungen, die in Frage kommen:
- Zellbiologie. Diese VL beinhaltet auch ein begleitendes Seminar, man verbringt also 4 SWS an der Uni. Die Vorlesung wäre Mo 12-14 Uhr, das Seminar Fr 13-14 Uhr. Bei beiden würde ich Schule verpassen, aber keine (für mich) wichtigen Fächer. Gut finde ich an dieser Vorlesung, dass man das Seminar dazu hat, das man auch mal als Fragestunde nutzen kann, was ich als Schülerin vielleicht brauchen könnte. Zudem ist Zellbiologie eine Grundlage für alle möglichen biologischen Vorgänge, und wir haben sie in der Schule sehr oberflächlich behandelt. Auch wenn ich mich außerhalb weiter belesen habe, wäre es super, da tiefer einzusteigen.
- Geologie, Ökonomie und Ökologie mineralischer Rohstofflagerstätten. Da geht es um natürliche Anreicherungen von Ressourcen in der Erdkruste, die man wirtschaftlich nutzen kann. Ziel der Forschung ist es hier auch, die Umweltverträglichkeit der Gewinnung zu optimieren. Fand ich ganz interessant und habe hier keinerlei Vorwissen. Denke aber, dass es ein wichtiges Thema ist. Habe zu dieser VL auch eine Altklausur gefunden und sie sah ganz spannend aus. Di 12-14 Uhr. Das Tollste ist, es ist eine Online-Veranstaltung. Ich würde kaum was verpassen, da ich keinen Fahrtweg hätte. Kann in der Schule einfach einen ruhigen Raum suchen und von dort aus teilnehmen. Doof ist, dass ich an dem Tag keine Mittagspause hätte.
- Umwelt- und Ressourcenökonomik. Das ist natürlich naheliegend für meine Zukunftspläne. Es geht unter anderem darum, wie effizient Instrumente des Umweltschutzes, wie z.B. Verbote, Grenzwerte, Steuern und Zertifikate sind. Hat also nicht nur naturwissenschaftliche, sondern auch politische Aspekte. Aber es geht auch um "negative Externalitäten", das wären z. B. die Auswirkungen von giftigen Abwässern eines Chemiewerks auf einen an das Werk angrenzenden Landwirt. Ich denke, dass diese Vorlesung viel Praxisbezug hat und das gefällt mir. Das Problem: Findet Mo 8-10 Uhr statt, da habe ich Bio-LK und das will ich ungern verpassen. Wäre sonst aber wirklich mein Favorit.
Was findet ihr am sinnvollsten, anhand meiner Ziele und Umstände?
Danke fürs Durchlesen und Antworten. Ich weiß, es war ein Roman. ;)
3 Antworten
Wenn du später Biologie mit Umweltschutz verknüpfen willst, wäre die Zellbiologie das Wichtigste für dich. - Düngung durch CO2, mehr Kondensationskeime von Bäumen durch mehr CO2, mehr Stoffwechsel von Destruenten durch höhere Temperaturen ...
Umwelt- und Ressourcenökonomik hört sich am interessantesten an, vor allem bezüglich deiner Zukunftspläne. :)
Naja, das musst doch Du einwerten (Pros & Contras)
Willste ein gutes Abi machen, wären deine Schulstunden wichtig - ist Dir die Mittagspause wichtiger oder willste Uni live erleben, dann fällt die Online-Variante weg... (wobei: meinst Du nicht Du kannst am Pausenbrot knabbern WÄHREND Du der Vorlesung lauschst?...)
andere ökologische Studiengänge gibt es nicht (Forstwissenschaft, Argrarwissenschaften z. B.)?
Danke. Pros und Contras habe ich ja aufgestellt und meine Gedanken oben geteilt. :) Einige andere Vorlesungen habe ich wegen vieler Contras schon raus, also die Vorarbeit ist geleistet. In dieser Frage sieht man nur noch die letzten drei Kandidaten. Andere Studiengänge habe ich mir angeschaut - nur die erste Vorlesung ist aus der Biologie. Die zweite ist aus der Geologie und die dritte aus den Agrarwissenschaften.
Das mit dem Pausenbrot stimmt natürlich, es geht eher darum, keine Pause zu haben, d.h. nach der 6. Stunde (bzw. kurz vor Ende der Stunde, ich müsste etwas früher raus) direkt die Vorlesung zu beginnen und nach der Vorlesung ohne Pause weiter Unterricht zu haben (und auch etwas zu spät zu kommen, was aber auch bei den anderen Optionen passieren würde). Man bekommt den Kopf weniger frei - würde ich aber in Kauf nehmen, wenn es sich lohnt, denn wie man sieht, ist es ja noch in der Auswahl. :)
Mein Notenschnitt ist sehr gut und deswegen habe ich keine große Sorge, dass die Noten stark darunter leiden werden (ich lerne auch gerne vor). Nur mit dem Bio-LK bin ich unsicher, es wäre schon doof, regelmäßig eine Stunde im ersten Halbjahr zu verpassen.
Wie man sieht, gibt es da viel zu bedenken. Daher habe ich gehofft, dass hier jemand einfach mal mit brainstormen möchte. Einen guten Punkt, den ich bisher nicht so bedacht hatte, hast du zum Beispiel benannt: Das "Unileben" bekommt man durch die Online-Vorlesung nicht mit. Man knüpft keine Kontakte, sitzt nicht im Hörsaal... Schwierig.
Alles gut, die Entscheidung kann dir aber auch keiner abnehmen...
IMHO(!) biete die online-Vorlesung die praktikabelste Option...
Wenn Du Deine zeitlgleiche Anwesenheit nicht nachweisen musst, dann nimm die Vorlesung doch einfach auf und hör Dir alles später an ;o)
Noch ein kleiner Zusatz - mit der Schule ist alles natürlich abgesprochen, ich wäre freigestellt für die Zeit und die Lehrkräfte wissen dann auch Bescheid, wieso ich zu spät in den Unterricht schneie oder früher los muss (dementsprechend sitze ich dann auch nah an der Tür, um nicht zu stören). Das wäre also nicht der determinierende Faktor.
Ich hatte auch gehofft, dass jemand, der sich auskennt (das scheinst du ja als Community-Experte?), mir inhaltlich eine Empfehlung geben kann, was am meisten Sinn hat, wenn man in Richtung Klimaforschung möchte, aber wissenstechnisch noch nicht auf Studierendenniveau ist.