DNS In Knochen?

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Man konnte aus Tyrannosaurus-Knochen organisches Material (also noch nicht komplett versteinertes) gewinnen, das reicht aber zum Klonen längst nicht aus (mal B.rex googeln, so ist das außergewöhnlich gut erhaltene Fossil gennant worden). Wie hier schon erwähnt, braucht man eine Dino-Eizelle, da in der Embryonal-Entwicklung auch Faktoren in der Ei-Zelle eine wichtige Rolle spielen (Maternal-Faktoren). Dazu käme dann noch das Problem der fehlenden Endosymbionten (z.B. Darmbakterien), von denen hat man keine Erb-Info und ohne sie würde der arme Dino schnell eingehen.

Einen anderen Ansatz, Dinos zurückzuzüchten, verfolgt Jack Horner (etwas augenzwinkernd) in seinem Buch "Evolution rückwärts- Dem Dino im Huhn auf der Spur": Er denkt über die (technisch noch nicht machbare) Möglichkeit nach, alte Abschnitte im Vogel-Genom einzuschalten, so dass statt Schnabel Zähne gebildet werden und die Finger im Flügel nicht verschmelzen.

Die DNA besteht aus einer Doppelhelix, einem (verdammt) langen Molekül dass sich aus Desoxyribose, Phosphorsäure und Guanin-Cytosin und Adenin-Thymin-Verbindungen zusammensetzt. Solange nicht die richtigen Faktoren zur Erhaltung gegeben sind löst sie sich auf. Die DNA/DNS ist ja Träger von Erbinformation und muss deshalb ja aus etwas organischen (hoffe ich schreibe keinen Müll) bestehen. Wenn sie z.B. nicht eingefroren ist, zerfällt sie.

Dazu dürften die Knochen der Dinos zu alt sein, denn DNS zersetzt sich im Laufe der Zeit

So doof ist Deine Frage gar nicht. Schon lange beschäftigen sich Wissenschaftler mit der Frage, ob man eines Tages Dinosaurier wieder "zum Leben erwecken" könne. Da es aber so gut wie unmöglich ist, nach soooo langer Zeit noch brauchbare Dino-DNS zu finden, geht man jetzt andere Wege:

Zunächst muß man sich vorstellen, daß die Dinosaurier eigentlich überhaupt nicht ausgestorben sind, sondern tatsächlich sehr erfolgreich als Vögel überlebt haben. Noch vor 30 Jahren verlacht, wird diese Theorie von einem Großteil der Wissenschaftler nun akzeptiert. Zunächst meinte man, daß die Vögel sich aus einer Dinosaurier-Linie zu einer eigenen Tierart weiterentwickelt haben, aber die Ähnlichkeit zwischen einem Vogel und z.B. einem T-Rex ist so groß, daß die Lehrmeinung mittlerweile sogar dahin geht, Vögel als heute noch lebende Dinosaurier zu betrachten.

Nun der Ansatz: Weshalb soll man so viel Zeit auf der Suche nach alter Dino-DNS verbringen, wenn man Dinos bis zum Abwinken vor der eigenen Haustür hat? Wenn Vögel tatsächlich die heutige Form der Dinos sind, dann besitzen sie auf jeden Fall noch die Erbinformationen ihrer Vorfahren, die aber inaktiv sind. Deswegen gibt es nun Projekte, die eine Art "Rückzüchtung" unternehmen. Dazu wird intensiv z.B. in der DNS von Hühnern nach ursprünglichen Erbinformationen gesucht. Gefunden hat man schon auf jeden Fall das Gen, das für die Länge und Anzahl der Schwanzwirbel verantwortlich ist, und den Gegenspieler, der die Aktivität dieses Gen´s unterdrückt. Der Gegenspieler wurde ebenfalls erfolgreich ausgeschaltet, um die Aktivierung des "Schwanzgens" (doofes Wort ^^) in Gang zu bringen. Tatsächlich wurden so jetzt Hühner mit längeren Schwänzen gezeugt (oder besser: kreiert). Man sucht jetzt auch weiter nach den Genen für Hals, Zähne, Krallen, etc., mit der Hoffnung, irgendwann einen kleinen Dinosaurier zu "züchten".

DNS befindet sich in jedem organischen Material. Selbst, wenn Du niest, schickst Du DNS in die Welt hinaus, da im Speichel und im Schleim immer Zellreste vorhanden sind und die enthalten DNA. Allerdings ist es nur schwer möglich, nicht aber unmöglich, DNS aus fossilen Knochen zu extrahieren. Kommt auf die Lagerung an. Im Permafrostboden zum Beispiel könnte sich DNS erhalten haben.