Was ist schwerer: Informatik Master-Studium oder Informatik Bachelor-Studium?

Das Ergebnis basiert auf 7 Abstimmungen

Informatik Bachelor 57%
Informatik Master 43%

5 Antworten

Glaube das hängt von der Person, ihren Stärken und Interessen ab. Der Master ist i.d.R. etwas näher an der praktischen Anwendungen in der IT-Wirtschaft, während der Bachelor noch sehr auf Grundlagen setzt, vor allem so Sachen wie den Mathematik Grundkurs, wo sehr, sehr viele Probleme haben. Der Master ist eben nicht das Gleiche in schwerer, sondern etwas anderes, was ein wenig Wissen vom Bachelor voraussetzt.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Softwareentwickler/Projektleiter seit 2012
NoHumanBeing  20.07.2021, 15:53

Das kommt sicher sehr auf die jeweilige Hochschule und ihre Ausrichtung an. Habe meinen Master an einer ziemlich stark forschungsorientierten Uni gemacht, von daher war der natürlich alles andere, als "praxisnah". ;-)

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Informatik Bachelor

Definitiv der Bachelor. Die Schwierigkeit im Bachelor liegt in jedem Fach meist daran, dass man sich erst an das Uni Niveau und die riesige Stoffmenge gewöhnen muss. Im Laufe der Zeit hat man dann immer mehr den Dreh raus wie man am besten für die Klausuren lernt und mit dem Stoff umgeht.

Auch hat man im Informatik Studium, wie in jedem Mint Fach, in den ersten Semestern die Grundlagenfächer die vielen schwer fallen und auch oft weniger interessant sind.

Mit fortschreitender Studiendauer studiert man spezialisierter und vor allem die Richtung die einen am meisten Interessiert.

Auch wenn der Master vom Stoff her vermutlich nicht weniger anspruchsvoll ist, so hat man bis dahin auf jeden Fall gelernt weitaus besser damit umzugehen als zu Beginn des Studiums.

NoHumanBeing  20.07.2021, 16:01

Bei mir war es vom Bachelor zum Master nochmal ein gewaltiger Schritt, hatte aber auch einen Hochschulwechsel (und teilweisen Fachrichtungswechsel) drin, weswegen ich sozusagen einen Master gemacht habe, der zwar "rechtlich", aber nicht wirklich inhaltlich konsekutiv zu meinem Bachelor war.

Von daher hatte ich im Master natürlich sehr zu kämpfen. Hatte aber auch nicht den Eindruck, dass es für Leute, die ihren Bachelor an der selben Uni gemacht haben, unbedingt "einfach" war. An der Uni hingen überall Plakate von der Studierendenvertretung, auf denen Dinge standen, wie: "30 LP bedeutet: > 60 Wochenstunden!" - Und ähnliches. Das Bachelorstudium war auch nicht unbedingt "einfach", aber so krass war es nicht und vor allem nicht durchgehend. Zudem war in meinem Bachelorstudium die vorlesungsfreie Zeit tatsächlich frei, während im Masterstudium die Vorlesungen zwar aufhörten, dort aber dann eben Seminare und Klausuren stattfanden, sodass man nie wirklich Freizeit hatte.

Im Bachelorstudium war das Semesterziel durchaus realistisch zu erreichen, während man sich im Master echt eher ~15 LP pro Semester anvisieren musste, wenn man noch einigermaßen klarkommen wollte. Dieser "Faktor zwei" galt selbst für die Abschlussarbeit, die einen Umfang von 30 LP hatte, "offiziell" 6 Monate Bearbeitungszeit, faktisch von den betreuenden Dozenten aber so gut wie immer auf ein Jahr "gedehnt" wurde.

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Informatik Master

Nachdem es im tertiären Bildungsbereich keine einheitlichen "Lehrpläne" wie in der Schule gibt, sondern die so genannte "Freiheit der Lehre" gilt, hängt das sehr stark von der jeweiligen Hochschule bzw. sogar den jeweils dort tätigen Professoren ab. Die haben nämlich weitgehend freie Hand bezüglich dessen, was sie ihren Studenten beibringen und was sie voraussetzen / ihnen abverlangen.

Ich habe mein Bachelorstudium unterhalb der Regelstudienzeit abgeschlossen, im Masterstudium hingegen mehr als das Doppelte der Regelstudienzeit benötigt. Das Bachelorstudium war an einer Hochschule für angewandte Wissenschaften (ehem. Fachhochschule), das Masterstudium an einer Universität, die Teil der Exzellenzinitiative ist. Dabei war meine Abschlussnote im Master sogar noch etwas besser, als diejenige im Bachelor (beide 1.x), allerdings gab es im Master gefühlt kaum noch ein "Mittelfeld". Entweder Du hast echt alles reingelegt und Deine eins bekommen, oder Du hast echt alles reingelegt und es hat dennoch nicht für's Bestehen gereicht. Das war wirklich ausgesprochen frustrierend, aber ich hab's ja hinter mir. :-)

Jedenfalls empfand ich das Masterstudium als deutlich schwieriger. Das Bachelorstudium war in den ersten drei Semestern auch sehr stressig. Teilweise saßen wir nachts noch in den Laboren und haben geschwitzt, ob wir so manche Arbeit bis zum Abgabetermin fertig bekommen. Aber letztlich hat alles im ersten Versuch geklappt. Das Masterstudium hingegen hat das noch einmal deutlich getoppt und war zeitweise wirklich unmenschlich hart.

Allein die Abschlussarbeit hat im Masterstudium zwei Semester gedauert. "Offiziell" sind sechs Monate Bearbeitungszeit, aber "man kann ja schonmal 'vorbereiten' und dann später anmelden". Die Professoren freut's, haben sie länger nen HiWi. ;-)

Zudem gab es im Master ein Modul mit 15 Leistungspunkten Umfang, das ich auch im vierten Versuch (weil es Nebenfach war, gab's keine Beschränkung) "knapp versemmelt" habe. Habe dann letztlich auf andere Module umgesattelt. Sowas kostet natürlich Unmengen an Zeit und ist ein wahnsinniger Aufwand für (was den Studienfortschritt anbelangt) "nix". Und die Nebenfachmodule im Masterstudium waren schlicht Hauptfachmodule aus einem anderen Studiengang, sprich ich durfte dann als Informatik-Masterstudent Module aus dem Masterstudiengang Physik absolvieren, obwohl ich natürlich kein Physik-"Grundstudium" hatte. Holla die Waldfee! Im Bachelorstudium gab es spezielle Nebenfachmodule, in denen nur "Fachfremde" drin saßen und wo dementsprechend kaum spezielle Vorkenntnisse aus dem jeweiligen Fachgebiet vorausgesetzt wurden.

Aber, wie gesagt, verallgemeinern lässt sich das nicht. Jede Uni und jeder Prof kann weitestgehend tun und lassen, was er / sie möchte.

Informatik Bachelor

Das Problem beim Bachelor ist, das da relativ breit alles dran ist, auch Zeug, was dich so gar nicht interessiert, was stupides Lernen bedeutet. Der Theorie-Anteil war gefühlt höher als beim Master, alle Mathe-Vorlesungen, die ich hatte, waren im Bachelor (im Master musste man das dann ggf. anwenden; bei mir war das noch Vordiplom/Diplom, ist aber egal). Und wir hatten damals ein Fach, welches berüchtigt dafür war, auszusieben, welches fast keiner im ersten Anlauf geschafft hat (System- und Steuerungstheorie, das war von der Mathematik mir Fourier- und Laplacetransformation einfach Sch... kompliziert).

Prüfungen sind nicht unbedingt mehr im Bachelor, aber überwiegend schriftlich, während das im Master meist mündliche Prüfungen sind, die ich zumindest immer als einfacher wahrgenommen haben. Außerdem wurden da oft mehrere Fächer in einer Prüfung als Modul abgehandelt.

Der Master hat den Vorteil, das es unzählige Spezialisierungsrichtungen gibt, und man sich dort ein Gebiet selbst auswählt, was einen interessiert. Das ist objektiv von den Inhalten her wahrscheinlich nicht einfacher, kommt einem aber einfacher vor, weil es eben den eigenen Interessen entspricht. Das erleichtert natürlich auch das Lernen, man arbeitet an Forschungsprojekte mit, schreibt ggf. auch mal an einem Paper mit, etc., der Praxisanteil ist höher.

Das kann man so nicht sagen. Schwerer oder leichter sind ja oft sehr subjektive Dinge. Die Schwierigkeit in MINT-Studiengängen liegt ja meist eher am Anfang. So lange eben, bis man sich an diese ganzen Denkweisen gewöhnt hat. Später wirds dann nicht unbedingt einfacher, aber oftmals verständlicher.

Im Master kann man sich dann oftmals auch den Studienplan so zusammenlegen wie man will. Den kann man sich dann subjektiv schwerer oder leichter gestalten. Aber dennoch gibt es da keine allgemeingültige Aussage.