5 Menschen sterben in einem Tauchboot und die ganze Welt und die Presse hat kaum noch ein anderes Thema?
Hunderte Menschen sterben andauernd im Mittelmeer und es ist kaum einer Notiz wert.
8 Antworten
Das eine ist mittlerweile leider die Regel, das andere ein höchst außergewöhnliches Ereignis, wobei die Situation (5 Menschen hilflos in einer engen Kapsel eingesperrt) nicht nur eine besondere und einzigartige Dramatik hat, sondern auch die Urängste vieler Menschen bedient. Da wundert es mich nicht, dass Berichte hierüber von vielen gelesen werden, was natürlich weitere Berichterstattung generiert.
Mit Gefühllosigkeit gegenüber anderen Dramen hat das nichts zu tun.
weil sie zu häufig sind
was häufig wiederholt wird, ost irgendwann langweilig/uninteressant
das trifft auf das meiste zu
Das untergegangene U-Boot war ein Unfall mit Menschen, die die gleichen Rechte hatten wie wir auch. Als Staatsangehöriger eines wohlhabenden Landes, in welches man Steuern einzahlt und lebt, ist es ein Grundrecht, dass man im Pechfalle, wie das U-Boot, gerettet wird oder es zumindest versucht wird. Das nennt sich Sozialstaat.
Die Boote im Mittelmeer sind illegal einreisende Menschen. Anders gefragt: Wer bezahlt die Rettung der Flüchtlinge? Sie selbst ganz bestimmt nicht. Außerdem ist es ein Teufelskreis und führt zu mehr Flüchtlingen, die sich der gefährlichen Überfahrt stellen, weil sie dann davon ausgehen, dass wir sie schon retten werden. – Also egal, ob wir im Mittelmeer Menschen helfen und zusätzlich falsche Signale geben oder nicht: Es werden da unten immer Menschen unterwegs sein und es werden immer da unten Menschen sterben (im wahrsten Sinne des Wortes)
Außerdem ist die Situation mit den Flüchtlingen seit Jahren ein akutes Problem. Noch vor kurzem gab es eine Reform von der EU, wie man mit Flüchtlingen zukünftig umgehen will. Zwar ist die Reform nicht humanitär, aber es wird sich immerhin darum gekümmert. Auch dazu gab es vor ein paar Tagen noch viel Theater in den Medien, weil die Reform eine Rückentwicklung darstellt und Push-Backs fördert.
Es ist alles nur der erste Eindruck. Von den Flüchtlingen sind wir abgestumpft. Titanic, U-Boot und reiche sind halt was neues. Fakt ist: Die Medien und die Presse machen Theater. Nicht "die ganze Welt".
Da kann ich zwar Deine Einleitung nicht akzeptieren, aber dennoch danke ich für Deinen Beitrag.
Wenn du es nicht aktzeptieren kannst ist deine Frage überflüssig. Den Sinn eines Sozialstaates hast du damit auch nicht kapiert. Auch genannt: Whataboutism.
Reiche Menschen zahlen viel mehr Steuern als wir normalos. Und mit diesen Steuern könnte man bspw. Flüchtlingen helfen. Wir wissen zwar nicht, wer nun das Geld besitzen wird oder was damit passiert, aber es ist erstmal ein Verlust für alle.
Und wenn diese reichen Menschen ein Ticket von 250k kaufen konnten, weil es für sie ein billiger Ausflug war, möchte ich mir gar nicht vorstellen, wie hoch ihr Vermögen ist/war und wie viel sie zu einem Sozialstaat beigetragen haben. Das sind Summen, da müssten du und ich bestimmt 300 Jahre non-stop arbeiten.
Und was ist eigentlich, wenn einer von denen in der Lotterie gewonnen hat (?)
Ich würde dir empfehlen den Politikunterricht aus der 9/10 Klasse zu wiederholen oder sich zumindest damit außeinanderzusetzen, was ein Sozialstaat ist.
So ist es und auch nicht sehr eloquent, vorsichtig formuliert.
Die gesamte Situation ist zynisch. Aber was soll man machen.
Wir können nur begrenzt Tragödien aufnehmen. Der Tod des Nachbarn, der von der Leiter fällt, trifft uns mehr als 30.000 Tote bei einem Erdbeben.
Dazu kommt, dass es medial ausgewalzt wird. Hunderte Menschen waren an der Suche dieses Tauchboots beteiligt. Klopfgeräusche! Der Sauerstoff geht zu Ende! Um 14 Uhr! Wir werden zu Beteiligten gemacht.
Wir könnten dieses Elend auf der Welt nicht ertragen, wenn wir genauso über die Flucht einer Mutter mit zwei Kindern detailliert berichtet würde.
Verdient hätte es jeder einzelne Mensch.
Hunderte Menschen sterben andauernd im Mittelmeer und es ist kaum einer Notiz wert.
die illegalen Einwanderer wissen, dass ihre Route lebensgefährlich ist und sie dabei sterben können
5 Menschen sterben in einem Tauchboot und die ganze Welt und die Presse hat kaum noch ein anderes Thema
ja, war halt nicht absehbar, dass es zu dieser Katastrophe kommen würde
Und die Abenteurer wissen, dass sie heile davon kommen? Aber was soll das überhaupt sagen? Die Migranten sind selbst schuld?
naja...
sie setzen sich bewusst der Lebensgefahr aus, weil sie verzweifelt sind
sie wissen, dass schon viele auf diesem Weg vor ihnen gestorben sind
was "nein"?
sie wissen, dass es lebensbedrohlich ist und machen es trotzdem, weil sie verzweifelt sind
sie wissen, dass da schon viele vor ihnen auf diesem Weg gestorben sind
Nein zur Reihenfolge. In erster Linie wollen sie rüber und wollen nicht ihr Leben riskieren. Sie tun es dann doch, aber bestimmt immer in der Hoffnung, dass nichts passiert.
Letzteres wohl eher, du weißt selbst, dass Verzweiflung einen zu fast allem verleiten kann.
Muss man nicht wieder und wieder auswalzen. Wurde auf www.spiegel.de ausreichend beleuchtet. Es kommt, weil Leute Dramen lieben. Reiche, Titanic, Tiefsee, Geld wie Heu, 250.000 pro Ticket, Massengrab angucken, Expedition, Gefahr, Verschollen, Bangen, Suchaktion, Rettungsakrion, Küstenwache, Suchbojen, Klopfgeräusch. Das ist Krimi hoch drei. Können da diese klapprigen Boote im Mittelmeer nachrichtentechnisch mit halten? Nein. Zynismus pur, aber so sind die Leute. Bangten auch um 3 Astronauten von Apollo 13, tagelang, derweil man sich auf der Erde weiter gegenseitig den Schädel einschlug. Ist immer so. Man sollte keine große Welle daraus machen. Du hast es doch auch genossen, diesen Nervenkitzel.
Du hast es doch auch genossen, diesen Nervenkitzel.
Du kennst mich nicht! Ich finde diese Art zum Kotzen. 200 m von mir ist aktuell ein Geschäft mit Motorrädern ausgebrannt. Zwei Feuerwehrleute sind aus meiner Umgebung zu Tode gekommen. Da muss ich nicht hin und bin ich auch nicht. Also bitte!
Das mag so sein. Aber warum werden die anderen Dramen nicht mehr wahrgenommen?