Warum haben einige Pferde nur vorne Eisen?

11 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

eisen machen allgemein keinen sinn;)
aber um deine frage zu beantworten, ja gibt es. entweder weil es klopper sind die laut stallbesi nur vorne haben dürfen, oder fürs gewicht (gangpferde) oder "orthopädischer beschlag. über sinn und unsinn möchte ich weiter nchts schreiben,das würde den rahmen sprengen....

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Langjährige Arbeit/ Ausbildung verschiedenster Pferde.

Danke :) ich frage nämlich, weil das ein Pferd hat, das ich öfter mal besuche und reite. Er hat bloß vorn Eisen und ich Glaube, dass er mal was mit dem Knie hatte. Aber dass aw damit zu tun hat glaube ich nicht

0

Das* nicht aw😄

0

das könnte aber schon sein. es gibt allerlei "entlastenden"beschlag. (was aber an sich quatsch ist, weil das natürlichste barhuf ist) leider gibt es nur sehr wenige sehr gute huforthopäden die die barhufbearbeitung so perfektioniert haben das evtl schwierigkeiten minimiert werden können.

1

Also meine Reitbeteiligung hatte auch nur vorne Eisen. Das lag aber daran, dass er eigentlich keine braucht und nur zwei hatte, weil er einen vertikalen Riss im Huf hatte. Durch die Eisem sollten die Hufe halt ein bisschen geschützt sein, damit der Riss eher schneller verwächst und nicht noch länger wird.

Vorne werden Pferde oft beschlagen, weil sie vorne mehr Abrieb haben oder fühliger gehen. Grund ist, dass schon alleine Kopf und Hals 10% des Pferdegewichts ausmachen und vorne sind UND vom Reitergewicht auch noch einiges vorne ankommt. Dann "zieht" sich ein Pferd unter Kaftanstrengung mit den Vorderbeinen, das nicht gelernt hat, hinten vermehrt drunter zu kommen, wenn es vermehrt Kraft braucht, so oft zu sehen bei Zugpferden oder Reitpferden an steileren Steigungen.

Nun - macht es Sinn, DANN vorne zu beschlagen? Meines Kenntnisstandes NEIN! Sinnvoller würde ich finden, die Fühligkeit per guter Barhufbearbeitung abzustellen bzw. per Training. Wenn ein Pferd immer nur auf weichen Böden lebt, z.B. Boxeneinstreu und Wiese und in der Woche zweimal eine Stunde auf Schotterwegen gehen soll, wird es weiterhin mit den Steinen nicht klar kommen. Es muss sich auch dran gewöhnen UND der Huf bildet sich für die Böden, für die er gebraucht wird. Die Pferde, die in der Camargue im Sumpf stehen, haben weichere Hufe als die, die in den Rockys über Fels und Geröll rumpeln. Auch das Hornwachstum passt sich dem Abrieb an. Wer sein Pferd auf festen Böden hält, sieht mehr wachsen als wer sein Pferd auf Einstreu hält. Wenn ich mit Haltung und Training nicht mit komme, um mein Pferd bereit zu machen für die zwei Stunden Schotter pro Woche (oder wieviel auch immer es sein müssen), muss ich immer noch nicht die doch schwerwiegenden Nachteile eines Beschlags in Kauf nehmen für ein paar von den 168 Stunden, die ich pro Woche Bedarf habe. Da kann ich dem Pferd auch Hufschuhe kaufen.

Die Nachteile des Beschlags sind schon alleine physikalisch begründet. Ich kann ihn nicht anders anbringen als dass es an der Zehe relativ bewegungslos dran ist, wohingegen die Trachten des Hufs immer reiben, weil sich der Huf mit der Bewegung bei jedem Schritt, Trabtritt oder Galoppsprung weitet und wieder verengt, weitet und wieder verengt. An den unteren Enden der Trachten findet somit Abrieb statt, wohingegen an der Zehe nichts passiert. Im Lauf der Jahre wird die Zehe immer länger, die Trachte immer kürzer, denn der Huf kann von oben raus nur gleichmäßig nachwachsen. Deshalb haben schon in vergangenen Jahrhunderten Beschlagsschmiede zu einer beschlagsfreien Periode von mindestens 5 Monaten pro Jahr geraten. Wen sehe ich das heutzutage machen? Niemanden. Immer kunstvollere Beschläge werden angebracht stattdass man sich dessen besinnt, warum man überhaupt beschlägt und was man stattdessen machen könnte.

Auch die "orthopädischen" Beschläge sind meist nur schöner Schein und nicht sinnvoll für das Pferd. Nehmen wir als Beispiel ein Pferd mit Spat: Die werden hinten höher gestellt an den Hinterhufen. Damit kommt, wenn sie normal da stehen, noch mehr Druck auf die Trachten, der Huf wird noch flacher als er eh schon durch den Beschlag ist. Das Problem steigert sich weiter. UND: Durch den sogenannten "Klirrfaktor" des Eisens (Metalle schwingen sehr kurz und hart, besonders im Vergleich des nackten Horns) kommt bei jedem Auftreten noch ein Schlag, der über das Bein rauf in das eh schon geschädigte Gelenk übertragen wird. Gut tut das nicht. Warum aber laufen einige Pferde dann mit dem Beschlag besser? Weil Beschlag taub stellt. Bis zu den großen Gelenken rauf etwa wird das Gespür des Pferdes eingeschränkt, es weiß einfach nicht, dass sein Problem immer noch besteht - und wenn's dumm geht, wird genau deswegen das Bein weiterhin überbeansprucht stattdass das Pferd spürt "oh, nicht gut, bin ich lieber vorsichtiger".

Also eine Krücke ist der Beschlag vorne auf alle Fälle, doch ist sehr erfreulich, dass die guten Huforthopädieschulen ihre Ausbildungsjahrgänge immer voll kriegen und somit immer mehr Pferde wieder ohne Krücken zu laufen wissen, weil diese Bearbeiter in der Lage sind, das hinzubringen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Durchgenend Pferdeerfahrung seit 1981

macht man bei pferden, die auf asphalt vor der kutsche gehen, macht man im winter, macht man, wenn die pferde viel im gelände gesprungen werden.

ist ne art "offroadreifen". kann grip und antritt erhöhen. problematisch sind jedoch enge kurven in hoher gangart. da ist es schlecht fürs gleichgewicht.

übrigens haben die meisten renntraber auch nur vorne eisen. meist relativ schwere. damit sie nicht angaloppieren.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Sachgerechter Umgang ist aktiver Tierschutz!

Danke, ich kenn ein Pferd das hat das,nur ist nichts der Dinge bei ihm der Fall

0

Generell gilt natürlich Barhuf ist am besten und am natürlichsten.

die drei häufigsten Gründe für Eisen sind:

1. der Abrieg ist größer als was an Horn nachwachsen kann. Das ist durch die Anatomie des Pferdes und bedingt durch die Position des Reiters an den Vorderhufen eher und häufiger der Fall als an den Hinterhufen. deshalb reicht es bei einigen Pferden aus nur vorne zu beschlagen.

2. ein Beschlag kann aus medizinischer oder orthopädischer Sicht notwendig sein. z.B: Rehe, eine Verletzung der Hufsohle, gebrochenes Hufbein/Hufbeinast

3. Sportbeschläge sind für verschiedene Reitdisziplinen unumgänglich. dazu zählen u.A. der Westernbeschlag (Slidingeisen fürs Reining) (manche Westernpferde sind übrigens nur hinten beschlagen, meistens dann nur in der Turniersaison, ansonsten laufen sie Barhuf), oder Eisen mit Stollen für Springreiter und Vielseitigkeit. Die Gefahr das die Pferde bei den Landungen oder in engen Wendungen wegrutschen und sich verletzen währe viel zu groß.