Meinung des Tages: Der Fall Julian Assange - Sollte sich die Europäische Union für seine Freilassung einsetzen?

Der Australier Julian Assange sitzt seit fast fünf Jahren in einem britischen Hochsicherheitsgefängnis und kämpft gegen seine geplante Auslieferung in die USA. Dort drohen ihm bis zu 175 Jahre Haft. Der Vorwurf lautet Spionage. Assanges Rechtsweg in Großbritannien ist beinahe ausgeschöpft. Im März wird der London High Court entscheiden, ob Assange noch ein volles Berufungsverfahren gegen die Auslieferung zusteht. Seitens der Europäischen Union gibt es bisher nur wenige offizielle Stellungnahmen zum Fall Assanges. Sollte sich die EU Eurer Meinung nach mehr in diesen Fall involvieren?

Ein Rückblick auf die Historie des Falls 

Im Jahr 2010 veröffentlichte Julian Assange über seine Enthüllungsplattform Wikileaks in Kooperation mit zahlreichen großen Medien von Guardian bis zur New York Times klassifizierte Geheimdokumente der USA. Die prominenteste dieser Veröffentlichungen stellte wohl das Video "Collateral Murder” dar, in welchem zu sehen ist, wie amerikanische Soldaten im Irak Kriegsverbrechen begehen. Die Dokumente erhielt Assange von der Whistleblowerin Chelsea Manning, die ihrerseits für die Herausgabe der Daten zu einer langjährigen Haftstrafe verurteilt wurde, bevor der damalige US-Präsident Barack Obama sie zum Ende seiner Amtszeit im Januar 2017 begnadigte. 

Die US-Regierung betrachtet Assange in erster Linie als einen - in Joe Bidens Worten - Hightechterroristen, der mit seinen Veröffentlichungen die Sicherheit amerikanischer Soldaten und deren Partner gefährdet hat. Seine Unterstützer wiederum sehen in ihm einen Journalisten, der - wie Assanges Anwälte betonen - Verbrechen in “noch nie dagewesen Ausmaß” aufgedeckt habe. Der EU-Parlamentarier Martin Sonneborn spricht mit Bezug auf das Verfahren gar von einem “Versuch, kritischen Journalismus zu kriminalisieren und mundtot zu machen”. 

Straftat oder kritischer Journalismus?

Der Fall Assange dreht sich so gesehen auch um die Frage, inwieweit es legal sein sollte, illegales Regierungshandeln öffentlich zu machen. Das deutsche Auswärtige Amt äußerte sich dazu jüngst im Rahmen der Bundespressekonferenz, dass man hierzulande ein anderes Rechtsverständnis habe, als es in den USA der Fall sei. Jedoch bestünden “keine Zweifel an einem im Vereinigten Königreich jetzt laufenden rechtsstaatlichen Verfahren”. Eine Einschätzung, die Assanges Unterstützer nicht teilen. Amnesty International warnt: „Wenn Assange an die USA ausgeliefert wird, müssen Journalisten weltweit immer genau schauen, ob sie Informationen veröffentlichen, die US-Interessen schaden.

Unsere Frage an Euch: Sollte sich die Europäische Union noch deutlicher für eine Freilassung von Assange einsetzen? Oder teilt Ihr die Auffassung, dass Assange mit seiner Veröffentlichung geheimer Dokumente Menschenleben gefährdet hat und es hierzu ein rechtsstaatliches Verfahren geben müsse, in dem er sich für seine Taten zu verantworten hat?

Wir freuen uns auf Eure Antworten.

Viele Grüße

Euer gutefrage Team

Quellen:

https://www.tagesschau.de/ausland/europa/assange-anhoerung-auslieferung-100.html

https://www.tagesschau.de/ausland/europa/assange-auslieferung-entscheidung-maerz-100.html

https://www.fr.de/politik/julian-assange-anhoerung-sabotage-pressefreiheit-martin-sonneborn-interview-zr-92845462.html

https://taz.de/Drohende-Auslieferung-von-Assange/!5846788/

https://www.sueddeutsche.de/meinung/assange-whistleblower-recht-1.6407435

https://www.jungewelt.de/artikel/470260.free-assange-berlin-hat-weiter-keine-zweifel.html

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Ja, die EU sollte sich für Assange einsetzen

Wer bei Assange schweigt, muss auch bei Nawalny schweigen, wenn er kein Heuchler sein möchte. Oder bei diesem US Journalisten Evan Gershkovich, der in Russland aktuell inhaftiert ist.

Es ist wirklich so einfach.

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D

Deutschland

ich nehme mal die sogenannte low hanging fruit. Mein Geburtsland und meine Heimat.

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4/5. Gefällt mir. Nimmt einen bißchen mit in eine andere Welt. Und ganz schön viele Aufrufe dafür, dass ich noch nie davon gehört habe.

Ich nehm jetzt zur Abwechslung mal wieder einen Klassiker, der aber auch das Potential beherbergt, einen in eine andere Welt zu entführen. Der leider oft zu Unrecht auf Moonlight Shadow reduzierte Mike Oldfield zusammen mit der wunderschönen Stimme von Maggie Rielly: To France

https://www.youtube.com/watch?v=WLMw9SPcFBI

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Funkige Nummer. Kannte ich gar nicht, aber find ich gut.

Da fällt mir der meiner Meinung nach das meiner Meinung nach allzeit beste One Hit Wonder ein, das nämlich auch so bißchen funky ist und ein großartiges Trompetensample aus dem Jahr 1932 enthält, das so eingängig ist, dass es kürzlich auch für einen Dua Lipa Track wiederverwertet wurde. In diesem Track wirkt es aber natürlich besser. White Town - Your Woman

https://www.youtube.com/watch?v=lVL-zZnD3VU

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https://www.youtube.com/watch?v=Q3viUtd8hHk

waren schon verrückte zeiten 😅

aber mei, man wusste nicht, womit man es zu tun hatte und die menschen hatten verständlicherweise angst.

nochmal wird es sowas glaub ich nicht geben.

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Sie hat ne ziemlich extreme Art, die den meisten Leuten widerstrebt, weil sie auch recht aggressiv vorgeht. Viele sind wahrscheinlich auch wütend als Schutzmechanismus, weil sie wissen, dass vieles was sie sagt, im Grunde stimmt.

Vor kurzem hat die hier auf gutefrage auch eine Themenspecial-Aktion gemacht, in der man ihr Fragen stellen konnte. Da kriegt man ein eigentlich ein ziemlich gutes Bild von ihr und ihrem Aktivismus: https://www.gutefrage.net/themenspecial/themenspecial-veganismus

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Meinung des Tages: Wer kann Max Verstappen im Kampf um die Formel-1-Weltmeisterschaft diese Saison gefährlich werden?

Nach den ersten vier Rennen der diesjährigen Formel-1-Saison scheint es, als wären die Red-Bull-Piloten kaum zu schlagen. Vier Siege für Red-Bull stehen zu Buche, davon drei Doppelsiege. 

In der Konstrukteursweltmeisterschaft befindet sich Red-Bull damit schon jetzt fast 100 Punkte vor dem Zweitplatzierten Aston Martin.

Doch in der Fahrerwertung sieht es knapper aus. Verstappen liegt hier nur 6 Punkte vor seinem Teamkollegen Sergio Pérez, der wie Verstappen zwei der bisherigen vier Rennen für sich entscheiden konnte. Die Beziehung zwischen den beiden kühlte in der letzten Saison merklich ab. Nachdem Pérez 2021 noch mit seiner selbstlosen Fahrweise im Saisonfinale in Dubai zu seinem ersten WM-Titel verholfen hat, wird immer deutlicher, dass er sich selbst keineswegs als die klare Nummer 2 im Team sieht. 

https://www.sueddeutsche.de/sport/formel-1-verstappen-perez-red-bull-baku-titelkampf-1.5832607

Wird es in der Formel 1 zwischen den beiden im weiteren Saisonverlauf also Eurer Meinung nach noch spannend, ähnlich wie in der Saison 2010, als Sebastian Vettel mit seinem Red-Bull-Teamkollegen Mark Webber um den Titel kämpfte? Oder denkt Ihr, dass noch ein Pilot von einem anderen Team in den Titelkampf mit einsteigen kann, beispielsweise Ex-Weltmeister und Oldie Fernando Alonso im überraschend starken Aston Martin oder der Vize-Weltmeister vom letzten Jahr Charles Leclerc, dessen Ferrari aber bisher meist nur im Qualifying ganz vorne mit dabei ist?

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Ich würde mir ja wünschen, dass es anders wäre, fürchte aber, dass wird eine ganz klare Nummer für Verstappen.

Perez hat gefühlt weniger Rückhalt im Team, das komplett auf Verstappen eingestellt ist. Und bisher hatte er auch nur auf Straßenkursen die Pace von Max. Auf regulären Rennstrecken war Max meist deutlich schneller.

Die anderen Teams sind zu weit weg.

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Das Problem dürfte wie so oft auf internationalen Gewässern die Durchsetzbarkeit sein.

Die Weltmeere sind in vielerlei Hinsicht immer noch gesetzlos, sodass es auch nicht verwundert, dass der illegale Fischfang immer noch floriert.

Und solange Schiffe ihre Transponder weiterhin einfach abschalten können, um vom Radar zu verschwinden, wird sich daran auch nicht allzu viel ändern.

Der Teil mit der Prüfung der Forschungsexpeditionen ist insofern spannend, da Japan seinen jährlichen Walfang dadurch legitimiert, dass er für "Forschungszwecke" sei, um so das internationale Verbot des kommerziellen Walfangs zu umgehen. Freilich landen die getöteten Wale weiterhin in japanischen Restaurants, während wiederum seit 1987 - als das Moratorium zum kommerziellen Walfang beschlossen wurde - nur selten irgendwelche Ergebnisse dieser Forschungsmissionen publiziert wurden, die ja immerhin so bedeutsam sein müssten, dass sie sich jährlich wiederholen. Naja. Ich denke auch hieran wird sich durch das neue Abkommen nichts ändern - aber ich lass mich gern positiv überraschen.

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Der schwere bzw. unangenehme Weg ist eigentlich meistens der bessere, denn daran wächst du. Stell dich also ruhig deinen Ängsten und geh auf die Party.

Ängste und Sorgen existieren nur in deinem Kopf und sind nichts reales. Auf der Party wirst du schnell feststellen, dass es alles bei weitem nicht so schlimm ist, wie du es dir ausgemalt hast.

Und selbst wenn es sich dann tatsächlich erst ein bißchen unangenehm anfühlt, geh einfach offen damit um und sprich ruhig auch darüber, dass dir solche Situationen ein bißchen schwer fallen. Menschen mögen in der Regel Offenheit.

Sein also einfach du selbst, dann wird die nächste ähnliche Situation schon deutlich leichter für dich.

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Ja, das ist tatsächlich so ein Rabbit Hole, das unheimlicher wird, je tiefer man hineinblickt. Wobei auch eigentlich der Wikipedia-Artikel fast ausreicht, um ein mulmiges Gefühl zu bekommen.

Der Grund, weshalb sich die meisten Menschen trotzdem nicht groß dafür interessieren mag in einer gering ausgeprägten Ambiguitätstoleranz liegen. Und natürlich der fehlenden Zeit & Muse selbst ein wenig zu recherchieren (insb. über Nihoul und dessen Netzwerk), was hier nötig ist.

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Rein vom Thema her fand ich dem DIS-Patienten (Multiple Persönlichkeitsstörung) am spannendsten, weil das einfach ein zugleich faszinierendes und auch irgendwie beängstigendes Thema ist. Nur hätte ich mir da ein wenig mehr und auch ausführlichere Antworten gewünscht.

Insgesamt gefiel mir dann der Blickwechsel mit dem Buddhisten am besten, da die Antworten hier sehr stark in die Tiefe gingen.

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Legalize It - Sollte Cannabis legalisiert werden?

Mit den Sondierungen der möglichen Ampelkoalition nimmt auch die Debatte um die Legalisierung von Cannabis wieder Fahrt auf. Da sowohl die Grünen als auch die FDP sich für eine Legalisierung von Cannabis aussprechen, stellt sich für viele gerade die Frage, ob man in Deutschland schon bald legal Marihuana kaufen können wird. In anderen Ländern, u.a. Kanada und den Niederlanden, ist dies bereits der Fall ist. Die SPD nimmt zwar eine ambivalente Haltung bei dem Thema ein – jedoch sprechen sie auch in der SPD immer mehr namenhaften Personen, wie u.a. Gesundheitsexperte Karl Lauterbach für eine Legalisierung aus.

Auch in der Bevölkerung hat der Konsum in den letzten Jahren deutlich zugenommen: Über ein Viertel der Deutschen im Alter zwischen 18 und 64 Jahren hat – laut Daten des Epidemiologischen Suchtsurveys von 2018 – Cannabis mindestens einmal in seinem Leben konsumiert. 

Auch unter jungen Erwachsenen ist Cannabiskonsum in den letzten Jahren angestiegen: Fast 50 Prozent der 18- bis 25-Jährigen hatten 2019 laut Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) mindestens einmal Cannabis ausprobiert, unter den 12- bis 17-Jährigen war es jeder Zehnte. Regelmäßig wird Cannabis von 5,7 Prozent der 18- bis 25-Jährigen konsumiert. 

Insgesamt – so schätzt der Deutsche Hanfverband – werden 200 bis 400 Tonnen Cannabis jährlich in Deutschland konsumiert. Das entspricht einem Marktwert von mindestens 1,2 Milliarden Euro – Geld, das meist die organisierte Kriminalität einstreicht.

Findet ihr eine Legalisierung richtig, weil sich damit Konsum und Cannabis-Qualität besser kontrollieren lassen und der Staat so auch durch Steuern mitverdienen kann?

Oder seid ihr der Meinung, dass Cannabis als Einstiegsdroge eine unterschätzte Gefahr ist?

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Wer über Frage nach der Legalisierung spricht, sollte zu den Gründe, die überhaupt zum Verbot führten, nicht schweigen. Die waren nämlich alles andere als rational. Hier ein kleiner Überblick:

https://www.businessinsider.de/wissenschaft/warum-wurde-cannabis-verboten-der-echte-grund-ist-viel-schlimmer-2018-3/

Danach stellt sich die Frage, ob ein Ende des Verbots sinnvoll wäre, kaum noch, da es ja doch sehr offensichtlich ist.

Eher ergibt sich dagegen die Frage, mit welcher Legitimation ein Staat grundsätzlich in den tiefpersönlichen Raum des menschlichen Bewusstseins eingreift, indem er den Besitz bewusstseinserweiternder Substanzen unter Strafe stellt.

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