Welche Eisen bei Fesselträgerschaden?
Hallo!
Ich habe vor kurzem die Diagnose bekommen, dass mein Pferd einen Fesselträgerschaden hat. Dieser wurde vermutlich durch eine Überbelastung der Sehne verursacht, er stand jahrelang zu platt. Welche Eisen nimmt man jetzt bzw. wie stellt man ein Pferd nach so einer Verletzung? Jeder Hufschmied hat eine andere Meinung 🤷♀️.
Danke im Voraus!
3 Antworten
wenn dein pferd jahrelang zu platt stand, dann mal als erstes dem schmied sagen, dass er nicht mehr zu kommen braucht.
ausserdem darf das pferd gar keinen beschlag haben. das führt im nächsten halben jahr, in dem das pferd NUR schritt gehen darf, nur zu blöden verletzungen.
während der heilungsphase kann ein guter barhufbearbeiter die stellung nach und nach korrigieren.
obwohl die ursache, die der tierarzt nennt, schon SEHR ungewöhnlich ist.
zudem nennst du nicht, wo der schaden überhaupt genau ist.
also für die volldiagnostik für ein bildgebendes verfahren in die tierklinik. lass dir dort bitte auch eine liste mit guten barhufbearbeitern geben.
und hier noch mal ein link dazu, was dein pferd überhaupt genau hat, wodurch es verursacht wird und wie man in der rekonvaleszenz vorgeht.
https://www.mein-pferd.de/pferdegesundheit/fesseltraegerschaden-und-jetzt/
Hallo,
ich würde raten die Eisen ganz und gar runter zu machen und das Pferd auf Barhuf umzustellen. Denn gerade Eisen können auch mit Ursache sein.
Der Huf ist auch der Tastsinn des Pferdes. Normalerweise spüren sie daher auch beim Laufen, wie sie auf dem Boden ankommen - Stoßdämpferfunktion. Mit Eisen ist diese Funktion behindert, was dann ziemlich auf die Gelenke geht.
Wenn möglich sollte kein Pferd beschlagen werden. Wenn möglich. Wenn es bereits Arthrose oder was mit der Sehne o.Ä hat, dann sollte ganz und gar drauf verzichtet werden. Es gibt ja inzwischen alternativ auch gut passende Hufschuhe.
Wenn du dir ganz unsicher bist, dann wende dich doch mal an einen Huforthopäden von der Difho oder DHG. Die lernen in ihrer Ausbildung weitaus mehr über den Hufmechanismus als die meisten Schmiede (was nicht heißt, das alle Schmiede schlecht sind).
Mit freundlichen Grüßen
Hufpfote
Jeder Hufschmied hat eine andere Meinung, jeder Hufortopäde noch mal je eine, und hier möchtest du noch ein paar MeinunGen...?
Ich würde meinen alten, erfahrenen Reitlehrer fragen, bei welchem Schmied man am besten beraten wird.
🙄 Aber er hat Erfahrung, welcher Schmied die Pferde gewöhnlich in Kürze wieder wörtlich wie bildlich „auf die Füße gebracht“ hat. Meiner zum Beispiel hat einen Turnier - und Schulstall. Er kann es sich nicht leisten, dass Pferde ständig ausfallen, weil ewig an den Hufen rumgebastelt wird. Er braucht Leute, die kompetent und zügig für dauerhafte Besserung sorgen können. Insbesondere auch NACHHALTIG, weil die Turnierpferde nach Ende der Karriere ja noch viele Jahre als Schulpferd benötigt werden.
Hier in der Umgebung gibt es einen ausbildenden Schmied, der hat wegen seiner Kompetenz so viel Arbeit, dass er kaum rum kommt. Aber inzwischen spricht sich auch rund, dass der eine oder andere, der bei ihm gelernt hat, es auch so gut drauf hat.
(Ganz im Gegensatz übrigens zu den ganzen Barhufpflegern hier in der Umgebung. Der Schmied schneidet auch Barhufer sehr gut, kann auch von Eisen auf Barhuf umstellen. Und wenn er sagt, dass auf ein Pferd Eisen drauf gehören, stimmt das auch. Denn an solchen murksen die ach so überzeugten Barhufpfleger jahrelang vergeblich herum, bis dann schließlich doch wieder Eisen drauf müssen...
Der Schmied schneidet auch Barhufer sehr gut,
Dann ist dieser Schmied einer der seltenen Schmiede, die das können. Denn in der Ausbildung lernen die Schmiede beklagenswert wenig über die Statik und Mechanik des Hufes. Es gibt Schmiede, die sich persönlich sehr für Hufe interessieren, die sich auf Eigeninitiative weiterbilden. aber die sind nicht rasend häufig.
Ich amüsiere mich immer darüber - und bin neidisch - wie schnell die Schmiede an den Hufen arbeiten. Unser Hofschmied - er hat einen guten Ruf und bezeichnet sich selbst als orthop. Schmied - braucht jedenfalls für das Ausschneiden aller vier Hufe und das Beschlagen - nur vorne - wesentlich weniger Zeit als meine Huforthopädin (DIFHO). Das geht bei dem Schmied ruckzuck. zackzack. Er arbeitet mit dem Haumesser und er kann mir nicht erzählen, dass er mit dem Haumesser das Feingefühl hat, dass man für das Bearbeiten und Korrigieren von Barhufen braucht.
Nein danke.
Ich beobachte die Leute nicht oft bei der Arbeit. Ich reite die Pferde und merke die Ergebnisse. Ob mit welchem Werkzeug und wie lange der das gemacht hat, ist mir egal. Ich merke einfach, dass es den Pferden gut geht. Die ganzen Barhufpfleger (eben hier in der Gegend) kauen dir ein Ohr ab über den Sinn ihrer Arbeit, und basteln über eine Dreiviertelstunde an jedem Pferd herum - aber anständig laufen können die dann nach 2 Jahren immernoch nicht 😕
Hab es grade wieder. Das Pferd, Rennsemmel, wollte immer galoppieren, aber nach 50m keine Lust mehr. Die Hufbearbeiterin faselte immer von „Zeit“. Aber der Besitzerin war es allmählich zu doof, weil sie merkte, dass nichts besser wurde. Eisen drauf - und, ob du es glaubst oder nicht, von heute auf morgen läuft das Pferd fröhlich, was die (inzwischen ungeübte ) Lunge hergibt. 2 km den Berg rauf . Rennsemmel...
Reitlehrer???? Ich kenne ein paar Gute, aber von Hufen haben sie wirklich wenig Ahnung.