Bichon Malteser dreht durch was machen?

5 Antworten

Für mich klingt das nach fürchterlichen Stress und Überforderung.

Man müsste einfach sehen, wie sich der Hund draußen benimmt, wie du ihn Führst etc. So ein Verhalten bekommt man nicht mit einmal „nein „ rufen in den Griff. Und mit ignorieren schon gar nicht.

Ich weiß nicht, was mit dem Hund passiert ist aber wenn er erst fünf Monate alt ist, liegt der Verdacht nahe, dass dieser Hund niemals nach draußen gekommen ist und dort eben jetzt komplett überfordert ist. Die Reizüberflutung ist zu stark, und der Hund dreht durch.

Du müsstest einfach und in Ruhe von vorne anfangen. Also jetzt mal für die nächsten vier Wochen nicht Gassi gehen, sondern nur vor die Tür in Sichtweite des Hauses bleiben. Wenn du einen Garten hast oder eine große Wiese in der Nähe wäre es perfekt. Da stellst du dich hin mit einer langen Schleppleine und fängst nie mit einem Welpen an in die Welt zu erklären. Du musst viel mehr auf die Körpersprache des Hundes achten und darauf eingehen wenn er unsicher wird.

Der Hund braucht eine ruhige, souveräne Führungsperson, die ihm aber trotzdem nicht ignoriert und alleine lässt mit seinem Stress, sondern ihm vermittelt, dass alles in Ordnung ist und dass er sich nicht um irgendetwas kümmern muss. Lass den Hund niemals an der Flexi Leine vor dir her laufen. Schütze ihn vor fremden Hunden lass keine Kinder an ihn ran, die ihn streicheln wollen, etc.

sorge für einen ruhigen Tagesablauf und viel Schlafphasen für den Hund. Stärke sein Selbstbewusstsein mit kleinen Aufgaben, Intelligenz spielen usw. Gehe nicht auf irgendwelche Hundewiesen oder in die Welpenstunden oder irgend sowas. Vielleicht hast du im Bekanntenkreis Leute mit einem souveränen Erwachsenen Hund triftig öfters mit denen und geht zusammen eine kleine Runde.

dein kleiner Hund ist völlig überfordert. Wenn er jetzt in dem Alter schon den zweiten Platz hat, wer weiß was ihm vorher passiert ist. Woher hast du den Hund eigentlich? Weißt du etwas über seine Vorgeschichte?

Du kannst hier nur mit Ruhe und Geduld arbeiten. Besorge ein Geschirr, das nicht über den Kopf gezogen werden muss. Übt zu Hause spielerisch mit viel Leckerlis das Geschirr an und auszuziehen.

zieh dir halt notfalls Handschuhe an, damit du nicht gebissen wirst.

betrinke den Hund niemals. Also wenn er irgendwo liegt nicht hingehen und streicheln, immer den Hund zu dir locken. Er muss freiwillig kommen. Versuche ihn auch so wenig wie möglich auf den Arm zu nehmen. Achte immer auf seine Körpersprache. Ich weiß dass es schwierig ist bei kleinen Hunden weil man es oft gar nicht sieht. Darauf ob er sich übers Maul leckt oder gähnt, wie die Ohrenstellung ist und die Rute. Wenn er Anzeichen von Unsicherheit zeigt, bleib stehen, sprich mit ihm. Gib ihm die Möglichkeit eine Lösung zu finden für das Problem dass er gerade hat. Auf keinen Fall immer sofort auf den Arm nehmen. Der Hund muss lernen, dass er sich auf dich verlassen kann aber er muss auch lernen selbst mit Dingen fertig zu werden, die ihm vielleicht gerade Angst machen.

Das geht nicht von heute auf morgen. Da wirst du eine ganze Zeit lang viel Aufmerksamkeit aufwenden müssen und üben müssen.

Ich weiß jetzt nicht wie viel Erfahrung du hast aber eine gute und gewaltfreie arbeitender Trainer, der euch begleitet wäre hier sicherlich hilfreich.

Klare Strukturen, klare Regeln auch zu Hause würden den Hund helfen. Er braucht einen Rahmen in dem er sich bewegen kann und wo er sicher ist. Er muss sich zum Beispiel darauf verlassen können, dass er in seinem Körbchen oder eben auf seinem Schlafplatz sicher ist. Niemand fasst ihn dort an. Ebenso beim fressen. Dort wird er völlig in Ruhe gelassen. Wenn du rausgehen willst und ihn an Leinen willst, dann gibt es ein Ritual. Setz dich auf den Boden zu dem kleinen Hund. Locke ihn mit Leckerlis an. Sei immer ruhig, sanft und vorsichtig mit ihm.

Gerade die kleinen Hunde werden oft unbewusst zu Dingen gezwungen, die nicht wollen. Das ist ja keine böse Absicht, manchmal muss es auch schnell gehen oder man denkt einfach nicht drüber nach.

ich hatte früher immer große Hunde und ich kann dir sagen, es ist eine wahnsinnige Umstellung wenn man es plötzlich mit einem kleinen Hund zu tun hat. Wenn ein großer Hund droht, sieht man das in der Regel. Bei einem kleinen bekommt man das oft gar nicht mit, wenn der kurz eine Leftze hochzieht etc.

Behandel den Hund mit Respekt und Achtsamkeit .

Übe auch das hochnehmen zu Hause. Es gibt bei kleinen Hunden manchmal die Situation, dass man sie wirklich auf den Arm nehmen muss. Aber das sollte man niemals ohne Vorwarnung machen. Schon gar nicht von hinten. Wenn so ein kleiner Hund plötzlich den Boden unter den Füßen verliert und von jetzt auf gleich aus seiner Sicht auf Hochhaushöhe gehoben wird, dann bekommt er Angst.

da hast du jetzt noch ein bisschen Arbeit vor dir, aber es lohnt sich. Der Hund ist noch so jung, der kann alles noch lernen. Das wichtigste ist wirklich Ruhe, Ruhe, Ruhe und Geborgenheit.

William1307  05.12.2022, 09:35

Ich habe gerade erst deinen Kommentar gesehen, dass der Hund aus einem Haushalt mit Kindern kommt. Da ist doch eigentlich alles schon klar. Der Hund ist fünf Monate alt er kann also maximal zwei Monate dort gewesen sein vermutlich weil er das Spielzeug für die Kinder wurde ständig herumgeschleppt hatte nie Ruhe zum schlafen. Der braucht jetzt erst mal eine Zeit lang, um dieses Erlebnis zu vergessen.

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Sanuri 
Fragesteller
 05.12.2022, 09:45
@William1307

Ja kam ein Mädchen . Die war aber glaube schon 12 oder 11 Jahre alt. Habe gemerkt das sie mir mist erzählt haben . Angeblich wäre sie stubenrein und sie macht nur nicht in die wohnung wenn ja auch mit ihr spazieren geht . Und das Hals Band von ihr war auch nicht auffindbar angeblich verlegt. Die Leine wurde mit gegeben . Das mit dem stubenrein stimmt schon mal garnicht . Hab halt auch im Gefühl das sie nie draußen war ... bin echt erschüttert ... Ich habe schon Erfahrung aber mit sowas wirklich mi ht meine beiden Hunde vorher waren sehr ruhig und lieb und schnell gelernt .Nein hochnehmen tue ich sie nicht einfach so . Sie will von selber auf den Arm und ständig kuscheln.

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NoLies  05.12.2022, 09:55
@Sanuri

Da hast du vermehrer der übelsten art unterstützt. Der Hund kommt wahrscheinlich aus irgendeinem Hinterhof im Ausland. Wo es dann so aussieht: https://youtu.be/sKAh5Y5_9n8

Kein Wunder, dass der traumatisiert ist. Suche dir unbedingt einen (positiv arbeitenden) Trainer (findest du zb hier: http://trainieren-statt-dominieren.de/ ). Und befolge die Ratschläge von William, sind schon gute Ansätze.

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William1307  05.12.2022, 10:01
@Sanuri

Ok das bestätigt auch meine Vermutung, dass der Hund aus keiner guten Quelle stammt und nichts kennengelernt hat.
aber wie gesagt, der Hund ist noch sehr jung. Aber er wird eine Zeit brauchen, um sich zu beruhigen und Vertrauen zu dir aufzubauen.

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Charania  05.12.2022, 09:46

Wirklich ein sehr guter, hilfreicher und ausführlicher Kommentar👍😊

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@William hat Dir schon ganz viele gute Tipps gegeben ich hab noch einen bezüglich Geschirr: Curly am besten das Vest das muss man nicht über den Kopf ziehen und es liegt gut an dadurch das es gut die Brust umschliesst vermittelt es dem Hund gleichzeitig auch Sicherheit.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Problemhunde finden bei mir ein Heim/Pflegestelle

Hallo!

Ich selbst hatte früher mit meinem Bichon genau die selben Probleme. Bichons sind generell sehr aufgedreht. Allerdings hat das auch Grenzen. Sie hat dann wahrscheinlich ihre 5 Minuten. Du kannst sie in der Zeit bisschen beschäftigen mit einem Kauartikel, rede beruhigend auf sie ein und lasse dir deine Angst nicht anmerken. Atme tief ein und aus- du musst dich erst selber beruhigen, sonst wird das nix! Ein Hundetrainer könnte ebenfalls weiterhelfen, wir haben’s damals auch ohne geschafft. Überlege: gibt es in deiner Familie irgendeinen Stressfaktor, der auf den Hund übergehen könnte? Es bringt nichts den Hund panisch und verzweifelt anzusprechen, und das mit dem „NEIN“ bringt nix. Weil den Hund nämlich gar nicht weiß, was das bedeutet! Keine Sorge, bei uns war’s genauso. Wie du drr wer m Hund „NEIN“ beibringst: nimm ein Leckerlie und leg es vor den Hund, dann sagst du streng „NEIN“. Der Hund wird nicht drauf reagieren, dann kannst du deine Hand wie ein Zaun vors Leckerli tun und wenn das nicht klappt kannst du den Hund auch mal zur Seite schubsen, solang, bis er dich hinsetzt und dich anguckt. Dann nimmst du ein zweites Leckerli und belohnst damit. Wenn selbst das mit dem Wegschubsen nicht klappt, dann kannst du brr er n Bichon Malteser auch mal mit ner Wasserflasche besprühen, sodass es wie ein Schock wirkt. Und wenn der Hund beim Gassigehen durchdreht, solltest du ihm nicht die Leine abnehmen, dann lernt er sonst, dass er, wenn er durchdreht, frei gelassen wird und sieht es als Belohnung. Stattdessen kannst du das Tier mit der Leine zu dir nehmen und es einfach mal streicheln, aber kein belohnendes Streicheln, sondern eher ein beruhigendes Streicheln anwenden. Nimm den Hund fest an dich, sodass er as ich nicht mehr beißen kann. Wenn er es doch tut, kannst du auch mal so laut und schrill aufschreien, dass es dem Hund dann doch leid tut und er tröstend an dir hochspringt. Ich hoffe ich konnte dir weiterhelfen und verzweifel bitte nicht! Das legt doch wieder, wirklich, war bei meiner Hündin auch so. Das mit dem Beißen im Spiel macht so mit eineinhalb Jahren immernoch, aber die hat ja jetzt auch eine beisshemmung entwickelt, so wird es bei deiner auch sein! Bitte gebe den Hund keines Falles weg, beschäftigte dich einfach mehr mit ihm und arbeite mit viel positiver Verstärkung, nicht nur für den hund, sondern auch für dich. Einen Hund zu haben ist wirklich schön. Und mit Tricktraining und Sportarten kannst du deinen tierischen Begleiter auch gut beschäftigen. Und wenn er einfach mal leicht knurrend anfängt rumzurennen, dann lass ihn das einfach mal tun. Denn irgendwann, wenn er sich ausgepowert hat, liegt er paar Minuten später platt und hechelnd auf seiner Decke und will gestreichelt werden. Mit dem Alter wird das auch viel besser.

Liebe Grüße!

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Dein Hund beißt? (5 Ursachen & was du tun kannst) (hundeo.com)

Kennst du die Bedingungen, wie sie aufgewachsen ist beim Züchter/Verkäufer?

Sanuri 
Fragesteller
 05.12.2022, 08:58

Ich habe sie von einer Familie mit Kinder die laut deren Aussagen keine Zeit mehr für sie haben weil der Vater verstorben ist .

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Nahimana66  05.12.2022, 09:01
@Sanuri

naja, vielleicht war ihr das mit den Kindern zu laut und zu stressig

und wenn Tiere ihr bisheriges Zuhause verlieren, reagieren sie darauf auch mit Stress

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Klingt fur mich eher nach einem psychischen Problem.. sie scheint in dem Moment total überfordert zu sein..

du könntest ihr versuchen Apotieren beizubringen.. in dem Moment wo sie dann anfängt, versuche sie abzulenken, mit Ball schmeißen.. Lieblingsspielzeug benutzen oder ähnliches