Als Informatiker nach Japan auswandern?

6 Antworten

 2 Jahren vermutlich vom Sprachniveau zwischen B1 und B2 sein, laut meinem Lehrer

Ich weiß leider nicht was dies bedeutet, jedoch ist es in Japan ein JLPT-Zertifikat (Japanese Language Proficiency Test) sehr gern gesehen, welches dich um deine sprachlichen und schriftlichen Fähigkeit der japanischen Sprache bescheinigt. Bei Arbeit muss man mind. Level N2 besitzen. (Quelle)

Wie sehen dort meine Jobchancen mit meinem Sprachniveau und einem mittelmäßigen Informatik Bachelor (vorraussichtlich 2,7 er Schnitt) aus?

Das ist mir leider nicht bekannt, jedoch sollten sie im passablen Bereich liegen.

Ist das Gehalt dort ähnlich "gut" wie hier in Deutschland?

Hängt davon ab, wo du arbeiten wirst. In Tokyo ist liegt das Durchschnittsgehalt eines Informatikers (computer scientist) zwischen 6.000.000 und 7.900.000 Yen (48166 & 56194 EUR) im Jahr, was gut mit dem deutschen Durchschnitt mithalten kann.

Wie sieht es mit einem Visum aus?

Das ist sehr kompliziert, da per se Japan kein Visum gewährt wenn man nicht in einer Firma angestellt ist. Das heißt, du musst entweder von einer Firma in Deutschland nach Japan versetzt werden, oder es schaffen von einer japanischen Firma angeworben zu werden. (Quelle: Japanische Botschaft - Arbeitsvisum)

Kann ich das auf längere Zeit bekommen?

Das Visum beschränkt sich auf die Vertragslaufzeit bei der angestellten Firma o. in wie weit eine Firma die dich nach Japan versetzt hat dich noch dort braucht.

Ich hoffe ich konnte weiterhelfen.

MfG

Woher ich das weiß:Recherche
M1603  27.04.2019, 10:53
Das Visum beschränkt sich auf die Vertragslaufzeit bei der angestellten Firma o. in wie weit eine Firma die dich nach Japan versetzt hat dich noch dort braucht.

Nein, ein Arbeitsvisum hat immer eine Laufzeit zwischen einigen Monaten und einem, drei oder fünf Jahren, unabhängig von irgendwelchen Vertragslaufzeiten, es kann aber nur dann ausgestellt werden, wenn man zum Zeitpunkt des Antrags in einem Arbeitsverhältnis steht.

Seine Arbeit kann man in der Visalaufzeit immer wechseln, man verschlechtert damit aber seine Möglichkeiten auf eine lange Verlängerungszeit beim nächsten Antrag. Ist man während der Visalaufzeit für ein einige Monate in keinem Arbeitsverhältnis, kann das Visum verfallen, bzw. eine Verlängerung abgelehnt werden.

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Das Einkommen ist in Japan in der Regel höher als in Deutschland, allerdings sind dort sowohl die Lebenshaltungskosten wie auch die Vorsorgekosten (Altersvorsorge, Gesundheitskosten, ...) deutlich höher, so dass es in Summe in Deutschland für Arbeitnehmer besser aussieht. Zudem ist die Sicherheit des Arbeitsplatzes (Kündigungsschutz usw.) in Deutschland deutlich höher.

Das Miteinander ist auch sehr anders. Da sollte man sich erstmal von dem sozial-romantischen europäischen Blickwinkel verabschieden.

Innerhalb der EU sind die Möglichkeiten deutlich besser. Du hast zig Länder zur Auswahl und kannst relativ leicht eine Arbeitserlaubnis erhalten. Japan ist da relativ alleine mit China im Nacken.

https://www.auslandslust.de/arbeiten/auswandern/japan-auswandern/

Nach Japan auswandern

...

Wer sich weniger als 90 Tage in Japan aufhält, braucht kein Visum zu beantragen, es sei denn man möchte in dieser Zeit in Japan arbeiten. Das Visum und die Gültigkeitsdauer des Visums hängen von der Art der Tätigkeit ab, die man in Japan ausführen möchte. Es gibt die Möglichkeit, das Visum verlängern zu lassen.

Einen Daueraufenthaltsstatus („Permanent Residence Status“) in Japan zu erlangen, ist schwierig. Entweder man ist mit einem Japaner oder einer Japanerin verheiratet, oder man hält sich bereits mindestens zehn Jahre in Japan auf. Doch auch dann gibt es keine Garantie, dass man den Daueraufenthaltsstatus bekommt.

Ifm001  27.04.2019, 10:15

Japan hat gerade ein Programm aufgelegt, welches die Einwanderung von Fachkräften erleichtert. Ist natürlich immer noch vergleichsweise schwierig ...

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M1603  27.04.2019, 10:46
@Ifm001

Dieses Programm bezieht sich auf billige Arbeitskräfte aus Südasien, die Arbeiten machen sollen, die kein Japaner mehr machen möchte. Da wurden zusätzliche Visakategorien eingeführt, die extra dazu da sind, um diese Leute einfacher (für begrenzte Zeit) ins Land holen zu können. Europäer betrifft das überhaupt nicht, ebensowenig wie Fachkräfte, so wie man das im europäischen Sinne versteht.

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apophis  20.02.2020, 07:53
@M1603
Dieses Programm bezieht sich auf billige Arbeitskräfte aus Südasien, die Arbeiten machen sollen, die kein Japaner mehr machen möchte.

Das ist nicht die Definition von "Fachkräften" ;)

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Für einen Europäer gibt es in Japan praktisch nichts, was objektiv gesehen in Beruf und Alltag besser wäre, als in Deutschland oder anderen europäischen Staaten. Man wird immer überall Einbußen haben und so leben müssen, wie Europäer in den 1960ern, was letztendlich der Entwicklungsstand ist, auf dem Japan sich in den meisten Bereichen des Lebens befindet und partout keine Weiterentwicklung schafft.

Mit der gleichen Berufserfahrung wird eine in Deutschland lebende Person immer mehr verdienen, weniger Arbeitszeiten, mehr Urlaub und allgemein sinnvollere Arbeit haben, als du es in Japan wohl je haben wirst.

Wer etwas auf sich und seine Fähigkeiten hält, der sollte nicht nach Japan ziehen wollen (und wenn doch, dann nicht gleich von einem kompletten Umzug mit offenem Ende sprechen).

Denke auch daran, dass Renten-, Gesundheits- und Bildungssystem in Japan unterirdisch schlecht sind.

Ganz davon ab: Eine Arbeitserlaubnis bekommt man, wenn man einen Job hat, der für dich bürgen kann/möchte. Die Dauer beschränkt sich in den ersten Jahren in der Regel auf jeweils ein Jahr. Ist man unauffällig, bezahlt alle Steuern, behält und wechselt nicht seinen Job, dann kann man Verlängerungen von einem, drei oder in sehr seltenen Fällen fünf Jahren bekommen.

Notendurchschnitt und dergleichen sind letztendlich unwichtig. Für einen Job musst du entweder gute Kontakte haben oder Fähigkeiten anbieten können, die ein Japaner so nicht anbieten kann (damit man dich letztendlich einem japanischen Bewerber vorzieht).

apophis  20.02.2020, 07:52
wie Europäer in den 1960ern, was letztendlich der Entwicklungsstand ist, auf dem Japan sich in den meisten Bereichen des Lebens befindet und partout keine Weiterentwicklung schafft.

Falsch! Das ist schlichtweg erlogen...

Denke auch daran, dass Renten-, Gesundheits- und Bildungssystem in Japan unterirdisch schlecht sind.

Nur doof, dass Japan in allen Bereichen besser ist...

Davon mal ab, dass Japan in Sachen Nachhaltigkeit, Öffentliche Verkehrsmittel, Kriminalität (also keine Kriminalität haben) usw. weitaus besser aufgestellt sind als Deutschland.

Bitte informiere Dich ertmal ordentlich, bevor Du hier mit solchen (letztendlich erlogenen) Behauptungen um Dich wirfst.

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M1603  20.02.2020, 08:06
@apophis

Ach, bäumen sich hier wieder die Japanfanatiker auf, die das Land wahrscheinlich noch nie von innen gesehen haben, aber es unbedingt in den Himmel loben müssen (warum auch immer)?

Wie viele Jahre hast du denn schon in Japan gelebt? Ich 10, tätig im japanischen Bildungssektor. Das hat schon alles Hand und Fuß, was ich geschrieben habe. Komm wieder, wenn du ebenso viele Jahre hier gelebt hast (Urlaub zählt nicht).

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apophis  20.02.2020, 08:53
@M1603

Ohoo, kommt jetzt das "Wer was gegen mich sagt, ist ein Japanfanatiker" Pseudo-Argument ja?
Was für ein Witz!
Zeigt aber gut, dass Du Deinen eigenen Argumenten nicht allzu sehr vertraust. ;)

Deine persönlichen Erfahrungen seien Dir gegönnt, es bleiben letztendlich aber bloß persönliche -> subjektive Eindrücke.
Ich hingegen beziehe mich hier auf Fakten und Zahlen. Auf objektive Tatsachen und nicht auf persönliche Meinungen.

Zum Thema Bildung zeigt die Pisa Studie eindeutige Ergebnisse.
https://www.tresselt.de/wp-content/uploads/2018/06/pisa2003.gif

https://res.cloudinary.com/wired-de/iu/s--DDVG9GHn--/c_limit,f_auto,h_1000,q_auto:good,w_1000/pisa01.jpeg.jpg

https://www.oecd.org/pisa/PISA-results_GERMAN.png

Japan ist stehts mehrere bis viele Plätze vor Deutschland.
Dass in Japan auch Schulabgänger Jobs bekommen, von denen sie leben können, während in Deutschland ohne Ausbildung/Studium überhaupt nichts erreicht werden kann, sei mal nur so nebenbei erwähnt.

Dass das Gesundheitssystem in Japan in Japan weitaus besser auf die Bevölkerung zugeschnitten ist und es kein Wettbewerb zwischen den Krankenkassen gibt, so wie in Deutschland, worunter die Versicherten leiden, darüber brauchen wir ja garnicht erst reden. Der Punkt sich Eindeutig.

Ebenso was das Thema Nachhaltigkeit angeht.
https://www.umweltdialog.de/de/politik/weltweit/2016/CSR-in-Japan-Eher-spenden-als-managen.php

Im Gegensatz zu Deutschland unternehmen sehr viele Firmen in Japan etwas für den Umweltschutz etc.

Demnach engagieren sich 96 Prozent der Unternehmen für Umweltinitiativen, vor allem im Artenschutz und bei Luftverschmutzung. Andere Felder mit hoher Beteiligung sind Spenden für den Erhalt des kulturellen Erbes sowie der Schutz von Müttern und Schwangeren.

Hast Du in Deinen 10 Jahren da garnicht mitbekommen, was?
Komisch, dabei hast Du doch so informiert getan.

Auch was die Kriminalität angeht, ist Deutschland zwar schon echt gut mit dabei, in Japan hat man es aber trotzdem noch besser.

https://de.wikipedia.org/wiki/T%C3%B6tungsrate_nach_L%C3%A4ndern#Liste_der_T%C3%B6tungsraten_nach_L%C3%A4ndern

Abgesehen von Mikrostaaten wie der Vatikanstaat oder Nauru mit nur 10.000 Einwohnern, ist Japan das Land mit der geringsten Tötungsrate weltweit.

https://de.statista.com/statistik/daten/studie/188562/umfrage/friedlichste-laender-weltweit/

Auch auf dem Global Piece Index ist Japan auf Platz 9 der friedlichsten Länder weltweit. Deutschland ist in den Top 20 nichteinmal aufgelistet.

Über die öffentlichen Verkehrsmittel brauchen wir uns, denke ich, garnicht zu unterhalten. Neben den weitaus fortgeschritteneren Ausbau, kommst Du mit dem gleichen Geld, mit dem Du in Japan mit dem Zug wortwörtlich einmal durchs Land reisen kannst, in Deutschland gerade mal halb so weit.
(Berlin-Münster: 445km 77€ | Tokyo-Hiroshima: 850km 75€).
Ganz ab von den Bus/Bahn Tickets, wo Du für das selbe Geld in Japan ein Tagesticket bekommst und in Deutschland nach zwei Linien Ende ist.

Tja, tut mir ja leid für Dich, dass ich keine 10 Jahre subjektive Meinung habe und trotzdem Deine haltlosen Behauptungen widerlegen kann. ;)

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Bei Fragen rund ums Visum und Aufenthalt informiert dich beim Konsulat. Die wissen das am besten.

Wegen den Job. Du kannst auch in Deutschland bei einer internationalen Firma arbeiten und dich dann nach Japan versetzen lassen.

Was fehlt ist, wie findest du von D aus eine Wohnung in J. Das finde ich am schwierigsten.