Bin ich nur faul oder bin ich tatsächlich Psychisch Erkrankt?

2 Antworten

Ich habe andere Probleme, interaktionsblockaden im sozialen Kontakt, sowas wie stottern, wodurch jede impulsive Handlung und emotionale Regung blockiert wird. Sowohl bei fremden, als auch Freunde und Familie.

Da seit 7 Jahren jede nüchterne Interaktion nur in dem Sinne gut war, dass ich gehofft habe dass es durch die Konfrontation beim nächsten mal etwas weniger unangenehm wird, habe ich jetzt aufgehört dagegen anzukämpfen, auf gewisse Weise resigniert weil ich nach so langer Zeit einfach keine Kraft mehr finde, mich durch den Kontakt zu kämpfen und zu stockern wo andere fließen und meinen : ja nu hab dich doch nicht so! Wirkst eigentlich ganz normal, unsicher wirkst du auch nicht unbedingt!

Joa dadurch sitze ich jetzt seit einem Jahr Zuhause, will weder studieren noch arbeiten noch Ausbildung machen, weil überall wo der Kontakt tiefer wird, ich ein immer stärkeres Bedürfnis spüre in den Kontakt zu gehen und frei zu interagieren, es aber nicht geht.

Dadurch habe ich jetzt auch keine Energie mehr irgendwas soziales zu machen, außer Haushalt, Sport und meinen allgemeinen Interessen nachzugehen, obwohl ich eigentlich sehr diszipliniert bin. Keine Freunde treffen, keine Familie treffe, außer ganz selten wenn mal stärkere Substanzen im Spiel sind. Die will ich aber natürlich nicht jedes Wochenende nehmen nur um mit Menschen reden zu können.

Aber wie bei dir - wenn bestimmte Lebensbereiche so massiv unangenehm sind und den natürlichen Lebensfluss blockieren oder psychisch Schmerz auslösen und nach jahrelanger Arbeit an sich in welcher Form auch immer keine ausreichende Besserung gebracht hat, wird man unter Umständen lethargisch, deprimiert oder resignierend.


PaThFiNdEr0703 
Fragesteller
 18.03.2022, 21:46

Genau das ist es eben. Auch die Außenwelt die nicht betroffen sind mit psychischen Problem kommen immer so das man sich nicht anstellen soll usw

gsd sind wir nicht allein und das reden allein mit Menschen die ebenso Probleme haben tut schon gut

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Ich glaube, dass es nach den Jahren für jemanden, der soviel erlebt und erlitten hat, ganz schwer ist, wieder ins Tun zu kommen. Du klingt für mich nicht faul, sondern noch immer traumatisiert und innerlich völlig überlastet und unstrukturiert. Es erscheinen Dinge noch nicht aufgelöst zu sein. Dir liegen noch Dinge "auf dem Herzen". Und das Herz ist der Sitz der Seele.

Die Drogensucht wirkt sicher auch noch nach ...

Ich glaube, dass du tief innen schon eine Sehnsucht verspürst, wieder mehr und anders am Leben teilzuhaben, als du es in der Vergangenheit vermochtest. Aber der Mensch ist ein Gewohnheitstier und richtet sich dort ein, wo er gerade ist. Da kennt er sich aus und kommt zurecht, fühlt sich sicher. Auch dann, wenn die Umstände schwierig sind - aber man ist es gewöhnt. Du bist es gewohnt, defizitär zu leben und ein Neubeginn kostet Kraft und Zutrauen, die du vielleicht noch nicht in ausreichendem Maße hast. Ein wenig geht es auch an die Bequemlichkeit.

Bei einem Motivationsschub verausgabst du dich, aber dann brichst du erschöpft ein. Das ist nach all den Jahren wohl normal. Da hast du noch nicht die richtige Balance für dich gefunden, bist "untrainiert". Vielleicht suchst du aucb nach dem Sinn? Frau und zukünftig Kinder sind doch Grund und Sinn genug. ☺

Ich denke, dass du einfach DAS RICHTIGE für dich finden musst. Und bis du es gefunden hast, trainierst du dich mit dem Unperfekten. Etwas, das dir entspricht, dir sinnvoll erscheint und dir Spaß macht. Arbeit soll sinnstiftend sein UND Spaß machen.

Triff deine Entscheidung - Ja, ich starte neu durch und in meinem Tempo. Ich muss das nicht allein schaffen, habe seit Jahren jemanden, der mich liebt und in seinem Leben wissen möchte. Ich will eine Familie (das ist gut! weil du mit deiner Zukunft noch nicht abgeschlossen hast) und auch dafür will ich gesund und stark sein.

Hilfe gibt es - für den beruflichen Einstieg und Seele, Geist und Körper. Du musst nicht alles ganz allein schaffen.


PaThFiNdEr0703 
Fragesteller
 18.03.2022, 21:37

Danke. Das sind so Worte die ich gebraucht habe. Es ist schwer das umzusetzen. Ich habe auch Angst davor zu scheitern aber wenn ich es nicht tu werde ich es nie erfahren.

Es ist schwer das einzusehen was du schreibst, obwohl ich es eigentlich weiß.

Ich danke dir von Herzen für deine Worte

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