Atomschutzbunker als Vulkanschutz?
Wenn eine Atombombe am Boden Explodiert geht ja eine Wolken artige Druckwelle über den Boden entlang, also eine Pyroklastische Wolke, die über 5 000°C liegen soll (Keine Ahnung ob es der Wahrheit entspricht) und ein Atomschutzbunker ist ja dagegen gebaut. diese haben ja auch eine Luftfilterungsanlage. Die berühmtesten und berüchtigsten Pyroklastische Wolken kommen ja aber aus Vulkanen und hier die Frage: Wenn ein Atomschutzbunker gegen die Druckwelle einer Atombombe schützt, schützt sie nicht auch Menschen vor einem Vulkanausbruch, sofern der Bunker nicht gleich IM Vulkan gebaut wurde, sondern in einer Stadt oder Dorf am Fuß der Vulkans oder Umgebung, da Pyroklastische Wolken bei einen Vulkanausbruch durch aus einige Kilometer reichen können z.b. Pinatubo? Falls ja, könnte man zum Beispiel ein Atomschutzbunker in Neapel bauen um Menschen dort unterzubringen die es nicht mehr rechtzeitig geschafft haben zu fliehen wenn der Vesuv wieder Ausbrechen würde?
2 Antworten
Theoretisch ja. Praktisch ist es besser, Menschen in einer Gefahrensituation, wenn der Vulkan aktiv ist, zu evakuieren. Außerdem bieten solche Bunker keine 100%ige Sicherheit.
Es gab einen tragischen Fall am Merapi (Java, Indonesien), der Ort hieß glaub ich Kaliadem, kann man mal nach googlen. Da waren Anwohner in einem Bunker gegangen, aber die Tür hielt nicht komplett stand, so dass heiße Gase eindrangen. Oder das heiße Lavamaterial hatte sich vor der Tür aufgetürmt, und der Bunkerraum hatte sich überhitzt (bin mir nicht mehr ganz sicher, was es genau war). Jedenfalls sind die in dem Bunker an Überhitzung gestorben. Außerdem war es extrem schwer, das heiße Material, dicke Felsbrocken, vom Bunkereingang zu entfernen, die Rettungskräfte waren da lange mit schweren Baugeräten und Wasserleitungen beschäftigt, was für die bei einem aktiven Vulkan ja auch alles andere als ungefährlich ist.
Dazu kommt, dass ein pyroklastischer Strom defacto eine Gesteinslawine ist, die Bunkerwände bei längerer Einwirkung regelrecht abrasieren kann, so dass sie dick genug sein müssen. Am Mount St. Helens in den USA hat 1980 der Ausbruch (horizontale Eruption) teilweise regelrecht die Erde aufgepflügt und weggerissen. Im Gegensatz zur Atombombe erzeugt ein explodierender Vulkan keine kurze Schockwelle, sondern einen lange einwirkenden Mahlstrom aus fliegendem, heißem Gestein. Ein Bunker müsste entweder extrem dicke Wände haben, mehrere Meter, oder besser tief unterirdisch sein. Eher sowas wie der Cheyenne Mountain Bunker in Colorado Springs, oder der ehemalige Regierungsbunker in Ahrweiler bei Bonn (den kann man besichtigen).
In Neapel gibt es Systeme von unterirdischen Tunneln, die z.T. bis auf die Römerzeit zurück gehen. Wenn man die absichert, wären sie vielleicht halbwegs brauchbar. Wenn es aber keine stabilen Türen gibt, können heiße und erstickende/giftige Gase da durchziehen. Außerdem muss ja über längere Zeit belüftet werden, und Vulkanasche verstopft da ganz schnell Filteranlagen. Neapel hat vor allem das Problem, dass es bei einem drohenden Ausbruch (Vesuv oder Campi Flegrei) nicht schnell evakuiert werden könnte, da wären unterirdische Bunker womöglich die einzige Rettung. Wirklich garantiert sicher sind sie aber nicht, wie auch Atombunker nicht wirklich 100%ig sicher sein können.
Ja, das könnte man und die Menschen könnten darin auch einen pyroklastischen Strom überleben. Was aber, wenn die Eingänge des Bunkers durch meterdicke heiße vulkanische Auswurfmasse verschüttet sind? Im Großraum Neapel hat man 30 Meter dicke Ablagerungen von der Avellinoeruption des Vesuvs dokumentiert. Wie sollen die Menschen den Bunker wieder verlassen können?