Atheistische Wiedergeburt - durch das anthropische Prinzip mathematisch bewiesen!?
Also das anthropische Prinzip besagt, dass wir nur deshalb in einem so fein abgestimmten Universum leben, da alle anderen Universen, die kein Leben hervorbringen, eben auch keinen Menschen(oder eine andere Intelligenz) ermöglichen, der sich über eine Feinabstimmung in der Physik wundern könnte... folglich könnte es eventuell 1 Billion Universen geben, von denen 999.999.999.999 ohne Bewusstsein sind, da die Naturgesetze in jenen kein höheres Leben ermöglichen ... und Eines davon hätte unsere lebensfreundlichen Voraussetzungen... Auch als Atheist, der an nichts höheres glaubt kann man zum folgenden Schluss kommen: Egal wie unwahrscheinlich dein Bewusstsein ist, irgendwo und irgendwann in all den möglichen Universen entsteht es durch Emergenz ... Zeit spielt keine Rolle, denn ohne Wahrnehmung können selbst eine Quintillion Jahre wie in einem Wimpernschlag vergehen. All die extrem unwahrscheinlichen Voraussetzungen, die zu DEINEM JETZIGEN Bewusstsein geführt haben, werden sich mathematisch zwingend irgendwann wiederholen.
Von daher ist selbst aus skeptisch/atheistischer Sicht eine Reinkarnation - egal wo oder als was - praktisch gesichert!
Wie denkt ihr darüber? Was spräche dafür oder dagegen & würdet ihr das überhaupt wollen?
21 Antworten
"Zeit spielt keine Rolle, denn ohne Wahrnehmung können selbst eine Quintillion Jahre wie in einem Wimpernschlag vergehen."
Reinkarnation ist für mich eine Tatsache durch eigenes Erleben im Zustand "klinischen Todes" sowie durch andere Erlebnisse, die ich hier nicht ausführen möchte, außer einer Rückführung in mein früheres Leben - aber das sind halt noch weniger beweisbare Aussagen - wobei die ganze Problematik dabei liegt, dass es als echte Beweise anerkannte Beweise (noch) nicht gibt - nur Indizienbeweise und die werden eben heutzutage mehrheitlich noch mehr in Zweifel gezogen als anerkannt.
Das Anthropische Prinzip hat mit der Anzahl der Universen nichts zu tun. Was du meinst ist eine Multiversenhypothese.
Und für Wiedergeburt brauchst du eine identische Persönlichkeit, nicht nur eine ähnliche. In einem Multiversum, das groß genug ist, ist es wahrscheinlich, dass irgendeine Person, die vor, nach mir oder zeitgleich mit mir lebt, große Ähnlichkeiten mit mir hat. Aber das ist nicht genug um zu beweisen, dass ich und diese andere Person dieselbe Person sind.
Angenommen es ist tatsächlich so, dann finde ich es immer noch fragwürdig, so etwas Wiedergeburt zu nennen. Es ist eine willkürliche mehrfache Existenz derselben Person, die nichts mit religiösen Vorstellungen - beispielsweise von Karma - zu tun hat. Die Leben der einzelnen Personen passieren auch nicht zwangsläufig hintereinander.
interessantes Gedankenspiel, mit dem Wort Beweis wäre ich in dem Zusammenhang allerdings sehr sparsam. Vermutlich lässt sich das bestensfalls als plausible Hypothese darstellen.
Einen dir ähnlichen Gedankengang gibt es in der buddhistischen Philosophie: Dort wird Karma verstanden als Informationsstrom individuellen und Gruppenverhaltens, das sich vererbt von Generation zu Generation. Es wird keine Seele (Atman) gelehrt, die wiedergeboren würde, wie im Hinduismus, sondern nur Karma, das Getane, die Informationsmenge der Entscheidungen, Vorlieben, Neigungen und Abneigungen. Auch wird keine strafende oder belohnende, Schöpfer- oder Erhaltergottheit gelehrt.
Wie Ute schon andeutete: Das ist ein Trugschluss.
Mal abgesehen davon, dass das anthropische Prinzip lediglich darlegt, dass wir als Menschheit nur deshalb dieses Universum in dieser Form wahrnehmen können, weil wir eines seiner Produkte sind und nicht etwa, dass wir nur deshalb existieren, weil es quasi "für uns gemacht wurde", was viele darunter irrtümlich verstehen, kommt dann noch die Frage des Bewusstseins hinzu.
Erstens haben auch andere Lebewesen außer uns ein mehr oder minder entwickeltes Bewusstsein und zweitens unterscheidet sich das Bewusstsein eines Menschen von dem jedes anderen Menschen. Wenn also mal irgendwo im Universum ein anderes Lebewesen zur Welt kommt, lange, nachdem ich tot bin, dann bin das nicht ICH, sondern eben jemand völlig anderes. Wie man da auf Wiedergeburt kommen kann, ist mir schleierhaft. Eine 1:1 Wiederholung findet nicht statt. Dann müssten sich nämlich auch sämtliche Umstände (bis runter auf die Teilchenebene) wiederholen, die ein neues Leben beeinflussen und steuern und spätestens da wird es dann doch geradezu astronomisch unwahrscheinlich bis unmöglich.
Selbst wenn es unendlich viele Universen gäbe und damit auch die Möglichkeit unseres ganz identisch nachzubilden, wäre es doch völlig bedeutungslos für mich.
D.h., mein anderes Ich in diesem anderen Universum wäre schließlich keine Reinkarnation, sondern eine separate Entität, die nichts mit mir zu tun hätte und deshalb für meine Existenz ohne belang.
Genau! Auch ein exaktes Ebenbild ist immer noch eine separate Entität.
Etwas, das innerhalb einer Unendlichkeit irgendwann einmal existiert (wie dein Bewusstsein) vollkommen gleich wie extrem gering die Chance ist, wird mathematisch logisch immer wieder existieren, da kannst du jeden Stochastiker fragen!
Es geht in der Unendlichkeit nicht um ein "wie du", sondern um ein exakt DU!