Mit dem Auto.
Seit dem Lockdown arbeite ich mehrheitlich im Home-Office, wie die meisten meiner Kollegen und Kolleginnen auch. Das Auto brauche ich i.d.R. 1x pro Woche privat. Die Verbindungen zum Zielort machen absolut keine Freude. Ausserdem ist es deutlich praxisnäher, die Wocheneinkäufe im Auto zu verstauen. Im ÖV gestaltet sich das oft schwierig.
Beruflich habe ich i.d.R. .1 Fahrt pro Woche. Manchmal auch zwei. Auch die erledige ich mit häufig dem Auto. Das Problem ist auch hier die problematische Routenplanung mit dem ÖV, da ich meist 2-3 Orte ansteuern muss und bei der Zeit-Planung flexibel sein muss / möchte. Ich wohne in einem Randgebiet, wenn man so will.
Den Rest erledige ich zu Fuss oder eben mit dem ÖV. In der warmen Jahreszeit auch sehr gerne mit dem E-Bike. Diese Art der Fortbewegung ist mir ohnehin am liebsten.
Eine Zeit lang habe ich es mit einem "Drittelmix" aus ÖV, Car-Sharing und E-Bike versucht. Hat ganz gut funktioniert. Ich hatte in dieser Zeit kein eigenes Auto. Ich habe aber schnell gemerkt, dass das kein passendes Modell für mich ist. Jedenfalls nicht für einen langen Zeitraum. Die (zumindest zu diesem Zeitpunkt) problematischen Verbindungen beim ÖV und die relativ schlechte Verfügbarkeit von Car-Sharing Angeboten in meiner Region haben mich dazu bewegt, wieder ein eigenes (gebrauchtes) Auto zu kaufen.
Diese Entscheidungsfindung liegt jetzt ca. 10 Jahre zurück. Heute würde ich evtl. anders entscheiden. Zumindest würde ich ein E-Auto kaufen. Das war damals noch keine echte Option. Ausserdem stellt sich die Frage, was ich heute mit meinem Benziner anstellen sollte:
Verschrotten? Viel zu schade dafür. Das Auto ist zwar schon 20 Jahre alt, aber tadellos in Ordnung. Das wäre in meinen Augen eine Verschwendung von Ressourcen.
Verkaufen? Das ist sicher möglich. Aber dann würde ich den Kelch nur an eine andere Person weiter reichen. Und da ich mir in diesem Fall einen Stromer kaufen würde, wäre damit in der Summe auch nicht viel erreicht. Das ist in meinen Augen ähnlich wie bei den Handys. Das für die Umwelt am wenigsten problematische Gerät ist das, welches ich schon besitze und weiterverwende.
Also werde ich meinen Smart vermutlich bis an das Ende seiner Tage fahren. Möglicherweise überlebt mich das Auto ja sogar noch. Wenn er nochmals 20 Jahre durchhält, und das ist beim aktuellen Erhaltungszustand nicht utopisch, stehen die Chancen nicht schlecht ;)
Insgeheim hoffe ich aber darauf, dass irgendwann brauch- und bezahlbare Kits für eine Umrüstung auf Elektro auf den Markt kommen. Das wäre für mich persönlich der Königsweg.
Mit dem ÖV habe ich generell kein Problem. Überfüllte Züge nerven mich auch, das gibt es zu Stosszeiten leider. Aber immerhin ist der ÖV relativ pünktlich, die Kontrolleure sind freundlich, die Züge und Bahnhöfe i.d.R. sauber und ich habe bis jetzt keine Junkies gesichtet. Ich lebe allerdings in der Schweiz. Evtl. gibt es hier Unterschiede zu DE. Das kann ich nicht wirklich beurteilen.
Immerhin wird mein Auto nicht sehr viel bewegt, benötigt wenig Sprit und wenig Stellfläche.