BRD - DDR unterschied Erziehung/Kita/Grundschule?

4 Antworten

Ich bin in der DDR aufgewachsen.

Hier auf dem Dorf unterschied sich das Leben in den 70ern und 80ern in der Nähe der damaligen Grenze doch von der vorgegebenen sozialistischen Erziehung.

Bei uns lebten die Großeltern oft mit im Haus oder zumindest im nahen Umfeld, die übernahmen die Enkelbetreuung. Von uns war niemand in der Krippe oder im Hort. Dahin gingen Stadtkinder aus den Neubaugebieten, die uns um unsere Familienfreizeit beneideten.

Die Omas kochten für uns, machten mit uns Hausaufgaben, übernahmen die Ferienbetreuung. Und auf den Friedhöfen nach deren Tod wurden die Großeltern bitterlich beweint.

In der Bundesrepublik wuchs man mit dem Bewusstsein auf, dass man viel Geld braucht, um sich ein angenehmes Leben zu ermöglichen. Der Wunsch nach neuen Produkten wurde wach gehalten und das damit verbundenen Problem, genug Geld zu verdienen, um sich diese Produkte leisten zu können. Das fing schon im Kindesalter an. Die Augen in den Spielzeugabteilungen wurden immer größer und die Quengelei war überall präsent.

Es entstanden privat geführte Kinderläden, die einen progressiven Erziehungsstil pflegten. Die Kinder sollten frei aufwachsen, das bedeutete, sie durften alles tun, wozu sie Lust hatten. Das änderte sich mit der Zeit, weil man erkannte, dass Kinder Regeln brauchen, an denen sie sich orientieren können, um gesund aufzuwachsen.

Es entstanden auch Waldorfschulen, die einem völlig anderen Konzept folgten als staatliche Schulen. Waldorfschulen unterrichten nach der Anthroposophie von Rudolf Steiner.

Es gab in der Bundesrepublik öffentliche und private Schulen und Kindergärten.

Es gab kein staatlich vorgegebenes Konzept, wie Kinder erzogen werden sollten. Es gab diverse Konzepte, die man je nach dem was man im Geldbeutel hatte, in Anspruch nehmen konnte.

Auch kirchliche Einrichtungen gab es, wo die Kinder nach christlichem Glauben erzogen wurden. Die wurden staatlich unterstützt und die Eltern mussten sie nicht privat finanzieren.

Allerdings gab und gibt es Privatschulen, die von den Eltern bezahlt werden müssen und die verschiedene Ausrichtungen haben, wie bspw ein Katholisches Jungengymnasium.

In allen Einrichtungen wurden die Kinder im Bewusstsein der Freizügigkeit erzogen.

In der DDR waren die Kitaplätze obligatorisch, da die Arbeitskraft der Frauen gebraucht und auch erwünscht wurde. Somit haben 85 % der DDR Frauen vollgearbeitet, was allgemein zwar anerkannt wurde, allerdings immer mit der Häme begleitet, der Staat nimmt zu viel Einfluss auf die Entwicklung der Kinder.

In der BRD kann davon nicht gesprochen werden, denn es waren vom Anfang an die drei K der Favorit für die Frauen, Kinder, Küche und Kirche.

Sehr spät änderte sich das mit dem Flickenwerk von Kindertagesstätten.

Die Fertilitätsrate zeigt das deutlich.

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Und 1990 waren sie alle auf den niedrigen Stand angekommen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
 - (Schule, Politik, Deutschland)

naja in der BRD gabs z.B. bis zur Wiedervereinigung keinen flächendeckenden Anspruch auf einen Kitaplatz