2 mal am Tag 10 minuten oder 1 mal 20 minuten meditieren, was ist besser und warum?

5 Antworten

Für Beginners 2 mal 10 Minuten.

Für Fortgeschrittene 1 mal 20 Minuten.

Aber nicht vor dem Einschlafen, da bei Vertiefung der Meditation ein Faktor auftritt der wach hält.

2 mal 10 Minuten deshalb, weil man anfänglich nur schwer längere Zeit den Aufmerksamkeitsfokus ununterbrochen auf das Meditationsobjekt aussgerichtet halten kann.

1 mal 20 Minuten für Fortgeschrittene deshalb, weil es ein bisschen dauern kann bis sich tiefere Zustände einstellen.

Als Minimum-Zeit wir von manchen Lehrern sogar 45 Min. genannt.

Das musst du für dich selbst entscheiden.

Manche können schnell entspannen und sind sofort bereit andere brauchen schon 10 Minuten Meditation um in die Entspannungsphase zu kommen.

Also: Antesten und sehen was für Dich das Beste ist.

Ich bin Soto-Zen-Buddhist und habe ein paar Jahre Erfahrung mit verschiedenen Formen von Meditation, insbesondere der Praxis des Zazen.

Grundsätzliches

Zunächst einmal gilt die Maxime "Viel hilft nicht viel".

Wer 90 Minuten unkonzentriert auf dem Kissen hin und her rutscht und dabei massiv an Schmerzen leidet, tut sich damit selbst keinen Gefallen.

Man sollte also keinem selbst gesetzten Dogma folgen, mit dem man sich letztlich nur selbst überfordert und dadurch langfristig demotiviert.

Wenn man irgendwann an Meditationsgruppen teilnimmt (ich empfehle unter Aufsicht eines Lehrers zu üben) dann gibt es dabei vorgegebene Zeiten.

Falls man also die Teilnahme an solch einer Gruppe plant, kann man sich vorher schrittweise an die dort geforderte "Mindestdauer" heranarbeiten.

Dauer

Ich selbst empfehle dem Einsteiger für den Anfang meist 15 Minuten und habe dafür eine - allerdings nicht ganz ernst gemeinte - Faustregel, mit der ich das erkläre:

Fünf Minuten ist man geistig hyperaktiv. Weitere fünf Minuten dämmert man unbewusst dahin. Fünf Minuten lang ist man meditativ.

Dieser Ratschlag sollte wie gesagt nicht wörtlich genommen werden, er zeigt aber die beiden Probleme, die sich im Laufe der Meditation ergeben können.

Wenn du 20 Minuten lang sitzen kannst, ohne dich dabei zu quälen, kannst du das natürlich gerne machen und diesen Zeitraum im Laufe der Zeit ausbauen.

Regelmäßigkeit

Wichtiger als lange Meditation-Marathons ist die Regelmäßigkeit, mit der man übt. Persönlich empfehle ich daher, sowohl morgens, als auch abends zu sitzen.

Dabei favorisiere ich persönlich die Morgenmeditation - der Geist ist noch nicht überfrachtet mit Tageseindrücken, sondern hat noch eine gewisse Ruhe.

Abends drängen zwar die Eindrücke des Tages auf uns ein, gleichzeitig schalten aber Körper und Geist "runter" - also somit eigentlich auch eine gute Gelegenheit.

Fazit

Die Dauer kannst du für dich selbst finden und schrittweise erweitern. Statt einem Ein-Stück-Marathon würde ich auf kontinuierliche Praxis setzen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Seit etwa 40 Jahren Praxis buddhistischer Meditation

Besser wäre es morgens und abends. Morgens um deinen Kopf frei für den Tag zu machen und abends um deinen Schalf zu verbessern

Meditation ist etwas individuelles. Da gibt es keine Vorgaben. Jeder macht es so, wie er möchte, kann, sich nach fühlt. Es gibt kein Besser oder schlechter.