Barfuß auf den Wandertag?

18 Antworten

Da glaube ich kaum, denn Du kannst die Verantwortung dafür gar nicht übernehmen, denn Du bist nicht dabei.

Verantwortlich ist die Lehrerin für die körperliche Unversehrtheit der Schüler; sie darf nichts tun, was dies in Gefahr bringt, ganz egal ob Du damit einverstanden bist oder nicht.

Sollte es wegen der fehlenden Schuhe zu einer Verletzung kommen, muss sie handeln, insofern hat sie natürlich das Recht und auch die Pflicht, das abzulehnen.

Privat kannst Du entscheiden, was Du willst - ein Klassenausflug ist aber keine Privatveranstaltung und Du musst Dich an die entsprechenden Regeln halten


BarfussTobi  10.06.2017, 18:42

Verantwortlich ist die Lehrerin für die körperliche Unversehrtheit der
Schüler; sie darf nichts tun, was dies in Gefahr bringt, ganz egal ob Du
damit einverstanden bist oder nicht.

Wenn die Schülerin vom längeren Laufen in festem Schuhwerk Blasen bekommt, der Schule dieses vorher mitgeteilt wurde und man sie zum Tragen des festen Schuhwerk bei der Wanderung zwingt ist das eindeutig eine vorsätzliche Körperverletzung.

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dandy100  10.06.2017, 19:18
@BarfussTobi

Also erstens bekommt kein Mensch zwangsläufig Blasen durch das Tragen von Schuhen - und wenn doch, dann taugen die Schuhe entweder nichts oder das Ganze ist ein orthopädisches Problem und sollte mal untersucht werden.

Bei einem Ausflug in die Natur kann niemand die Verantwortung dafür übernehmen, dass das Mädchen sich nicht übel verletzt - ich würde es als Lehrerin jedenfalls nicht tun.

Gezwungen wird an einer Schule niemand zu gar nichts - auch nicht eine Lehrerin, die sich nicht mit blutenden Füßen auseinandersetzen will nicht; dann muss das Mädchen eben zu Hause bleiben.

Hier es es nun mal nicht üblich, barfuss zu laufen, jedenfalls nicht in Schule und Beruf - privat kann man machen was man will - es ist sehr hilfreich das frühzeitig zu verstehen und nicht immer nur auf seine Rechte zu pochen.


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BarfussTobi  10.06.2017, 20:12
@dandy100

Achso weil es nicht üblich ist darf das Mädchen nicht barfuß wandern und muss zuhause bleiben weil die Lehrer sich nicht mit blutenden Füßen auseinandersetzen wollen.

Wenn Du davon ausgehst dass man durch Schuhe nicht zwangsläufig Blasen bekommt wieso gehst Du denn dann davon aus dass man sich durch das barfuß Wandern in der Natur (da sollten eigentlich keine Glasscherben rumliegen) zwangsläufig übelst verletzt?

Und was soll denn da für ein orthopädisches Problem sein wenn sie mit den Schuhen Blasen kriegt aber dafür barfuß wunderbar klarkommt? Schließlich ist der Mensch fürs Barfußlaufen ausgelegt und nicht für das Laufen in Schuhen.

Blasen entstehen durch Reibung in den Schuhen. Das hat nichts damit zu tun dass die Schuhe nichts taugen sondern jeder hat unterschiedliche Füße und die perfekten Schuhe wo nichts aber auch gar nichts reibt kann es gar nicht geben.

Auch wenn es im Moment noch nicht üblich ist barfußzulaufen wird es sich hoffentlich bald mal ändern wenn die Leute endlich mal begreifen woher die ganzen Fußfehlstellungen, Bandscheibenvorfälle, Hüftleiden, Knieschmerzen herrühren denn vom Barfußlaufen kommt es nicht. Auch im Berufsleben wird sich barfuß mehr und mehr durchsetzen außer natürlich in den Bereichen wo Sicherheitsschuhe notwendig sind.

Hätten in der Vergangenheit die Menschen nicht gegen gesellschaftliche Konventionen verstoßen würden alle Frauen noch in ein Korsett eingeengt sein und wir würden alle noch Hüte tragen. Jetzt ist das Fußkorsett dran und wird hoffentlicherweise bald abgeschafft.

Wie kann man eigentlich so rückschrittlich sein und das Barfußlaufen als was unanständiges und nicht angebracht betrachten und dann die angebliche Verletzungsgefahr die nicht gegeben ist (eigene Erfahrung) vorschieben?

Bitte denke mal drüber nach!

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dandy100  10.06.2017, 21:02
@BarfussTobi

Also, wenn Du mir hier erzählen willst , dass es im Wald keine Verletzungsgefahr gibt, wenn man ohne Schuhe rumläuft, dann brauchen wir nicht weiterzureden.

Vielleicht liest Du Dir ja mal die Antwort von Aleqasina über das Barfußlaufen durch, die finde ich in diesem Zusammenhang sehr gut

Und: Kleider und Schuhmode sind nun mal kulturell geprägt und haben auch etwas mit Stil und ästhestischem Empfinden zu tun.

Hier war es jedenfalls noch nie üblich, barfuß durch die Gegend zu laufen  - es ist in unserer industriell geprägten Landschaft, die im Wesentlichen nun mal aus schmutzigen Straßen besteht, auch keine sehr appetitliche Vorstellung.

Davon mal ganz abgesehen brauchen wir keine Schulen mehr, wenn Schüler ihre Regeln alle selber machen - ein Lehrer, der es ablehnt einen Schüler barfuss mitzunehmen, weil ihm die Verletzungsgefahr zu groß ist, hat absolut das Recht dazu - genauso wie er einen Schüler nach Hause schicken kann, der nackt in die Schule kommt, nur weil er das vielleicht für gesünder hält.

Privat kann man (fast) alles machen, unsere Gesellschaft ist mittlerweile großzügig genug, um praktisch alles zuzulassen, aber es fällt einem kein Zacken aus der Krone, sich im nichtprivaten Rahmen einfach mal anzupassen und Rücksicht auf die Wünsche anderer zu nehmen, statt immer nur den eigenen Willen durchsetzen zu wollen.

Das Mädchen wird nicht umgebracht, nur weil es Schuhe tragen soll- und wenn das schon zu viel verlangt ist, dann kann man nur viel Vergügen im Berufsleben wünschen.


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BarfussTobi  10.06.2017, 21:51
@dandy100

Ich war schon genügend barfuß im Wald und seit 4 Jahren kein einziges Mal mit Schuhen. Verletzt habe mich dabei nicht. Klar gibt es da Sachen wo man sich verletzen könnte aber ein geübter Barfüßer sieht so etwas.

Ich habe zwar schon einige Barfußwanderer gesehen, und irgendwie
bewundere ich sie auch. Aber sie haben ein ganz anderes Bewegungsprofil
als wir beschuhten Wanderer. 

Das hat u.a. Aleqasina geschrieben. Jetzt komme ich auf das erwähnte andere Bewegungsprofil zu sprechen: Die Füße arbeiten und auch die Füße der Tochter der Fragestellerin und höchstwahrscheinlich verursacht das vermehrte Arbeiten der Füße die Blasen weil die Schuhe einfach diese Bewegungen nicht mitmachen.

Klar kann ein Lehrer Bedenken haben wegen barfuß und Verletzungsgefahr aber ein klärendes Gespräch der Schülerin und dem Lehrer und dem Zeigen der Schuhe die sich im Rucksack befinden können manchmal Wunder bewirken. So wie ich es herausgelesen habe geht die Schülerin barfuß in die Schule und dem Lehrer sollte es bekannt sein dass sie dass eben oft macht und auch kann.

Jetzt kann es natürlich passieren und das wird wohl die größte Angst des Lehrers sein dass andere es nachmachen und sich dadurch verletzen weil sie es nicht gewohnt sind auf eventl. Gefahren zu achten. Deswegen war es auch wichtig auf das feste Schuhwerk hinzuweisen und sollte barfuß was passieren dann ist der Lehrer aus der Sache raus. Wäre nicht darauf hingewiesen worden dann allerding hätte der Lehrer ein Problem wenn jemand barfuß was passiert weil er nicht darauf hingewiesen hat.

Das stimmt unsere Gesellschaft ist da recht großzügig vieles zuzulassen und sie lässt auch barfuß zu. Anders wie z.B. in den USA da wird man barfuß gleich gar nicht bedient und teilweise gewaltsam aus Einkaufscentern entfernt. Und wozu soll die Schülerin Rücksicht auf die Wünsche von anderen Rücksicht nehmen sie schadet doch niemandem wenn sie barfuß wandert? Und gesund ist es gleichzeitig auch noch.

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dagobert68219  10.06.2017, 23:10
@BarfussTobi

das geht hier aber komplett am thema vorbei......

es geht nicht darum ob barfusslaufen gesund ist, sondern um die frage, ob es der lehrkörper verantworten will, dass eine schülerin barfuss läuft - das ist unter anderem, ein versicherungstechnisches problem

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BarfussTobi  11.06.2017, 01:14
@dagobert68219

da hast Du allerdings recht dagobert aber ich weiß von der Fragestellerin dass ihre Tochter barfuß zur Schule geht und es auch toleriert wird. Wieso sollte es dann ausgerechnet bei einer Wanderung ein versicherungstechnisches Problem geben?

dandy100 möchte uns weis machen dass die Tochter der Fragestellerin falsch auftritt und das orthopädisch korrigieren lassen soll. Außerdem ist sie der Meinung dass man durch Schuhe nicht zwangsläufig Blasen bekommt aber dafür sich beim Barfußlaufen zwangsläufig schwer verletzen muss.

Wie Du sicherlich bestätigen kannst hat ein Barfüßer einen anderen Gang - den richtigen Gang. Dies kann allerdings dazu führen dass der Barfüßer wenn er Schuhe tragen muss eher zu Blasen neigt als jemand der mit seinen Füßen in den Schuhen nicht bewegend dahintrampelt.

Auch hatte ich erwähnt dass wenn die Schülerin dann die Schuhe ausziehen muss weil sie sich blutig gelaufen hat um überhaupt weitergehen zu können besteht die Möglichkeit dass sich die Wunden infiizieren. Dies würde dann als eine Verletzung infolge barfuß gewertet hätte aber verhindert werden können wenn die Schülerin nicht vorher in Schuhe gezwungen wurden wäre.

Ich verstehe die Aufforderung dass festes Schuhwerk mitzubringen ist so dass man es für die Fälle dabei hat aber nicht zwingend anziehen muss. Die Schüler wurden darüber belehrt und wenn sie sich nicht daran halten und es passiert dann doch etwas dann sind sie selber dran schuld.

Ich glaube auch kaum dass die Schülerin auf der Wanderung nicht barfußlaufen darf da sie es ja in der Schule auch darf. Aus versicherungstechnischer Sicht macht das m.E. keinen Unterschied.

Liebe Barfußgrüße
Tobi

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dagobert68219  11.06.2017, 04:00
@BarfussTobi

1. die wanderung ist mit unterricht gleichzusetzen und da hat die schulbehörde die pflicht auf die unversehrtheit der kinder zu achten
wenn die barfüssige teilnahme am unterricht "toleriert" wird, so ist das lobenswert aber kein automatisches grundrecht darauf

2. ich glaube da überinterpretierst du etwas - man kann auch schuhe orthopädisch verändern - und verletzen "können" ist schon richtig, die möglichkeit besteht aber immer, wobei ich aber glaube, das es im wald eher unwahrscheinlicher ist

3. klar bekommen barfussläufer schneller blasen, da die haut keine verstärkte hornhaut hat, an den stellen, an denen schuhe anliegen

4. da übertreibst du etwas - eine blase zu bekommen, heisst nicht automatisch sich zu infizieren - die häufigste form der blase ist eine hautablösung innerhalb der epidermis, die dann u.u. mit wundwasser gefüllt wird - diese geht zwar dann irgendwann auf, aber bis dahin ist die unterhaut soweit repariert, dass keine keime eindringen können

5. das ist spitzfindig und kann ganz schnell nach hinten losgehen, wenn sich die aufsichtsperson veräppelt vorkommt, ist das thema schon verloren - schlechte idee

6. das hoffe ich in dem fall ja auch - aber die hauptverantwortung liegt dann bei der aufsichtsperson - wolltest du die verantwortung übernehmen, bei jemandem, den du nicht näher kennst ?

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BarfussTobi  11.06.2017, 11:40
@dagobert68219

zu 6. gehe ich mal davon aus dass die Wanderung mit dem Klassenlehrer oder zumindest mit einem Lehrer der die Klasse häufig unterrichtet stattfindet und er also seine Schüler kennt. Wenn es natürlich ein völlig fremder Lehrer wäre dann könnte ich mir vorstellen dass er verunsichert ist wenn da plötzlich jemand barfuß wandern möchte.

Würde mir jemand sein Kind anvertrauen mit auf eine Wanderung zu nehmen und ich hätte die Verantwortung würde ich mir zutrauen dafür zu sorgen wenn das Kind barfußlaufen möchte dass es sich nicht verletzt da ich als Barfüßer weiß worauf man achten muss. Natürlich weiß das ein Lehrer nicht wenn er selber kein Barfußwanderer ist.

Würden die Eltern die mir das Kind anvertrauen darauf bestehen dass es keinesfalls barfuß sein darf könnte ich natürlich nichts machen.

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dandy100  11.06.2017, 15:49
@BarfussTobi

dandy100 weist darauf hin, dass die Tochter der Fragestellerin eventuell falsch auftritt und das orthopädisch untersuchen lassen sollte. Außerdem ist sie der Meinung dass man durch Schuhe nicht zwangsläufig Blasen bekommt aber dafür sich beim Barfußlaufen schwer verletzen kann.

Wenn schon wiedergeben, dann bitte nicht derart verzerren!

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BarfussTobi  11.06.2017, 16:10
@dandy100

Das tut rein gar nichts zur Sache denn die Tochter der Fragestellerin tritt garantiert nicht falsch auf, muss sich keinesfalls orthopädisch untersuchen lassen.

Die Wahrscheinlichkeit der Verletzung infolge des Schuhetragens ist in diesem Fall wesentlich höher als wenn sie barfuß wandert denn geübte Barfüßer verletzen sich nicht, die wissen was sie tun.

Ich hoffe dass Du jetzt endlich mal akzeptierst dass das wirklich so ist!

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dandy100  11.06.2017, 16:28
@BarfussTobi

Das tut rein gar nichts zur Sache denn die Tochter der Fragestellerin tritt garantiert nicht falsch auf, muss sich keinesfalls orthopädisch untersuchen lassen

Ach, und das weißt Du genau? Woher denn?

Und: Es tut sehr wohl zur Sache, eine Aussage völlig falsch wiederzugeben und damit etwas zu unterstellen, was man nie gesagt hat.

Im Gegensatz zu Dir behaupte ich nicht, allwissend zu sein sondern stelle lediglich etwas in Frage - das ist ein sehr entscheidender Unterschied!

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BarfussTobi  11.06.2017, 20:43
@dandy100

Da Du ja scheinbar nicht barfuß läufst kannst Du ja nicht wissen dass man da einen anderen Bewegungsablauf hat. Tritt man barfuß so auf als würde man in Schuhe gehen dann tut das weh.

Um einen gesunden gelenkschonenden Barfußgang zu haben muss man entweder schon immer viel barfuß gegangen sein oder man benötigt eine gewisse Zeit bis sich Muskeln, Gelenke und Bänder soweit angepasst haben dass man so gehen kann.

Umgekehrt ist es genauso dass man sich erst wieder an den schlechten Gang in Schuhen wieder gewöhnen muss, sonst gibt es Blasen.

Man sollte in Fragen barfuß erst dann mitreden wenn man auch genügend barfuß gegangen und barfuß gewandert ist und erst dann darüber urteilen ob man sich verletzen kann oder nicht.

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dandy100  11.06.2017, 22:00
@BarfussTobi

Das ist doch einfach nur blanker Unsinn: Der Bewegungsapparat des menschlichen Körpers ist nicht für Straßen und Kulturlandschaften gedacht, sondern für natürlichen Untergrund - und weil es den fast nirgendwo mehr gibt, braucht man Schuhe, die das durch ein Fußbett simulieren, sonst bekommt man nämlich z.B Plattfüße bzw Senkfüße.

Die Behauptung, man würde in Schuhen grundsätzlich einen schlechten Gang entwickeln, ist schlicht nicht wahr, ebenso wie die Behauptung man könne sich nicht verletzen -  es sagt einem ja wohl der gesunde Menschenverstand, dass man sich natürlich verletzt, je nachdem wie spitz die Steine oder Wurzeln sind, auf die man tritt - Du tust ja gerade so, als wären Füße unverwundbar - das ist schon mehr als lächerlich.

Frag Dich mal, warum sich bereits die Steinzeitmensche Schuhe gemacht haben.

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BarfussTobi  11.06.2017, 23:28
@dandy100

Platt- oder Senkfüße bekommt man niemals vom Barfußlaufen weil die Fußmuskulatur dabei trainiert wird. Dann müsste ja Anna die mehr oder weniger seit ihrer frühen Kindheit barfuß läuft bereits Plattfüße haben. Trägt man Schuhe mit Fußbett legt man die Fußmuskulatur schlafen und es kann - muss nicht zwangsläufig passieren - dadurch zu Fehlstellungen kommen wenn man aus Ausgleich nicht genügend barfuß läuft. Sagen wir es mal so: Diejenigen die oft oder ausschließlich mit Schuhen mit Fußbett oder in Highheels laufen haben ein höheres Risiko Fußfehlstellungen zu bekommen als diejenigen die oft barfußlaufen und nur Schuhe tragen wenn es tatsächlich erforderlich ist.

Barfuß setzt man besonders auf harten Untergründen eher mit dem Ballen auf. Dadurch erfolgt die Schrittdämpfung über das Längs- und Quergewölbe und diese Gangart ist schonend zu Knien, Hüften und Wirbelsäule. Trägt man Schuhe mit einer unflexiblen Sohle und/oder Absätzen (da reichen wenige Millimeter aus) setzt man zwangsläufig mit der Ferse auf und es geht eine Schockwelle durch den gesamten Körper deswegen ist diese Gangart ungesund, nicht natürlich und hat sich erst durch die Schuhe die es in den letzten Jahrhunderten gibt durchgesetzt.

Schuhe gibt es seit 40.000 Jahren und wurden zum Schutz vor Kälte und Verletzungen im unwegsamen Gelände erfunden. Diese Schuhe hatten weder ein Fußbett noch einen Absatz. Der Absatz wurde erst viel später erfunden und war gedacht dass man nicht aus den Steigbügeln der Pferde rausrutscht. Den Absatz gibt es heute noch und soll angeblich zur Entlastung des Längsgewölbes dienen was zu Senkfüßen führen kann aber nicht zwangsläufig führen muss.

Bevor ich zum Thema Verletzungen komme sollten wir erstmal festhalten was eine Verletzung ist: Fall der anstehenden Wanderung die die Tochter der Fragestellerin barfuß absolvieren möchte ist eine Verletzung dann gegeben wenn die Wanderungen abgebrochen bzw. ohne sie weitergeführt werden muss. In diesem Fall muss die Verletzung gemeldet werden egal ob eine Krankschreibung erfolgt oder nicht.

Von einem spitzen Stein verletzt man sich nicht das tut nur weh aber der Schmerz verschwindet relativ schnell wieder. Auch verletzt man sich nicht wenn man auf eine Wurzel tritt. Man kann aber beim Drauftreten auf eine Wurzel sowohl barfuß als auch beschuht wegrutschen und sich dadurch anderweitig verletzen.

Wenn man sich einen Brombeerdorn eintritt dann entfernt man den an Ort und Stelle oder lässt sich diesen entfernen. Ist er abgebrochen und es steckt noch etwas drin dann entfernt man den zuhause indem man die Füße gut einweicht dann kann man den mit einer Pinzette meistens rausziehen. Wirksamen Tetanusschutz sollte man haben auch wenn man nicht barfuß wandert.

Bleibt noch ein Restrisiko durch von Menschen verursachten Müll das kann man nie ausschließen besonders dort wo der Untergrund nicht einsehbar ist wie auf hohen Wiesen. Auf Wanderwegen oder auch auf dem Bürgersteig sollte Glas was zu Verletzungen führt gut sichtbar sein. Die winzigen Glassplitter besonders wenn der Glasbruch noch frisch ist können zwar in die Fußhaut eindringen führen aber nicht direkt zu Verletzungen und sollten alsbaldig entfernt werden.

Füße sind nicht unverletzbar halten aber eine ganze Menge aus denn sie müssen ja auch die Belastung in Schuhen aushalten. Auch ich muss berufsmäßig Sicherheitsschuhe tragen und da gibt es Schmerzen und verhornte Druckstellen weil die Fußhaut sich selbst vor Verletzungen schützen möchte. Du wirst jetzt berechtigterweise sagen die Sicherheitsschuhe passen nicht richtig oder sind von schlechter Qualität aber ich habe da keine Wahl: ich muss sie tragen -;(

Ich hoffe ich konnte Dir so einiges erklären. Ich mache Dir keinesfalls einen Vorwurf wenn Du verschiedenes nicht weißt oder nicht wissen kannst. Mit mir kann man durchaus reden wenn man mit mir reden möchte, entweder hier auch wenn es vielleicht vom Thema abweicht oder auch über andere Kanäle die ich Dir ggf. wenn Du möchtest öffne.

Das gilt übrigens für alle die Fragen haben.

Liebe Grüße
Tobi

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dandy100  12.06.2017, 00:38
@BarfussTobi

Also, ich erkenne wirklich an, wie ausführlich Du Deine Ansichten hier erklärst und natürlich streite ich in keiner Weise ab, dass barfußlaufen duchaus eine sehr positiven Effekt auf die Muskulatur hat - was ich aber ganz entschieden bestreite, ist, dass man sich nicht wirklich ernsthaft verletzten kann - und dazu muss man nicht erst definieren, was man unter einer Verletzung versteht.

Ich habe selbst schon eine Blutvergiftung gehabt, weil ich mir beim barfußlaufen am Rhein an den Kieselsteinen zig Risse an den Füße zugezogen habe und das nicht besonders saubere Rheinwasser die Vergiftung ausgelöst hat.

Natürlich kann man sich auch durch jede Menge andere Dinge verletzen, aber Holzspäne in den Füßen, blutende Wunden, Schmutz usw kann man als Gefahr nicht so verharmlosen wie Du das tust - meine persönliche Meinung.

Ich habe absolut nichts gegen die natürliche Bewegungsart des Barfußlaufens aber nicht immer und nicht überall - das finde  ich aus eigener Erfahrung schlicht zu gefährlich; im Übrigen auch wegen der Zeckengefahr.

Nichts für ungut und Grüße zurück!

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BarfussTobi  12.06.2017, 02:18
@dandy100

Verletzen kann man sich immer und überall und nicht nur an den Füßen. Da verharmlose ich das keinesfalls etwas. Ein gewisses Restrisiko bleibt immer.

Dass Du Dir am Rhein die Füße aufgerissen hattest und Dir dadurch eine Blutvergiftung zugezogen hattest das tut mir natürlich leid. Ich kann es nur leider nicht nachvollziehen wie das passiert sein konnte (vielleicht erzählst Du es mir ja noch genauer) aber ich war gestern im Wald wandern und die Waldwege bestehen nun größtenteils leider aus Schotter. Aber die Füße aufgerissen habe ich mir ja auch nicht. An meinen Fußsohlen ist nicht mal ein Kratzer zu sehen.

Auch Pfingstsonntag als ich mit meinem Bekanntenkreis wandern war da war als einziges ein winziger Teil eines Dornes am rechten Ballen in der obersten Hautschicht (Hornschicht) und am nächsten Tag hatte ich diese Hornschicht samt Dorn bereits wieder abgelaufen.

Solange man nicht unter Gefühlsstörungen wie diabetisches Fußsyndrom leidet warnen die Fußsohlen rechtzeitig vor bevor die Fußhaut reißt wenn es durch mechanische Überlastung wie Kies, Schotter, Split, rauher Asphalt ist. Dazu sind die 72.000 Nervenenden in den Fußsohlen da.

Was Zecken anbelangt: denen ist es vollkommen wurst ob ihr potentielles Opfer barfuß ist oder Schuhe trägt. Die fragen vorher nicht bevor sie anbeißen.

Alles zu verbieten nur weil man sich verletzten könnte ist der falsche Weg. Da müsste man ja auch barfuß am Strand verbieten denn man könnte sich ja an einer scharfkantigen Muschel schneiden (war mir voriges Jahr passiert, hat im Salzwasser etwas gebrannt und war in wenigen Tagen verheilt und ich käme nie auf die Idee deswegen am Strand in Zukunft nur noch mit Schuhen zu sein). Vielmehr finde ich es wichtiger Verletzungsgefahren selbst erkennen und einschätzen zu lernen. Das muss nun nicht unbedingt das Barfußlaufen sein ist aber ein gutes Beispiel: Durch Barfußlaufen lernt man Achtsamkeit auch für andere Bereiche des Lebens was mit barfuß gar nichts zu tun hat. Das ist allerdings meine eigene Erfahrung die andere auch haben aber nicht unbedingt haben müssen.

Gute Nacht!
Tobi

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Man sollte seine Kinder so gut es geht unterstützen. Dazu gehört auch, sie a) vor Schaden zu bewahren und b) keine Albernheiten zu unterstützen.

BarfussTobi  10.06.2017, 15:58

Und dazu gehört auch den Wunsch des Kindes zu unterstützen barfußlaufen zu wollen. Barfußlaufen ist keine Albernheit sondern eine sehr gesunde Sache.

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sozialtusi  10.06.2017, 15:59
@BarfussTobi

Ja, aber nicht auf einer Klassenfahrt, auf der explizit festes Schuhwerk gefordert ist. Kann sie ja alles machen, wenn sie selbst entscheiden darf.

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BarfussTobi  10.06.2017, 16:43
@sozialtusi

Diese Forderung kann ich allerdings nicht nachvollziehen und ich kenne es eigentlich so dass festes Schuhwerk empfohlen wird.

Eine gewisse Entscheidungsfreiheit sollte da schon eingeräumt werden und das Mitnehmen von festem Schuhwerk um es ggf. zu nutzen wäre m.E. ausreichend. Alles andere ist nur Vorschriften machen zu wollen.

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Das funzt so nicht.

Ich habe zwar schon einige Barfußwanderer gesehen, und irgendwie bewundere ich sie auch. Aber sie haben ein ganz anderes Bewegungsprofil als wir beschuhten Wanderer.

Die unbeschuhten Wanderer suchen den unmittelbaren Kontakt zur Natur. Manche von ihnen haben auch spirituelle Gründe für diese Form der Askese. Sie gehen langsamer und mit mehr Bedacht als normale Wanderer. Es ist Meditation. Sie suchen sich auch andere Wege, also solche ohne Schotter oder Rollsplitt. Bei einem gewöhnlichen Wandertagsausflug wird darauf aber keine Rücksicht genommen. Das passt also nicht zusammen.

Wenn das Gelände nicht zu schroff ist, dann wandere ich gerne in Turnschuhen (Joggingschuhe) oder auch mal in Wandersandalen. Wandersandalen haben ein gutes Profil und die Riemen sind gepolstert, schneiden also auch dann nicht ein, wenn man keine Socken an hat. Da gibt es keine Blasen.

Ansonsten verweise ich immer gerne auf meinen liebsten Wanderlehrer Kai Sackmann:

https://youtube.com/watch?v=RtEks0n8h3I


Crazyhelen 
Fragesteller
 10.06.2017, 13:28

Danke! Ich muss dazu sagen dass meine Tochter sonst immer barfuß läuft. Ist sehr geübt und tritt sich nie was rein. Zur Schule ist es auch kein Problem. 

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BarfussTobi  10.06.2017, 16:35

Die Dauerschuhträger können sich nicht im geringsten vorstellen dass man barfuß wandern kann.

Ich war Pfingsten auch wandern. Während die Schuhträger alsbald über Fuß,- Knie- und Rückenschmerzen klagten war bei mir gar nichts und ich hätte noch viel weiter wandern können wenn wir die Wanderung nicht wegen den Schmerzen der Schuhträger abbrechen hätten müssen.

Bei der Wanderung ging es wortwörtlich über Stock und Stein, Split, Kies und Schotter. Fußverletzung? Fehlanzeige.

Wobei ich mir schon so Gedanken gemacht hatte als ich knöcheltief im Matsch versank: Was ist wenn hier eine zerbrochene Flasche liegt.... Ein Restrisiko ist immer!

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dagobert68219  10.06.2017, 23:37

naja, es soll auch barfussläufer geben, die aus gesundheitlichen gründen barfuss laufen oder weil es ihnen spass macht
das hat dann garnix mit geistiger findung oder "erdung" zu tun
man läuft dann auch keineswegs langsamer als andere, nur bewusster und aufmerksamer
darum geht es bei der frage aber garnicht.....

vielmehr stellt sich die frage ob der / die lehrer /-in es verantworten will eine barfüssige schülerin mitzunehmen, da bei einem schulausflug die schule die aufsichtspflicht hat und somit auch die regeln bestimmen kann

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BarfussTobi  11.06.2017, 03:32
@dagobert68219

Das ist eine sehr gute Frage: Wie weit kann die Schule Regeln bestimmen?

Ich werfe hierzu mal folgenden Link rein: http://440931.forumromanum.com/member/forum/entry.user_440931.1202764043.1132746239.barfuss_verbot-hobby_barfuss.html

Vom Schulministerium (hier handelt es sich um Sachsen-Anhalt) gibt es keine rechtlichen Vorgaben und es liegt im Ermessen der Schule. Es kann also keine versicherungstechnische Sache sein denn dann müsste barfuß vom Schulministerium verboten sein. Das Hygieneargument kann ich allerdings auch nicht so recht nachvollziehen.

Solllte sich ein Schüler wegen barfuß verletzen kann die Schule nicht zur Verantwortung gezogen werden weil es dazu keine rechlichen Vorgaben gibt.

Verbietet also die Schule das Barfußwandern ist das m.E. reine Willkür.

Liebe Barfußgrüße
Tobi

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BarfussTobi  11.06.2017, 03:11

Habe mir das Video mal angeschaut. Das was Kai da vorschlägt das schützt nicht die Füße vor Verletzungen sondern macht sie kaputt und nicht nur die Füße sondern auch Knie und Bandscheiben.

Lt. dem Video müssen die Füße fest im Wanderstiefel verschnürt sein. Er hat sogar davon gesprochen dass wenn zu fest geschnürt können die Zehen taub werden. Die Füße sind also unbeweglich im Schuh können weder Schritte dämpfen noch könne die Zehen am Ende des Schrittes abrollen. Na gut Schritte dämpfen geht ja eh nicht durch die hohe Absatzsprengung wo bei jedem Schritt eine gewaltige Schockwelle durch den gesamten Körper geht. Gesund kann das jedenfalls nicht sein.

Dann empfiehlt er auch noch Synthetiksocken gegen das Schwitzen. Von Synthetiksocken bekomme ich extreme Schweißfüße der Gestank bleibt tagelang in den Schuhen und auch in meiner Fußhaut.

Hat zwar mit dem eigentlichen Thema nichts zu tun aber ich wollte das einfach mal loswerden...

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Hi Helen, wenn sie Probs mit Schuhen hat lass es von nem Orthopäden bestätigen. Gegen ne ärztliche Empfehlung wird sich niemand sträuben. 

Und wenn sie barfuß nich mitgenommen wird macht sie sich halt nen schönen Tag ;-) 

Crazyhelen 
Fragesteller
 10.06.2017, 16:18

Cooler Plan!

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BarfussTobi  10.06.2017, 16:25

Die Idee ist zwar gut hat aber einen Haken da sie ja offensichtlich gesunde Füße hat. Hätte sie Fußfehlstellungen die das Tragen von Schuhwerk unmöglich machen würden sähe das anders aus.

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Wohin geht denn die wanderung? Hochgebirge, schwierige wege? (Wohl eher nicht mit schulklassen ...) Wenn sie selber schon in ähnlichen gegenden barfuß wandern war, kann sie das natürlich und weiß auch, wie sie geht, ohne sich zu verletzen. Aus ihrer und deiner sicht also kein problem.

Aus der sicht der schule bzw der klassenlehrer(in) könnte es je nach eigenem erfahrungshintergrund so aussehen, als würde sie ein unnötiges risiko eingehen. Da der klassenlehrer die aufsichtspflicht von minderjährigen übernimmt, ist er dafür verantwortlich, dass den schülern unterwegs nichts passiert. Da versuchen sie natürlich das risiko zu minimieren. Je nach einstellung könnte das ein absolutes verbot bedeuten oder schuhe mitzubringen und an schwierigen stellen anzuziehen.

Gib ihr einen rucksack mit schuhen mit, wie schon andere gesagt haben - und ein paar gute argumente mit auf den weg, falls daran gezweifelt wird, dass sie das barfuß verletzungsfrei übersteht. Ob es eine elternsprechstunde zum überzeugen wert ist, musst du selber wissen.