Eisen im offenstall?

9 Antworten

Ich finde es in erster Linie für die beschlagenen Pferde blöd, weil die zum einen trotz Grip noch aufstollen und auch unglücklich rutschen.

Zum anderen dürfen definitiv keine Stifte oder Stollen drin sein, denn "hat noch nie geschlagen" bei Pferden ist Unfug. Die Leben und da kommt das vor. Die Hufnägel müssen gewissenhaft nachgenietet werden oder es muss alle 5 Wochen umbeschlagen werden.

Wenn der Abrieb zu groß ist, ist schlicht und ergreifend die Bearbeitung zu schlecht - wie halt irgendwie immer, wenn der Schmied das macht. Dafür, den Schmied mit seiner Unfähigkeit davon kommen zu lassen, würde ich keinesfalls für mein Pferd die gesundheitlichen Nachteile in Kauf nehmen, denn der Schmied zahlt nicht für die medizinischen Folgen des Beschlags. Das zahlt alles der Pferdebesitzer. Daher Augen auf bei der Dienstleisterwahl.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Durchgenend Pferdeerfahrung seit 1981
Lulu200404 
Fragesteller
 11.01.2021, 19:54

Was kann der Schmied dafür das das Pferd sich die Hufe abreibt?

0
Baroque  11.01.2021, 23:50
@Lulu200404

Weil die Natur das top eingerichtet hat, dass ein Huf immer für seinen Abrieb wächst. Also ein gut bearbeiteter Barhuf eines Pferdes, das beispielsweise auf befestigten Flächen lebt wie unsere, wo eine Hälfte der Offenstallfläche Betonpflaster ist, wächst viel schneller als der eines Pferdes, das nur Box und Wiese kennt.

Das allerdings funktioniert nur, wenn auf den Lederhäuten kein Druck ist. Solcher Druck entsteht, wenn die Hufe nicht zur Anatomie des Pferdes passen, wenn sie z. B. zu steil oder zu flach für die Schulter und die Hüfte des Pferdes sind, wenn die Sohle und der Strahl nicht korrekt nachgeschnitten werden, die Eckstreben drücken oder gar kipppen, ...

Anhand von Bildern kann man die Hauptprobleme eines Hufs aufzeigen, die das zum Gebrauch passende Wachstum verhindert. Unsere Huforthopädin schickt alle Besitzer von Pferden, die nicht sowieso auf harten Böden leben direkt nach Eisenabnahme spazieren, bittet darum, täglich mindestens eine, besser zwei Stunden auf Asphalt zu gehen. Die wichtigsten Wachstumshemmer nimmt sie weg und dann will sie, dass erst mal das Wachstum angeregt wird durch den Abriebreiz, weil man einen schneller wachsenden Huf viel schneller noch in Ordnung bringen kann, sodass die Chancen größer sind, das Pferd vor Arthrosen und anderen Verschleißerscheinungen zu schützen.

1

Kommt drauf an. Wieso trägt das Pferd Eisen? Trägt es Vorne und Hinten Eisen? Mit einem Pferd das Hinten Eisen trägt würde ich mein Pferd definitiv nicht zusammen stellen. Da wäre mir das Verletzungsrisiko zu groß, falls es mal tritt. Außerdem fände ich Eisen im Offenstall grade im Winter etwas bedenklich. Wenn der Boden friert dürfte das ziemlich rutschig werden. Nebenbei würde ich mein Pferd nicht in einen Offenstall stellen, wo nur ein weiteres ist. Was ist denn wenn eins zum reiten rausgeholt wird oder gar mehrere Tage in die Klinik muss? Dann ist das andere komplett allein.

Lulu200404 
Fragesteller
 11.01.2021, 15:12

Hinten und vorne Eisen. Er ist ein alter Irosh Cob Walach und hat noch nie geschlagen im Leben. Wir hatten vorher duplo und auch Barhuf probiert aber hat beides nicht funktioniert da er mit seinem Gewicht viel zu schnell runterläuft

0
verreisterNutzer  11.01.2021, 16:38
@Lulu200404

Ich würde mal einen fähigen Barhufbearbeiter kommen lassen, zB von der DHG. Das hat mit dem Gewicht gar nix zu tun.

3

Ich habe selbst einen Offenstall und bei mir sind Eisen hinten nicht erlaubt. Es gibt eine einzige Ausnahme, das ist eine Stute die hinten Duplos trägt, der Rest ist (hinten) barhuf.

Ich habe in meinem Reiterleben viele üble bis übelste Eisenverletzungen mit erlebt, bis dahin, dass Pferde eingeschläfert werden mussten. Nein Danke, kommt nicht in Fragen. Auch ohne Eisen ist die Wucht eines Schlages so groß, dass sie ein Pferd bös verletzen kann.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Pferdewirtschaftsmeisterin

Ich bin generell kein Freund von Eisen. Sie haben viel zu viele Nachteile fürs Pferd als Vorteile.

Wenn sich die Pferde nicht gegenseitig aufschlitzen - und wenn die Besitzer meinen, die Eisen müssten ja sein, dann ist das eben nicht mein Problem.

Meiner stand auch mit einem Pferd 4x beschlagen zusammen, einige Jahre lang. War aber nie ein Problem, meiner ist schnell genug weg vom Fleck.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Langjährige Pferdehaltung, Huforthopädin

Ich bin sowieso kein Freund von Eisen. Im Offenstall finde ich das fahrlässig, da die Pferde den Untergrund nicht richtig spüren können, beim Treten die Kraft auf eine geringere Fläche gebündelt ist und man im Winter vor allem das Problem des Aufstollens hat. Es gibt ungefähr tausend Gründe gegen Eisen.

Wenns nicht meine Pferde sind, ist es mir egal.

Lulu200404 
Fragesteller
 11.01.2021, 15:11

„und man im Winter vor allem das Problem des Aufstollens hat.“

das Pferd hat grip drinnen.

0
Lulu200404 
Fragesteller
 11.01.2021, 15:18
@verreisterNutzer

Ja aber das hat ja grundsätzlich nichts mit meiner Frage zutun. Viele Pferde haben Eisen

0
JFF123  11.01.2021, 21:07
@verreisterNutzer

Aber auch Barhufer sind vor dem aufstollen nicht sicher.

Mit Eisen passiert das zwar schneller, aber auch bei Barhufern kann sich nach einiger Zeit, der Schnee aufstollen.

0
verreisterNutzer  11.01.2021, 21:30
@JFF123

Dann ist der Huf nicht korrekt ausgeschnitten und der Tragrand so hoch, dass man das gleiche Problem wie bei einem Eisen hat.

Ein Barhuf hat an der Sohle nahezu die Umgebungstemperatur, sodass Schnee nicht haften bleibt.

1
JFF123  11.01.2021, 22:25
@verreisterNutzer

Nein, das kann bei schlecht sowie gut bearbeiteten Hufen passieren.

Du kannst ja auch nicht jeden Huf gleich bearbeiten, sodass sie am ende alle gleich „aussehen“.

Natürlich sind die Hufe bei Barhufern leicht warm. Doch wenn man lange durch den Schnee geht, fängt auch bei so manchen Barhufern an, der Schnee sich zu stollen.

Auch bei korrekt bearbeiteten Hufen, je mach dem welche „Schwierigkeiten“ bei den Hufen auftreten, geht das mal schneller oder eben nicht.

0
verreisterNutzer  11.01.2021, 22:52
@JFF123

Dann hab ich wohl um die 300 absolute Ausnahmepferde gesehen, bei denen sich der Schnee nicht gestollt hat.

Wie viele Pferdehufe hast du gesehen, auf oder unter denen der Schnee schmilzt? Der Huf ist sehr ähnlich wie das Fell genial an die Umgebung angepasst.

Wie soll sich der Schnee denn bei einem Barhuf stollen? Der hat ja keinen "Winkel" in dem er sich festpappen kann, wie zwischen den Schenkeln eines Hufeisens.

1
JFF123  11.01.2021, 23:08
@verreisterNutzer

Je nachdem wie der Huf gebaut ist, kann er sehr wohl einen „winkel“ haben.

und da die Sohle nicht komplett platt auf dem Boden aufliegt, hat theoretisch jedes Pferd einen Winkel in den Hufen.

0
verreisterNutzer  12.01.2021, 07:48
@JFF123

Die Eckstreben sind nicht groß genug, um da wirklich Schnee rein zu stollen. Ich belasse es dabei. Du darfst natürlich denken, was immer du willst.

1