BWL/VWL studieren?

5 Antworten

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Hallo,

1) im Vergleich mit was? Die wenigsten haben mehrere Studiengänge studiert ;) Ich finde es so vom Gefühl her "mittelschwierig". Geisteswissenschaften finde ich super einfach, aber z.B. sowas wie Biotechnik oder so fände ich jetzt schwieriger. Aber das ist total subjektiv und kommt ja drauf an, was einem liegt und was nicht.

2) BWL ist eben einfach greifbarer. VWL abstrakter. Wenn man VWL aber versteht muss man weniger lernen und damit sind Prüfungen finde ich einfacher gewesen - wenn man es verstanden hat.

3) Es ist sehr ähnlich mit dem, was man in der Oberstufe gemacht hat. Ist eine gute Basis, auf was man dann aufbauen kann. Statistik fand ich schwieriger, aber alles auch machbar. Es ist natürlich schon was "zusätzliches" und kein reines Wiederholen aus der Oberstufe. Aber wie gesagt die Schule bringt einem die Basis dazu bei.

4) Variablen, Algebra, Graphische Darstellungen (Angebot, Nachfrage, Änderungen), Ableitungen, Gleichungen, kleinere Herleitungen, Vektoren (BWL Mathe I)

2) Denkt ihr das VWL oder BWL schwerer ist?

Geschmacksfrage. Ich fand und finde immer noch, dass ein großer Teil der BWL sterbenslangweilige "Lehre" mit dürftiger Wissenschaftlichkeit ist. Wenn man mich zwingen würde das alles (nochmal) zu lernen, wäre ich schwer frustriert.

Was die BWL-Mathematik betrifft, kommt man zu 90% mit den Grundrechnungsarten durch, das eine oder andere Differenzial vielleicht dazu.

3) Ich habe gehört, dass VWL sehr viel mit Mathe zu tun hat, ist das Mathe was man dort macht anders als in der Schule?

In der VWL wird die Welt gern mathematisch modelliert, das ist der Hauptunterschied zur BWL, bei der gerade im deutschen Sprachraum ein fast juristisches Denken herrscht. Analysis spielt eine wesentliche Rolle, Stochastik auch oft. Es gibt allerdings unzählige Spezialgebiete, die dann jeweils ihre mathematischen Werkzeuge haben (evolutionäre Spieltheorie, usw.)

1) Weder noch es gibt keine einfachen Studiengänge mMn.

2) siehe 1

3) Ja, aber es baut natürlich darauf auf. Kann aber durchaus sein, dass du da neue Themen hast. Das meiste was du brauchst brauchst kommt aus der Stochastik und Analysis. Vektoren, technische Mathematik usw. brauchst du nicht.

4) siehe 3. Alles das was man in der 12/13 bzw. 11/12 lernt.

Zu 1+2)
BWL/VWL sind relativ einfache Studiengänge.
Also "einfach" im Vergleich mit vielen anderen Studiengängen wie z.B. Jura, Mathe, Ingenieur-Studiengänge, Informatik,...
Im Vergleich mit der Schule sind ALLE Studiengänge schwer. Also studieren ist grundsätzlich viel schwieriger, anspruchsvoller und arbeitsintensiver als Schule.
In Deutschland bricht im Schnitt jeder 3. Student sein Studium ab.

Zu 3+4):
Statistik gehört zu den wichtigsten Mathe-Themen in BWL/VWL.
Uni-Mathe ist grundsätzlich anders als Schul-Mathe.
Und obwohl die Mathe-Anforderungen in BWL/VWL nicht so krass sind wie in vielen anderen Studiengängen, kommt es nicht selten vor, dass BWL/VWL-Studenten die Mathe-Klausuren nicht schaffen und das Studium abbrechen müssen.

Ergänzung:
BWL ist ein Massen-Studiengang mit Massen an Studenten, die alle vom tollen Top-Manager-Job träumen ;-)
Nach abgeschlossenem Studium stürzen sich diese Massen dann auf den Arbeitsmarkt, aber tolle freie Manager-Jobs gibt's nicht viele.
Die meisten BWL-Absolventen landen einfach in durchschnittlichen Sachbearbeiter-Stellen mit durchschnittlichem Gehalt.
Eine tolle Manager-Karriere schafft nur ein relativ geringer Anteil der BWL-Absolventen.

Ich hab BWL studiert, und halte es für ein vergleichsweise einfaches Studium. Es gibt einige Bereiche die du eher auswendig lernen musst, was jeder mit genug Einsatz schaffen kann. Dazu wenig das schwer zu verstehen ist, du wirst wahrscheinlich nicht irgendwo richtig hängen. Es ist trotzdem viel Aufwand und eine Menge zu lernen, aber wer den Aufwand investiert schafft es auch.

Es gab auch sehr wenig Mathe und Statistik, was zum leichten Schwierigkeitsgrad beigetragen hat. Mathe war hauptsächlich Matura/Abitur Niveau. Nur rechnen, keine Beweisführung. Das variiert aber wohl von Uni zu Uni.

Überleg dir aber gut ob du BWL studieren willst. Nur wenn dich der Bereich wirklich interessiert macht es Sinn, wenn du dafür brennst. Wenns nur vage Neugier ist würd ich mir was anderes suchen. BWL ist überlaufen, wenn du nicht glänzt (was du nur bei wirklichem Interesse wirst) gehst du in der Masse unter und verschwendest deine Zeit.

Aber ehrlich, egal was du studierst, Leidenschaft ist essentiell