Im Vorfeld möchte ich mich dazu bekennen, dass ich sehr wohl für die Aufnahme der Kriegsflüchtlinge bin und immer progressiv wähle. Doch mir stellt sich seit längerem die Frage, ob die Einwanderung im Prinzip für uns doch nicht so lohnenswert ist, wie die Wirtschaft und die Bundesregierung angeben.
Ich meine es wäre Herr Gysi (Linkspartei) mal gewesen, der lange vor der großen Migrationszeit (2015) geäußert hat, dass es unsozial sei, dass wir Fachkräfte aus Krisenstaaten anwerben, weil den Ländern (z.B. Irak oder Afgahnistan) sonst die Fachkräfte fehlen würden, die wir für uns beanspruchen. Kann man dem zustimmen, dass mehr Einwanderung unsozial ist gegenüber den Krisenstaaten, die unter der Abwanderung leiden?
Ist es denn nicht auch so, dass mehr Einwanderer - egal ob qualifiziert oder nicht - im Umkehrschluss bedeuten, dass wir "Einheimische" mehr Konkurrenz auf dem Arbeitsmarkt haben und damit die Löhne gedrückt werden? Bedeutet mehr Einwanderung = für uns einen geringeren Wohlstand? Ähnliches (meine ich) hätte auch mal Altbundeskanzler Helmut Schmidt (SPD) kritisiert, als es um die Anwerbung der Gastarbeiter aus der Türkei ging.
Und wäre es nicht möglich, die 3 Millionen Arbeitslose, die wir hier in Deutschland haben ordentlich auszubilden, bevor wir auf die Zuwanderung zurückgreifen?
De facto drücken Einwanderer unsere Löhne, schaden den Ländern woher sie kommen UND werden de facto erst dann gebraucht, wenn wir hier in Deutschland Voll(ZEIT)beschäftigung haben, wie es in den 50er, 60er und 70er der Fall war?
Was meint ihr zu den Thesen? Stimmen diese? Würdet ihr dem zustimmen oder irre ich mich hier total? Ich bitte um eine ernstgemeinte, objektive Antwort, unabhängig davon, wie ihr euch selbst politisch verortet.