Aquaristik - Fische in Gruppen: wie würde es sich verhalten bzw. verhält es sich?

Das Ergebnis basiert auf 7 Abstimmungen

Das geht gar nicht (auch ohne Artgerechte Haltung) 71%
Das geht zur Not... 14%
anders... 14%
Theoretisch kann man die Tiere auch mit anderen Fisch halten 0%

4 Antworten

Hallo DERstobbel,

diese Frage kann man nicht pauschal beantworten.

Ich habe mich aber nun gefragt wie sich das verhält wenn man jeweils einen oder zumindest weniger als es "Artgerecht" wäre, der Fische im Auqarium halten würde?

Zum einen würden sie nie ihr "echtes" Verhalten zeigen, sondern immer scheu bleiben, heißt sich verstecken wenn die Möglichkeit gegeben ist, außerdem würden sie nur sehr wenig ihrer schönen Farbe zeigen!

Zum anderen, kann man nicht irgendwelche Arten, nur weil man sie schön findet in einem Becken Vergesellschaften! Der Hauptgrund sind die Pflegeansprüche wie Einrichtung und Wasserwerte, aber auch das soziale Verhalten, denn es gibt Arten, die man alleine hält, da sie sich selbst mit Weibchen nur in Brutstimmung vertragen, einige können wenn sie Junge führen ein ganzes Becken terrorisieren und wieder andere, hauptsächlich Barsche sind Raubfische!

Es gibt aber viele Arten, die man gut Vergesellschaften kann, wenn die Zusammenstellung und die Beckengröße stimmt!

DERstobbel 
Fragesteller
 26.01.2023, 09:56

Ja Wasserwert und deren Temperatur hatte ich irgedwie grundvorausgesetzt dass all jene Fische diese auch brauchen bzw. mögen.

Was heißt das Vergesellschaften konkret. Was muss man dazu wissen?

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Norina1603  26.01.2023, 10:42
@DERstobbel

Wissen sollte man zum Beispiel, wie sie sich verhalten, einige haben einen starken Spieltrieb und belästigen, oft verletzen sie auch andere Arten damit! Manche sind Raubfische, die einen Besatz schnell minimieren können

Andere sind auch fremden Arten gegenüber sehr territorial eingestellt, wieder andere nur innerartlich!

Manche pflegen aus persönlichen Gründen nur ein Land, z.B. Südamerika und würden niemals Asiatische dazu setzen, obwohl sie oft die selben Pflegebedürfnisse haben!

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anders...

Es gibt sehr aggressive und/oder revierbildende Fische, die man genau deshalb nicht im Schwarm pflegen kann. Solche Aggressionen müssen nicht nur den Artgenossen gegenüber bestehen, so dass auch Fische anderer Art zu Tode gebissen oder gar zu Tode gejagt werden können. - Auch solche Sachen muss man bei einer Vergesellschaftung berücksichtigen.

Bei den typischen Schwarmfischen kann man jedoch auch Unterschiede bemerken, wenn man sie als richtigen Schwarm oder nur einzeln Pflegt. Ich persönlich pflege seit vielen Jahren nur noch Artenbecken, in denen pro Aquarium eine einzige Fischsorte in einem "grossen" Schwarm schwimmt. Dadurch kann man beobachten, wie die Tiere manchmal als kompletter Schwarm durchs Becken zieht... oder sich kleinere Gruppen bilden, die wie verrückt balzen und imponieren. Die Tiere fühlen sich auch sichtlich weniger gestresst, weil sie unter sich sind und eben nicht von anderen, fremden Tieren gejagt oder verdrängt werden können. Dadurch zeigt sich mehr und mehr das natürliche Verhalten der gepflegten Fischsorte, welche man eben auf eher begrenztem Raum pflegt.

In meinen Anfangs-Jahren, startete auch ich mit diesen typischen Gesellschaftsbecken, in denen man diverse Fische pflegte, die einem einfach gefallen haben und bei denen der Zoohändler der Meinung war, dass sie sich problemlos zusammen pflegen lassen. Dieses verspielte Wesen, welches die Tiere in einem Artenbecken zeigen, konnte ich bei den Gesellschaftsbecken jedoch selten bis nie beobachten.

Zu berücksichtigen ist auch immer, dass Fische immer spezielle Ansprüche an Einrichtung und vor allem auch Wasserwerte legen. Schon aus diesem Grund sollte ein Aquarium keine Fisch-Sammlung werden, da falsche Wasserwerte oft dazu führen, dass die Tiere viel zu früh verenden.

Von daher wird man auf die Dauer keine Freude haben, wenn man sich einfach alle Fische ins Aquarium setzt, die einem gefallen. Denn durch falsche Wasserwerte oder Stress durch zu kleine Gruppen und/oder falscher Vergesellschaftung, können die Tiere krank werden und sterben.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
DERstobbel 
Fragesteller
 26.01.2023, 08:32

Heißt also dass die Schwarmfische "wenn es nötig ist", bzw. sehr ähnliche Verhaltensweisen haben dennoch nie eine Gruppe bilden würden?

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MuellerMona  26.01.2023, 09:44
@DERstobbel

ich kann jetzt deiner Frage nicht ganz folgen. Schwarmfische bilden schon einen Schwarm, wenn das Aquarium genügend gross ist. Viele Aquarien sind jedoch einfach sehr klein... die einzelnen Fischchen können sich problemlos sehen, dass sie schlussendlich halt wirklich nur noch gelangweilt irgendwo "stehen". Und bei einem Schwarm von "5 - 10" Tieren, kommt halt der sogenannte "Schwarm" nicht wirklich zur Geltung. Mixt man solche Mini-Schwärme zusammen, entsteht schnell diese klassische "Fisch-Suppe-Optik", bei der jeder Fisch einzeln für sich zu schwimmen scheint.

Wenn du ein genügend grosses Aquarium hast und darin 50 oder gar 100 Tiere der gleichen Sorte pflegst, dann kommt dieser "Schwarm-Effekt" erst richtig zur Geltung. Und es ist ein umwerfender Anblick, wenn man eben dieses Gruppenschwimmen beobachten kann und sich die Tiere fast wie ein einzelner, grosser Organismus durchs Becken bewegen.

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DERstobbel 
Fragesteller
 26.01.2023, 09:51
@MuellerMona

Meine Frage war jetzt ob "Barben" auch wenn sie nicht der gleichen Sort angehören - aber der gleichen Gattung ob diese sich anerkennen als Schwar und genau wie du beschreibst durchs Becken schwimmen.

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MuellerMona  26.01.2023, 10:51
@DERstobbel

ach so... nein, in der Regel kann man kein so schönes Schwarmverhalten beobachten, wenn man einfach einen wilden Mix an Fische ins Becken setzt. Irgendwie scheinen die zu merken, dass sie anders sind. Wenn es sich nur um eine andere Farb-Variante handelt, funktioniert das mit dem Schwarmschwimmen etwas besser... zum Beispiel Trauermantel-Salmer in natürlichem schwarz-grau und die weiss-rosa Zuchtform, oder natürlich gefärbte Kardinälchen und ihre "goldfarbene" Zuchtform. Möchte man jedoch irgendwann Jungfische gross ziehen, ist es vielleicht nicht so ideal, wenn man verschiedene Zuchtformen gemeinsam pflegt.

Aber Fische scheinen sich stark an Körperform und Farben zu orientieren. Und so kann es sogar vorkommen, dass gezüchtete Farbvarianten nicht mehr richtig mit ihren Artgenossen kommunizieren können, weil ihnen zum Beispiel ein Längs-Streifen fehlt, weil der Mensch diesen optisch nicht so schön fand.

Es kann jedoch auch mal vorkommen, dass Fische der gleichen Gattung den Unterschied scheinbar doch nicht so gut erkennen. Bei Lebendgebärenden, wie zum Beispiel Mollys, Platys und Schwertträger kann es daher mal vorkommen, dass es Hybrid-Nachwuchs gibt... weil die Männchen einfach auf möglichst grosse, runde Weibchen zu stehen scheinen ^^' - Jedoch sind solche Hybriden meist nicht erwünscht, da sie sich oft nicht mehr fortpflanzen können.

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Hi

Nicht alle Fische sind Schwarmfische.

Aber es ist recht schwierig auf deine Frage pauschal zu antworten.

Imho ist es so: Es gibt eine große Auswahl an Fischen, die gut für Gesellschaftsbecken geeignet sind.

Das sind idr. Salmler und Bärblinge, kleinste Regenbogenfischverwandte (Pseudomugil, Zwergregenbogenfische), kleine friedliche Barben (Desmopuntius) sowie in Gruppen lebende Bodenfische wie Panzerwelse, Dornaugen, Parotocinclus usw...

Man kann auch andere, eher robustere bunte Mischungen unternehmen im Bereich robuste kleine Barben um 7 cm oder mittelgroße Regenbogenfische um 12 cm.

Aus diesen kann man gerne und leicht bunte Gesellschaften bilden, solange man eine gewisse Mindestanzahl pro Art einhält. Die liegt bei Gruppenfischen um die 5-7.

Das ist imho z.B. kein schlechtes Aquarium, obwohl eine bonbonbunte übertriebene Salmlermischung, hier sogar mit extrem und suboptimal unterschiedlicher Größe und unterschiedlichem Aktivitätslevel:

https://www.youtube.com/watch?v=JUcaD1xK_5g

Ich bin ein Fan von Gesellschaffsbecken, aber man muss es richtig anstellen. Die Größe muss passen, gesellige Fische muss man in ausreichenden Gruppen halten, und das Gesamtkonzept muss Sinn machen.

Besser als sich abstrakt darüber zu unterhalten ist dass du etwas überlegst und wir dir Risiken erläutern die es bei so einem Besatz geben könnte.

Wenn man es abstrakt behandelt müsste man z.B. auch vorsichtshalber darauf eingehen warum die häufig noch vorgenommene Einteilung in "Eyecatcher" und Schwarmfische totaler Quatsch ist.

Daneben aber ist es einfach so, dass Becken mit wenigen Fischarten oder einer einfach der Goldstandard bleiben da sie hygienisch und von der Beobachtung des Verhaltens der einzelnen Arten meist vorteilhaft sind, und außerdem bestandserhaltende Zufallsnachzuchten häufiger sind.

Fische in Gesellschaftsbecken stören sich immer ein kleines bisschen gegenseitig- das kann von völlig ok über nervig/suboptimal bis Mord und Totschlag gehen.

Gerade solche Fische, die stark revierbildend sind, sind eher schlechter für artenreiche Gesellschaftsbecken geeignet als relativ friedliche Schwarmfischarten.

Grobbeldopp  27.01.2023, 06:01

PS

Schwarmverhalten zeigen nur sehr, sehr wenige Arten dauerhaft bei mäßigem Besatz im Heimaquarium.

Extrem dichter Besatz bewirkt bei fast allen Fischen eine Art Schwarmverhalten.

Möchtest du generell Schwarmverhalten ohne sehr starken Besatz sehen dann sind folgende Arten/Gattungen interesssant:

  • Brevibora
  • Trigonostigma
  • Thayeria
  • Nannostomus eques
  • Nannnostomus unifasciatus
  • Carnegiella
  • in großen Becken Hemigrammus bleheri
  • in großen Becken Zwergpanzerwelse (pygmaeus, hastatus)
  • in sehr großen Becken Iguanodectes

Der krasseste Süßwasserschwarmfisch ist Nannostomus eques.

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Grobbeldopp  27.01.2023, 06:05
@Grobbeldopp

PPS

in großen Becken Poecilia sphenops

...und die vorher genannten Corydoras auch nur bei sehr starkem Besatz ab 30 Stück.

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Das geht zur Not...

Die Aussage, dass alle Fische Schwarmtiere wären, ist grundsätzlich falsch!!

Mit besten Grüßen

gregor443

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung
sccangel09  26.01.2023, 07:52

Exakt. Man nehme Betta splendens als Beispiel xD

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DERstobbel 
Fragesteller
 26.01.2023, 07:57

Ok, das hab ich nicht bedacht. richtig. Aber mal angenommen die Fische die man hübsch findet sind lieber in Gruppen, wie verhält es sich denn dann?

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gregor443  26.01.2023, 10:35
@DERstobbel

Die meisten Aquarien sind mit Fischen mengenmäßig überbesetzt. Zur Gruppe von Fischen würde ich nur einen friedfertigen Gegenpart in kleiner Anzahl wählen.

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