Wie bewertet ihr es, dass Neuseeland zu Gunsten der Tabakindustrie das Anti-Tabak-Gesetz gekippt hat?
Stand: 29.02.2024 09:01 Uhr
Bis 2025 wollte Neuseeland per Gesetz rauchfrei werden. Nun hat die konservative Regierung den Entwurf der Vorgängerregierung gekippt - auch um Steuersenkungen zu finanzieren. Wissenschaftler sind entsetzt.
Rauchen ist die häufigste Ursache vermeidbarer Todesfälle in Neuseeland. Die Gesetze sollten ab Juli dieses Jahres schrittweise in Kraft treten. "Neuseeland hat in den letzten Jahren weltweit den größten Rückgang der Raucherquoten verzeichnet, und wir wollen auf den praktischen Instrumenten und Ansätzen aufbauen, die bisher funktioniert haben", sagte Vize-Gesundheitsministerin Casey Costello.
Forscher: "Tabakindustrie wird ihren Sieg feiern"Forscher des ASPIRE Aotearoa Research Centres der Universität Otago bezeichneten die Aufhebung der Gesetze als beschämend. Die Wissenschaftler sollten dabei helfen, die Ziele der Labour-Regierung umzusetzen. Jetzt drohten weiter jedes Jahr Tausende vermeidbare Todesfälle, insbesondere unter den Maori, sagte Co-Direktor Andrew Waa. Die neuseeländischen Ureinwohner haben eine höhere Raucherquote als der Rest der Bevölkerung und leiden besonders häufig unter tabakbedingten Krankheiten.
Waa betonte, jüngste Meinungsumfragen hätten zudem eine starke öffentliche Unterstützung für die Gesetze gezeigt. "Die Tabakindustrie wird ihren Sieg feiern, weil sie die Koalitionsparteien der Regierung, die alle enge Verbindungen zur Industrie haben, dazu gebracht hat, ihre Agenda durchzusetzen", teilte die Nichtregierungsorganisation Health Coalition Aotearoa mit. "Es ist völlig unverantwortlich, die Gewinne der Tabakindustrie über die Gesundheit der Neuseeländer zu stellen."
Das Ergebnis basiert auf 49 Abstimmungen
4 Antworten
Das Gesetz war ziemlich restriktiv und sogar mir als passioniertem Nichtraucher zu streng. Aber es wäre durchaus möglich und sinnvoll gewesen, es entsprechend abzumildern und so auch mehr Zustimmung in der Bevölkerung zu finden. Es ganz abzuschaffen, halte ich nicht wirklich für klug.
Der allgemeine Trend geht weltweit gegen den Zigarettenkonsum. Und man kann in den verschiedenen Ländern beobachten, wie die Erfolge sind bei der Eindämmung des Rauchens.
Bei uns war nach dem Rauchverbot in den Restaurants und Kneipen auch erstmal der Aufschrei der Tabaksüchtigen groß. Jetzt hört man nichts mehr davon.
Wer auf seinem Recht pocht, selbst zu bestimmen, wann er raucht, hat etwas gravierendes übersehen. Er nimmt nämlich demjenigen in seiner Umgebung, der seinen Rauch einatmen muss, die freie Entscheidung das eben nicht zu tun. Ein Raucher hat je nach Umgebung immer mehrere Co-Raucher, um deren Befindlichkeiten er sich nicht im geringsten kümmert. Die Co-Raucher sollen sich aber um seine Befindlichkeit und seine Sucht nach Rauchen kümmern bzw. das tolerieren. Wie schräg ist das denn.
Wenn man dort eine ähnliche Altersentwicklung wie hierzulande hat, dann ist das ein Beitrag dazu, nicht so viele Rentner zu bekommen.
Im Grunde muss man keine Regierung verantwortlich machen - jeder kann selbst entscheiden, ob er rauchen möchte oder nicht. Wenn er das für nötig erachtet, muss er eben auch mit den Risiken und eventuellen Schäden leben/sterben.
Natürlich freue ich mich über alle, die dem Glimmstängel entsagen. Was da alleine an Energie gebraucht wird und Abfall durch Stummel anfällt, ist komplett vermeidbar. Und auch die genannten Kosten sind unnötig.
Aber Mensch ist nicht nur rational sondern auch zu einem Gutteil einfach blöd. Das wird man nicht ausrotten können; so sind wir einfach. Wir leben viel zu lange im Verhältnis zu unserer stetig wachsenden Anzahl. Wir fressen unsere Ressourcen und den Lebensraum auf wie ein Krebs; keiner hindert uns.
Da ist es doch nur logisch, dass irgendein Regulativ unsere Zahl verringern muss - wir selbst tun das nicht in ausreichendem Maß. Rauchen ist so eine Möglichkeit.
Ich frage mich bei so einer Denke immer wo wir dann die Grenzen ziehen.
Jemand ernährt sich etwas ungesund - fliegt raus
Jemand fährt Motorrad - fliegt raus
Jemand geht einer Extremsportart nach - fliegt raus
Jemanden wird nachgewiesen das er sich im Straßenverkehr etwas unvorsichtig bewegt hat - fliegt raus
Ich denke man merkt wohin das führt, es ist schon gut so wie es ist. Und ich wette du bist auch kein Heiliger. Wenn wir dein Leben auf den Kopf stellen finde wir sicher auch 2-3 Sachen die wiederrum anderen nicht passen.
Ich finde es falsch wenn sich Staaten in die Konsumentscheidungen mündiger Bürger einmischen.
Das Volk ist der Souverän in einer Demokratie. Die Regierungen nur dessen gewählte Vertreter.
Drogenverbote aller Art widersprechen meiner Auffassung vom Verhältnis Bürger/Staat.
Was macht einen Menschen zum mündigen Bürger?
Das Alter? Ist man ab 18 automatisch mündiger Bürger?
Und wieso gibt es dann Minderjährige, die rauchen?
Aus psychologischer Sicht ergibt es aber keinen Sinn, dass ein Mensch mit 17 "unmündig" ist und am nächsten Tag zu seinem 18-Geburtstag dann plötzlich "mündig". Sein Reifezustand hat sich nicht plötzlich verändert, sondern bleibt ganz genau so, wie am Tag zuvor.
Unter dem "mündigen Bürger" stelle ich mir einen reifen, aufgeklärten, verantwortungsvollen Menschen vor. Aber vielleicht haben wir beide einfach unterschiedliche Ansichten, was mit dem Begriff "mündiger Bürger" gemeint ist.
Früher war man mit 21 Jahren volljährig. So ist es in den USA noch immer.
Man kann darüber diskutieren diese Grenze wieder einzuführen.
Sie wurde damals auf 18 herabgesetzt, weil es die Wehrpflicht gab. Die Argumentation war: Wenn jemand alt genug ist für die Bundesrepublik zu sterben und zu töten, dann muss er auch wählen dürfen.
Und so wurde die Grenze dann von 21 auf 18 gesenkt.
Nach Deinen Ideen müsste die Mündigkeit an IQ etc. gekoppelt werden. Das ist juristisch und staatsrechtlich nicht in Ordnung. Unvernünftige und dumme Menschen hat es immer gegeben und ich möchte nicht, dass das gesamte Volk psychiatrisch begutachtet wird und die Bürgerrechte von irgendwelchen Psychologen abhängen.
Damit schaffst Du eine nicht demokratisch legitimierte neue Kaste mit extrem viel Macht und unglaublichem Missbrauchspotenzial bzw. eine Klagewelle ungeahnten Ausmaßes, wenn alle deren Bürgerrechte von Psychiatern oder Psychomogen abgelehnt wurden dagegen klagen.
Furchtbare Vorstellung.
Nach Deinen Ideen müsste die Mündigkeit an IQ etc. gekoppelt werden.
Nein, das hast du falsch interpretiert. Ich würde es eher in Verbindung setzen mit Bildung und Aufklärung, sowohl sachlich/fachlich, als auch moralisch/emotional. Aber ein Mindestmaß an Intelligenz muss man dafür natürlich voraussetzen.
Damit schaffst Du eine nicht demokratisch legitimierte neue Kaste mit extrem viel Macht und unglaublichem Missbrauchspotenzial bzw. eine Klagewelle ungeahnten Ausmaßes, wenn alle deren Bürgerrechte von Psychiatern oder Psychomogen abgelehnt wurden dagegen klagen.
Furchtbare Vorstellung.
Deine Fantasie geht mit dir durch. Lass das bitte.
und nur dieser reife, aufgeklärte, verantwortungsvolle Mensch darf dann wohl noch wählen - alle anderen nicht - und du stellst die Kriterien zusammen, nach denen man entweder zu der einen Gruppe gehört oder zu der anderen - fein ausgedacht, das muss ich schon sagen - wer der Regierung genehm ist, darf wählen, die anderen nicht - eine feine Demokratie ist das, Glückwunsch !!
Na dann nicht aber in deutschland bin ich für Demokratie
Das ist keine Antwort auf meine Frage: Arbeitslager oder Haft für den Besitz kleiner Mengen Drogen?
Haftstrafe für Drogen Konsum finde ich richtig Straflager halte ich nichts von
Wie human. Ironie off
Da kommen wir wohl nicht zusammen.
Ich möchte stattdessen die Legalisierung oder zumindest Entkriminalisierung aller Drogen und habe mich dafür jahrelang aktiv politisch eingesetzt.
Für mich sind Drogen furchtbar und für den Konsum von Cannabis wäre eine Haftstrafe von 5 Jahren angemessen bei geringen Mengen
Jeder soll selbst entscheiden, ob er rauchen möchte oder nicht.
Kokain hat lediglich eine aufputschende Wirkung. Also weshalb nicht. Früher war es frei verkäuflich.
Menschen leben aber in einer Gemeinschaft und nicht vollkommen unabhängig voneinander.
Z.B. zahlen alle am Ende über die Krankenkassenbeiträge die medizinische Versorgung von Menschen, die sich über das Rauchen ihre Gesundheit selbst ruiniert haben.