Warum hat Deutschland keine Bunker?
Grade war bei uns der landesweiter Probealarm bei dem ich mir dachte, wohin eigentlich mit uns in einem Ernstfall? Was passiert wenn Deutschland in dieser ernsten und unübersichtlichen Zeit wirklich Wort wörtlich mit Krieg gedroht wird oder es sogar zu einem kommen wird „NUR MAL ANGENOMMEN“ wo werden wir alle hin müssen? Schwangere-Frauen und Kinder können schlecht mitkämpfen.. ab 18 Jahre alt, Männlich wird man ja glaube ich sowieso mithelfen müssen. Warum rüsten wir unsere Bunker nicht wieder auf? Ist es wirklich so schwer lieber Geld in den Schutz der Bevölkerung zu investieren als in die Ukraine? Wir haben nicht mal einen einzigen Atombunker hier. In der Schweiz hingegen ist es Standard, dass Bunker regelmäßig gewartet und aufgefrischt werden..
12 Antworten
Großangelegte Bunkerbauten zugunsten der Bevölkerung wären im Kalten Krieg vom Ostblock als Vorbereitung auf einen Angriffskrieg gesehen worden und galten daher stillschweigend als unerwünscht.
Ein paar Großbunker für die Regierung gab es natürlich, solche hat sich jedes Land damals geleistet, und in den großen Städten gab es Pro-Forma-Bunker für die Bevölkerung, teilweise nur weiter ausgebaute Bunker aus dem 2. Weltkrieg, aber bei denen war von vornherein klar daß sie reine Augenwischerei sind, weil sie praktisch keinen Schutz gegen einen Atomschlag geboten hätten - ausgerechnet unter den Städten, die Hauptangriffsziele gewesen wären, also von vornherein voll für die Katz.
Immerhin hat der Staat damals großzügig Darlehen gewährt, wenn sich jemand selber einen Schutzraum bauen wollte. Die waren aber auch überwiegend an Bomben a la 2. Weltkrieg ausgelegt und in einem Atomkrieg praktisch unbrauchbar.
Seit Ende des Kalten Krieges sind viele dieser Bunker bewußt unbrauchbar gemacht worden (angeblich aus Angst, daß sich da Wehrsportgruppen, bewaffnete Preppers oder Reichsbürger einnisten) oder durch Umbauten (Fenster einbauen) ihrer Schutzfunktion beraubt, und deshalb gibt es heute noch weniger Schutzräume als in den 90er Jahren.
Frauen und Kinder können schlecht mitkämpfen
Sicher können sie das? Die einen im namen der gleichberechtigung und die anderen können ebenfalls helfen - dann sind all die Stunden Ballerspiele endlich mal was wert!
Stichwort Bunker: Es macht keinen wirklichen Sinn, Bunker zu bauen. Warum? Weil wir weder den Platz haben, noch die Mittel. Unsere Bevölkerung ist viel zu groß, um auch nur einen winzigen Teil in Bunker zu schaffen. Hier Bunker zu bauen, wäre ein Tropfen auf den heißen Stein. Das Geld lieber in ein gutes Militär investiert, das verhindert, dass Bomben und Raketen auf Deutschland fallen.
Wenn russische Raketen oder gar Bomben auf Deutschland fallen, haben wir etwas sehr, sehr falsch gemacht und dann helfen Bunker auch nicht weiter. Denn wenn das passiert, stände der Russe schon praktisch an der Grenze, da helfen Bunker auch nicht mehr.
Und vor was soll dich der Bunker schützen ?
Absolut jeder geht davon aus das es in einem Atomkrieg nicht bei ein oder zwei bomben bleibt sondern das es um Tausende von Sprengköpfen geht.
Das heißt das Ende der Menschheit mit 0 Überlebenden.
In Städten würde man bei konventionellem Krieg in die U-Bahnen gehen. Hat deine Stadt keine U-Bahn wäre sie auch kein Primärziel weil zu unwichtig.
es bliebe mit hoher Wahrscheinlichkeit bei einem begrenzten Schlagabtausch
Eben nicht. Das ganze Konzept der Wechselseitigen Vernichtung beruht auf dem Gegenteil. Nämlich einen Uneingeschränkten Atomkrieg. Es ist ja nicht gesagt das der von Sekunde 1 an ist. Aber innerhalb von Stunden bis Tagen würde es ziemlich sicher zu dem kommen.
Zwischen Drohung (Phantasiespiel) und Realität sollte man schon unterscheiden. Eine totale gegenseitige Vernichtung macht für keine der Seiten einen Sinn. In Wahrheit will niemand zum Märtyrer für die eigene Sache werden. Eher geht es nach dem Spiel wie du mir, so ich dir, schießt du mir eine Atomrakete aufs Land, kriegst du eine von meinen retour. Vom "gewinnbaren" Atomkrieg hat man in den 50er Jahren geträumt, als das weltweite Arsenal noch sehr begrenzt war und außer USA und UdSSR noch kein anderes Land Atomwaffen hatte. Die Planspiele der damaligen Zeit kann man heute nicht mehr auf die Goldwaage legen.
Bunkerbau und -erhaltung wurde vor annähernd 20 Jahren aufgegeben.Ein zaghafte Kehrtwende hat im März 2022 eingesetzt.
Die Luftschutzsirene, die in 60er Jahren auf dem Grundstück meiner Eltern aufgestellt wurde, steht noch, ist aber vom Stromnetz längst gekappt worden (desgleichen vom Telefonnetz - die Einschaltung erfolgte über die Telefonleitung).
Keine U-Bahn wäre kein Schutz, denn es können trotzdem Militärstützpunkte in der Nähe sein, oder ein wichtiger Verkehrsknotenpunkt, oder einfach eine Großstadt die sich bisher keine U-Bahn geleistet hat, denn all das, auch zivile Zentren, stand auf den Ziellisten des Ostblocks.
Außerdem würden in einen Atomkrieg nie alle Bomben gleichzeitig gezündet werden, sondern es bliebe mit hoher Wahrscheinlichkeit bei einem begrenzten Schlagabtausch, bei dem nur eine Handvoll der wichtigsten Ziele zerstört wird, und dann wird erst mal abgewartet ob das den Gegner ausreichend zermürbt hat. Totale Zerstörung bringt niemandem was, das Ziel eines Krieges ist immer Eroberung und Vorherrschaft im besiegten Land.