Guppys in einem Gesellschaftsbecken mit welchen Fischen?

3 Antworten

Guppys und Schwertträger ist zunächst mal unproblematisch, die beißen sich auch nicht gegenseitig. Allerdings werden langfristig nur Schwertträger übrig bleiben, weil sie die überlegenen Jäger sind und Guppybabys kleiner und langsamer sind als Schwertträgerbabys.

Wenn man verschiedene Lebendgebärende vergesellschaftet, ist es meist so, dass langfristig nur eine Art übrig bleibt, weil sie sich bei der Vermehrung durchsetzen kann. Besonders Guppys sterben schnell aus, wenn ihnen der Nachwuchs weggefressen wird, weil sie kaum älter als 2 bis höchstens 3 Jahre werden.

Für Schwertträger ist das Becken eigentlich zu klein. Wer sie jemals in einem großen Becken gesehen hat, wird sie nie wieder in ein kleines Becken setzen. Sie werden richtig groß und es sind aktive und ausgesprochen schnelle Streckenschwimmer. Erwachsene Männchen sind oft sehr aggressiv gegenüber anderen Männchen und jagen sich auch über weite Distanzen. Ist das Becken zu klein, bleibt oft nur ein Platzhirsch übrig, die anderen hetzt er zu Tode. Nach meiner Beobachtung ist sogar 120cm noch zu klein, unter 140x50cm Grundfläche würde ich mit Schwerträgern nicht anfangen. Nicht jede Fischart profitiert sichtbar von mehr Platz, bei Schwertträgern ist es aber sehr deutlich.

Die meisten theoretisch in Frage kommenden( = fressen keine erwachsenen Guppys) Buntbarscharten machen erfolgreich Jagd auf Guppysbabys.

mrsanimalyt 
Fragesteller
 27.12.2018, 16:27

Mir würde es nichts ausmachen, wenn die Guppybabys gefressen werden würden. Das soll sich jetzt nicht falsch anhören, aber das wäre vermutlich auch für das Auge besser, da sie sich ja wirklich rasant vermehren. Ich habe mir inzwischen einen anderen Besatz ausgesucht, aber habe noch keine Rückmeldung bekommen ob dieser funktioniert. Ich hatte mir gedacht:
10 Roter von Rio
2 Gelber Zwergbuntbarsch
1 Antennenwels
Ich weiß bereits, dass man die gelben Zwergbuntbarsche mit Trauermantelsalmlern vergesellschaften kann, geht das auch mit Roter von Rio?

0
eieiei2  27.12.2018, 16:49
@mrsanimalyt

Das kannst Du im Prinzip machen.

Für die Hyphessobrycon flammeus und den Ancistrus musst Du nicht heizen.

Beim Apistiogramme borellii musst Du zumindest im Winter die Temperatur im Auge behalten und ggf heizen. Die Temperatur darf nie unter 20°C fallen und sollte eher bei 22°C gehalten werden. Sie sind zwar anders als die meisten Vertreter ihrer Gattung keine Hochtemperaturfische, aber ganz so kühl wie die H. flammeus vertragen sie dann doch nicht.

Vom Verhalten her passen Paracheirodon innesi besser zu den Borellis. H. flammeus sind (wie die meisten Vertreter ihrer Gattung) im Alter zunehmend (kleinst-)revierbildend und sie sind genau wie die Borellis meist in der unteren Beckenhälfte unterwegs. Es ist nicht ganz auszuschließen, dass sich sich mit den Borellis ins Gehege kommen. Bei P. innesi kann das nicht passieren, weil die keine Reviere bilden. Bei einem Meterbecken sollten es 15-20 Stück sein, sonst kommen sie optisch nicht richtig zur Geltung. Alternativ den P. innesi geht auch eine Gruppe von 20-30 Hyphessobrycon amandae. Die brauchen mindestens 22°C und sie sind im Gegensatz zu ihren meisten Gattungsgeschwistern nicht revierbildend.

Ich empfehle die Borellis in nicht all zu hartem Wasser zu halten, mehr als ungefähr 14-15° dGH sollte es echt nicht sein. Darüber sind sie krankheitsanfälliger und erscheinen allgemein nicht mehr so fit. Wenn das Wasser nicht zu hart ist, sind sie unkomplizierter als viele andere Vertreter ihrer Gattung.

1
mrsanimalyt 
Fragesteller
 27.12.2018, 21:30
@eieiei2

Ich habe auf einer Seite nach den Wasserwerten geschaut, die die Fische brauchen. Auf dieser Seite sind alle Fische aufgelistet und dort steht, dass der Rote von Rio 22-27°C braucht, genau wie der Gelbe Zwergbuntbarsch. Das mit dem Revierverhalten wusste ich nicht. Neonsalmler möchte ich eig. überhaupt nicht gerne haben, da sie mir einfach nicht sonderlich gefallen. Wie würde es mit den Schlusslichtsalmlern aussehen?

1
Grobbeldopp  28.12.2018, 00:50
@mrsanimalyt

22-26 sind die "Comfortemperatur" wenn es auch einmal 18 Grad sind passiert den Roten von Rio nichts.

1
eieiei2  28.12.2018, 03:11
@mrsanimalyt
Schlusslichtsalmler

Gute Frage. Ich kenne die Fische nicht persönlich.

Die Literatur macht widersprüchliche Angaben, was allerdings wahrscheinlich auf einer historischen Verwechslung beruht: https://www.aqualog.de/blog/hemigrammus-falsus-und-h-ocellifer-die-schlusslichtsalmler/ .

Ich würde vermuten, dass die niedrigeren Temperaturangaben für Hemigrammus "falsus" richtig sind, das passt gut zu den alten Berichten über unkomplizierte Haltung und Nachzucht (aus der Zeit bevor zuverlässige Regelheizer erschwinglich waren), während die höheren Temperaturangaben entweder für die echten H. ocellifer stimmen, oder komplett falsch sind.

Guck dir mal die "Diamant"-Form von P. innesi an. Wenn man das Glück hat, gute Qualität kaufen zu können (gerade Wirbelsäulen, gesunde Proportionen, fehlerfreie Kiemendeckel, gut genährt, kräftig gefärbt, aktiv und agil), sind das wunderschöne Fische. Wenn sie gesund aufwachsen, sind sie fast genauso robust wie die Naturform. Krumme und schwache Exemplare sollte man nicht kaufen, die Züchter sollen sich gefälligst Mühe geben.

0
Wisst ihr welche Fische man mit Guppys in einem Gesellschaftsbecken zusammenhalten kann?

Hallo

Guppys sind quirlige Fische, die sich stark vermehren können. Am besten gefällt es mir wenn man Guppys im Artbecken hält. Dies im übrigen auch bei Platys und Mollys. Denn dann können sie sich vermehren, die Population wird auch stark, aber damit dass man immer gleich viel/wenig füttert werden es nie zu viele und vor allem die Guppys selbst stört es nicht wenn sie viele sind- Beifische schon.

Möglich ist ansonsten das Zusammenhalten mit verschiedenen Garnelen, Bodenfischen, und Salmlern und Bärblingen in ähnlicher Größenordnung. Ich finde Bodenfische und Garnelen und Schnecken besser als andere Freiwasserfische.

Ich habe gelesen, dass man Schwertträger dazu setzen kann

Das Becken wäre mir eher zu klein.

nur bin ich mir da nicht so sicher, weil ich oft gehört habe, dass Guppys diese Fische anfressen.

Nein, wirklich nicht.

Ich finde auch einige Barsche ganz schön, nur habe ich noch nichts darüber gefunden, ob man Buntbarsche mit Guppys halten kann.

Ja das kann man, bei vielen Buntbarscharten tun. Es ist allerdings in dem Fall aus verschiedenen Gründen besser mehr als ein Aquarium zu haben ("Guppyausgangsbasis"). Allerdings WIRST DU MIT SICHERHEIT eine gute Guppy-Buntbarsch auch für dein Becken finden, ICH kenne mich aber mit Buntbarschen leider nicht aus ;-)

Der Antennenwels passt auf jeden Fall.

Grobbeldopp  22.12.2018, 21:43
Es ist allerdings in dem Fall aus verschiedenen Gründen besser mehr als ein Aquarium zu haben ("Guppyausgangsbasis").

Damit meine ich: Du richtest das Aquarium, sobald es um Buntbarsche geht, erst mal auf die Buntbarsche aus, von Einrichtung usw. Ob dann Guppys dabeikommen wäre zweitrangig. Denn Guppys haben ein relativ unkompliziertes Verhalten, sie balzen sich an und imponieren aber schwimmen alle durcheinander und töten sich nicht gegenseitig. Buntbarsche in der Regel ein kompliziertes Revierverhalten das man beobachten muss (kommen sie miteinander klar usw).

Kleine Guppys (keine Hochzuchten) kannst du bereits in einem 25 Liter Becken mit nichts anderem als einem dicken Büschel Pflanzen und einer Pumpe und Heizung auf Populationsstärke erhalten.

2
Woher ich das weiß:Recherche
mrsanimalyt 
Fragesteller
 21.12.2018, 18:25

Danke für das Video, jetzt weiß ich schonmal, dass Barsche gar nicht gehen und habe sogar eine Fischart gefunden, die ich gerne dazu setzen würde :) Leider weiß ich immer noch nicht ob das mit dem Schwertträger funktioniert :/ Aber vielleicht finde ich dazu ja auch noch ein Video oder jemand anders schreibt noch eine Antwort :) Danke für deine Mühe ^^

0