Es lohnt sich nicht für mich zu arbeiten?
Ich bekomme Bürgergeld und habe einen Minijob angenommen. Nun habe ich heute erfahren, dass ich nur 20 Prozent meines Lohns behalten darf. Ich kann 100 Euro verdienen und der Rest wird mir abgezogen.
Warum sollte ich da überhaupt noch arbeiten gehen? Dieser Minijob ist schwere körperliche Arbeit und ich bekomme nicht einmal die Früchte meiner Arbeit.
Ich bin jetz total unmotiviert
11 Antworten
Trotzdem hast du mehr wie ohne Minijob.
Und wenn man wenig Geld hat, sind 100 bis 150 Euro im Monat viel.
Auch hat ein Minijob nur wenige Stunden, da überarbeitest du dich bestimmt nicht.
Freu dich doch auf ein bisschen Abwechslung im schnöden Alltag und mal rauszukommen statt nur daheim rumzugammeln.
Nun habe ich heute erfahren, dass ich nur 20 Prozent meines Lohns behalten darf. Ich kann 100 Euro verdienen und der Rest wird mir abgezogen.
Das ist nicht ganz korrekt.
Die ersten 100,- € des Nettolohns sind anrechnungsfrei. Alles darüber wird zu 80% auf den Bedarf angerechnet. Du hast trotzdem unterm Strich etwa 180,- € mehr in der Tasche als wenn du nicht arbeiten würdest.
Vgl. § 11b Abs. 2 und Abs. 3, Nr. 1 SGB II.
Du wirst doch gerecht entlohnt.
Das Jobcenter kassiert jedoch einen Teil davon. Das ist gesetzlich so vorgesehen.
Betrachte es als "Steuer" :)
Ne. Für das leistungsverhâltnis, also für die Leistung die ich erbringe muss ich besser und gerechter entlohnt werden.
Das musst du mit deinem Arbeitgeber ausmachen.
Für eine Arbeit, die zwar körperlich anstrengend ist, die aber jeder Depp mit ein bisschen Muskelschmalz und 1 Woche Anlernen zufriedenstellend erledigen könnte, würde ich nicht wesentlich mehr als den Mindestlohn zahlen.
Gerade solche Arbeit gehört zu den härteren Jobs und sollte besser entlohnt werden als Zb bürojobs.
Wer mehr Leistung erbringt soll auch besser entlohnt werden. Und schweiss und muskelarbeit muss besser entlohnt werden.
Das ist viel härter als das was sesselfurzer machen.
Wer mehr Leistung erbringt soll auch besser entlohnt werden.
Stimme ich grundsätzlich zu.
Aber Leistung bemisst sich nicht nur durch den Grad der körperlichen Anstrengung sondern auch
- in der Schwierigkeit der Ausbildung,
- der Wertschöpfung für das Unternehmen,
- der Personal- und Budgetverantwortung,
- sowie der Berufserfahrung.
- etc.
Ein Hilfsarbeiter, egal wie hart er körperlich arbeitet, wird nie wie ein Chirurg bezahlt werden (der übrigens auch handwerklich-körperlich tätig ist) und das ist auch gut so.
Stimmt doch gar nicht, dass nix bei rauskommt - sind 180 Euro mehr.
Und ganz ehrlich: Leute wie mein Mann arbeiten schwer, der ist Kfz-Meister und repariert Lkw und Pkw.
Der schleppt täglich Dinge wie schwere Lkw-Reifen, 50 bis 60 kg schwere Lkw-Batterien, Türen, Motoren usw.
Und das 40 Stunden die Woche und bei hohem Lärmpegel in einer Großwerkstatt.
Du bist ein Jammerlappen, der nur das Negative sehen kann statt mal was als Herausforderung zu sehen, an der man wachsen kann
Quatsch, Deinen Lohn bekommst Du voll. Die Sozialleistung wird um den Lohn der den Freibetrag überschreitet gekürzt.
Es mag unter Strich dasselbe sein, es ist aber ein Unterschied ob der Arbeitgeber Lohn einbehält oder ob der Staat eine Sozialleistung kürzt.
Das ist Quatsch.
Es sind tatsächlich 100 € Grundfreibetrag auf Erwerbseinkommen zzgl. 20% des nach Abzug des Grundfreibetrags verbleibenden Rests.
In Zahlen bis zu 184 € mtl..
Für Schüler, Studenten und Azubis soll der Freibetrag ab Juli sogar auf 520 € mtl. steigen.
Für Schüler, Studenten und Azubis soll der Freibetrag ab Juli sogar auf 520 € mtl. steigen.
Also gilt auch, wenn man den Bachelor of Hartz macht bzw vorher auch das Studium?
Ja, Schüler und Studenten sind in diesem Land besser gestellt als arme Erwachsene.
Wer arbeitet schon für 500€, wenn er davon nur 184€ behalten darf?
Das ist entwürdigend und demotivierend.
Das mit dem behalten dürfen ist relativ, und es gibt Schlimmeres :)
Es fördert jedenfalls nicht die Leistungsbereitschaft oder den Wunsch Überstunden zu machen.
Setzt ein falsches Signal, nämlich dass sich die Annahme eines Minijobs nicht lohnt.
Studenten kriegen doch kein Bürgergeld? Und ist das schon so mit dem Freibetrag?
Mit einem Job sicherst Du deine Zukunft. Unabhängig davon was Du jetzt verdienst.
Umso länger Du arbeitslos bist, umso geringer die Wahrscheinlichkeit, dass Du nochmal einen Job findest.
Heißt im Umkehrschluss Du bist für immer von der Gesellschaft abhängig. Wenn irgendwann eine Partei gewählt wird, die das Bürgergeld weiter kürzt, musst Du damit klarkommen, egal wie wenig Geld Du womöglich nur noch bekommst. Wenn es irgendwann in deiner Lebzeit mal abgeschafft wird oder Du aus den Kriterien rausfällst, landest Du auf der Straße und darfst betteln gehen.
Und dein potenzielles Berufsleben ist lang. Selbst wenn so eine Entwicklung heute noch nicht abzusehen ist, kann Dir keiner garantieren, dass sie nicht innerhalb der nächsten 20/30/40 Jahre doch so kommt.
Für diese schwere körperliche Arbeit lohnt sich das nicht. Ich will gerecht entlohnt werden.wenn ich nichts tue kommt dasselbe dabei raus. Warum sollte ich dann arbeiten gehen?