Ein Satz aus Nietzsches fröhlichen Wissenschaften-seid Ihr da meiner Meinung, wie ich ihn interpretiere?

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Nietzsche in seinen Nachgelassenen Fragmenten: „Man geht zugrunde, wenn man immer zu den Gründen geht.“

Gemeint ist Folgendes: Nietzsche hielt den Willen zur Macht (Macht als Metapher verstanden) für den Grundantrieb in allen Lebewesen, auch in den Menschen (beim Menschen ist "Macht" eine Metapher z.B. für Talente, Befähigungen etc.). „Die Welt ist Wille zur Macht und nichts außerdem“, sagte er, „und auch ihr seid der Wille zur Macht und nichts außerdem.“ (s. „Jenseits von Gut und Böse“). Das „Nichts - außerdem“ bedeutet bei Nietzsche, dass auch die christliche Moral im Bestreben des Menschen keine Rolle spielen darf! (Was von den Nietzsche-Kritikern natürlich bestritten wird; übrigens auch von mir).

Der Wille zur Macht muss das hauptsächliche, eigentliche Streben des Menschen sein („Du bist Wille zur Macht!“). Nimmt er davon Abstand, wird er von den anderen „beiseite gerempelt“, weil die alle von ihrem Willen zur Macht durchdrungen sind. Im Klartext heißt das: der Mensch muss einen starken Willen zur Entfaltung seiner Machtpotentiale besitzen, um im Ringen um die begehrten Ziele mithalten zu können oder, anders ausgedrückt: er muss eine starke Persönlichkeit sein. Hierzu ist erforderlich, dass er alle Begierden in sich entfesselt, nicht nur die besten, auch die schlechten Begierden, denn auch die letzteren stärken die Persönlichkeit. Wer sie unterdrückt oder in sich eliminiert, ist ein Tor, weil er eine wichtige Energiequelle in seinem Wesen beseitigt - meint Nietzsche.

„Gehe zugrunde!“ heißt bei Nietzsche Folgendes (wieder eine Metapher): Allein der voll entfaltete Wille zur Macht kann den Menschen zu seinem Glück führen (hier zeigt sich der Optimismus in Nietzsches Philosophie; im Unterschied zu Schopenhauer). Doch bedeutet dieses Glück nicht „das Weideglück der Lämmer“, sondern ein heroisches Leben des Kampfes mit viel Genugtuung und siegreichem Ausgang; allerdings kann man bei einem solchen kämpferischen Leben auch untergehen. Zu diesem Untergang muss man, will man „glücklich“ werden, auch bereit sein. 

Woher ich das weiß:Recherche

Ich interpretiere dieses Zitat auch so:

Leidenschaft zeigen, " für etwas brennen"