Bin ich der einzige, der mit Vorlesungen nichts anfangen kann?
Man kommt kaum mit den ausformulierten Definitionen mit, ehe einem die Lösungen monoton vorgekaut werden, und muss stets aus einer konzentrierten lage weggerissen werden und mit Notizen mitkommen.
Aber immerhin gibt es interessante Nebeninformationen, und man kann versuchen, nächste Beweisschritte abzufangen oder zu analysieren, in tandem mit starkem Konzentrationsaufwand.
Gibt es aber ein Skript, so kann ich das aber noch wesentlich verstärken:
Per Text kann man sich Sachen abdecken, überfliegen um mal einige Ansätze zu sehen und dann selbstständig versuchen zu beweisen ausgehend von Stichpunkten, mit höherem Tempo durchgehen (so war es laut einer neuen Studie so, dass 2x Anhören einer Vorlesung doppelt so effektiv fürs Lernen war, nun nehme ein Lehrbuch/Skript, ergo mehr Tempo) was das Verstehen fördert, sich ohne Ablenkung Notizen und weiterführende Gedanken (z.B. Verallgemeinerungen) aufbauen, und sich zunächst die Definitionen einprägen und auf Bedeutung tiefgründig zu analysieren (wichtiger Schritt, ohne den Übungen erschwert werden).
Der Nachteil ist jedoch dass man sich manchmal mehr mit Hintergrundforschung als Hausaufgaben und Missverständnissen beschäftigen muss, niemand Fragen beantwortet, und schon stark intrinsisch motiviert sein muss und ablenkungsresistent.
4 Antworten
Der eine lernt so am besten, der andere so... Wenn du glaubst, du brauchst die Vorlesungen nicht bzw. kannst effizienter durch Bücher, Skripts o.ä. alleine lernen, hält dich niemand davon ab.
Ich selbst habe ab etwa dem 5. Semester kaum noch Vorlesungen besucht, sondern stattdessen von zuhause aus gelernt, was für mich auch hinreichend war.
Ein Komilitone hat sich zwar in die Vorlesungen gesetzt, aber nicht mitgeschrieben. Er meinte, es helfe ihm dabei, die Gedankengänge gleichzeitig zu hören und zu sehen. Er habe nicht mitgeschrieben, weil dies dafür gesorgt hätte, dass er den Inhalt des Gesagten nicht mehr wirklich verarbeiten könne, sondern sich auf das Mitschreiben konzentrieren müsse. Das Skript habe er dann nur zur Festigung des Gelernten verwendet.
Und es mag andere Leute geben, denen das Mitschreiben besser liegt. Als Student ist es deine Aufgabe, die für dich geeignetste Variante zu finden und zu nutzen. Die Vorlesungen sind ein Angebot der Uni, das du wahrnehmen kannst oder nicht - am Ende musst du nur den Stoff beherrschen [es sei denn, es ist eine Vorlesung mit Anwesenheitspflicht, aber sowas hatten wir damals zumindest nicht].
Bei Vorlesungen bist du ja auch angehalten, stichpunktartig mit zu schreiben. STUDIEREN musst du anschließend schon selbständig, indem du dir dann entsprechende Literatur besorgst.
Hier, noch jemand!
Vorlesungen sind ziemlich unnütz und bringen recht wenig, gerade auf den zeitlichen Aufwand von gerne mal 4 Stunden bezogen. Wenn ich vier Stunden zuhause lerne, schaffe ich den Stoff aus 3 Vorlesungen oder sogar das ganze Skript.
Das mit den Fragen stellen und den Nebeninformationen ist der Knackpunkt und die einzigen Gründe, da überhaupt noch hin zu gehen.
Wenn ich mir das alleine ansehe, brauche ich für den Stoff nur 20-25% der Zeit.
Das kommt ganz auf den Stoff der Vorlesung, die Art des Vortrags und auf die Person des Zuhörers an.
Dazu eine allgemeingültige Antwort zu geben ist unmöglich.