Benziner ohne Gas anfahren?

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Geht üblicherweise schon. Da die Leerlaufdrehzahl geregelt wird gibt die Motorsteuerung automatisch mehr Gas wenn die Drehzahl durch die Last der schleifenden Kupplung abgebremst wird. Vor allem wenn der Motor kalt ist und die Leerlaufdrehzahl eh höher ist.

Bei Autos mit Automatikgetriebe muss man aus dem Grund beim Rangieren in der Parklücke gar kein Gas geben, da wird die Geschwindigkeit mit der Bremse geregelt.

Das ist übrigens auch eine Möglichkeit die Leerlaufregelung zu testen, auf der Bremse stehen und im ersten Gang die Kupplung kurz schleifen lassen, dabei muss die Drehzahl relativ gleich bleiben. Und beim schnellen öffnen der Kupplung muss die Drehzahl kurz hoch gehen und dann wieder auf Sollwert runter.

Dass nur Diesel PKW ohne Gas anfahren könnten ist der allergrößte Quatsch, Du merkst es ja selbst bei Deinem Golf 5. Ich mache das auch regelmäßig im Stau wenn ich wegen 5 Meter Fahrt bis zum nächsten Stopp nicht unnötig CO2 in die Athmosphäre blasen will.

Mein Mercedes Vaneo BJ 2003 hat auch eine ausreichend sanft einsetzende Kupplung, da ist das ein Kinderspiel. Bei gebrauchten alten Kleinwagen mit rupfender Kupplung geht es erheblich schwieriger, z.B. Opel Corsa C 1.0 BJ 2001, aber es geht notfalls auch.

Richtig ist nur, dass es bei den heutigen Diesel-PKW leichter geht. Das war aber nicht immer so. Beispielsweise der VW Passat B3 (ohne Kühlergrill, genannt "Nasenbär") 1.6TD Turbodiesel mit 80 PS, den habe ich damals öfter abgewürgt solange der Turbolader im Leerlauf wenig Gasdurchsatz hatte. Die Kupplung mit schmalem Scleifpunkt tat ein Übriges.

Kommt aufs Fahrzeug an. Bei unserem Mazda 3 mit 1.6 Liter Saugbenziner klappt es auch wunderbar ohne Gas auf Leerlaufdrehzahl einzukuppeln. In der Regel schaffen Diesel das durch das tendenziell höhere Drehmoment aber besser.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Automotive embedded Softwareentwickler

Dann hast du falsch gelesen beim Diesel ist es einfach einfacher weil mehr Drehmoment bei niedrigen Drehzahlen.