Fallen Gerichtsstrafen höher aus, wenn die Öffentlichkeit Druck ausübt?
Als Beispiel den Mord an George Floyd im Jahr 2020, als ein Polizist sich auf den Hals des Mannes drückte und dieser erstickte bzw. starb. Der Fall hat eine sehr hohe Relevanz in der Öffentlichkeit bekommen und somit übte die Öffentlichkeit eben auch viel Druck aus - man hat überall davon gelesen, jeder hat darüber geredet, es gab Proteste etc.
Jetzt mal wirklich in der Praxis: Denkt ihr, dass eine Strafe höher ausfällt, wenn die Öffentlichkeit so "involviert" ist und Druck ausübt? Nicht nur auf diesen speziellen Fall bezogen, ganz allgemein auf Gerichtsverfahren.
5 Antworten
Theoretisch ist das zwar nicht auszuschließen, praktisch aber äußerst selten, weil es de facto fast immer vergleichbare Fälle gibt, die diesbezüglich am Ende nur kopiert werden und damit auch eine gute "Verteidigungslinie" sind.
Alle Menschen sind anfällig für Druck anderer Menschen. Sie sind nun mal keine Maschinen.
Und so erstaunlich es jetzt klingen mag: auch Richter sind einfach nur Menschen. Die Kinder, Ehepartner, Nachbarn, Vereinskollegen, Parteikollegen und auch sonst tausend andere Menschen haben, in deren Bezügen sie gefangen sind.
Schwierig zu sagen, weil es ein amerikanisches Beispiel ist. Da fehlt schon mal der Bezug zum deutschen Rechtssystem.
Allgemein würde ich aber sagen, dass öffentliches Interesse eher dafür sorgt, dass man so einen Fall mehr neutral, weniger parteiisch sieht, eben weil die Öffentlichkeit drauf schaut.
Ja und Nein.
Alles beeinflusst sich gegenseitig.
Nein, wenn öffentlicher Druck eine Rolle spielen würden, bekämen Totraser, Kinderschänder, Gewalttäter die Personen belästigen höhere Strafen