Druckverteilung Geschirr
Heutzutage werden viele Hunde am Geschirr geführt, es ist die moderne Art den Hund möglichst ohne Druck zu führen.Diese Entwicklung entspricht der Tendenz von älteren Methoden in der Hundeerziehung Abstand zu nehmen und dahinter steckt ein physikalisch logisches Prinzip.Durch die Druckverteilung auf den Körper wird der Punktuelle Druck verringert, aber leider trifft dieser Druck empfindliche Körperteile des Hundes.Wo sitzt ein Geschirr?
Ein Geschirr sollte auf dem Brustbein aufliegen, der Hund hat aber sehr bewegliche Schulterblätter die im Gegensatz zum menschlichen Körper nicht durch ein Schlüsselbein mit dem Brustkorb verbunden sind. Dadurch rutscht das Geschirr bei jedem Schritt hin und her.
Wo landet der Druck bei einem Geschirr?
Ein seitliches verrutschen des Geschirrs führt zu einem Druck, Zug auf der Leine vorausgesetzt, direkt auf die empfindlichen Gelenke zwischen dem Brustbein und den Rippen.Oder aber der Druck wirkt sich auf die Achselhöhlen aus von wo aus die Läufe über wichtige Nerven und Gefäße versorgt werden.Bei einem gut sitzenden Geschirr dagegen wirkt sich ein seitlicher Zug (Hunde ziehen selten genau geradeaus) auf die Rippen aus die nicht durch Muskeln geschützt sind. Auch beim Hund hebt und senkt sich der Brustkorb bei jedem Atemzug, wie sich Druck hier anfühlt können sich Frauen wohl eher vorstellen durch das zu enge verschließen eines BH’s.
Hinzu kommt, das die meisten Handelsüblichen Geschirre sehr schlecht sitzen, meistens ist es unter den Achseln sehr eng und es scheuert durch die ständige Bewegung. Auch Verschlüsse aus Plastik die oft seitlich am Hundekörper auf den Rippen sitzen können in diesem empfindlichen Bereich Schmerzen hervorrufen. Gerade die oft getroffene Empfehlung für ein Schleppleinentraining (mindestens 5 meter lange Leine zum trainieren des Abrufens) auf jeden Fall ein Geschirr zu benutzen kann sehr schmerzempfindliche und muskelarme, ungeschützte Stellen des Körpers stark beeinträchtigen.
Das Halsband
Nach neusten Erkenntnissen erreicht man eine sehr gute Druckverteilung mit einem weichen, breiten Halsband. Ausserdem trifft der Druck hier auf eine gute bemuskelte Stelle des Körpers die mit der menschlichen Halswirbelsäule nicht vergleichbar ist.Der Hund ist als Beutegreifer anatomisch gut vorbereitet auf die Jagd und eben auch auf das Erlegen der Beute welches durch festhalten und tod schütteln erfolgt. Dazu hat der Hund eine stabile und stark bemuskelte Halswirbelsäule die mit ihren 7 Halswirbeln den beweglichsten Teil der Wirbelsäule darstellen. Dadurch kann der Hund wehrhafte Beutetiere erlegen, Zerrspiele mit Mensch oder Artgenosse veranstalten und eben genau hier, verzeiht die Hundliche Anatomie auch mal am ehsten Zug.
Es gibt Ausnahmen, wo ein Geschirr die bessere Wahl sein kann, beispielsweise bei Vorerkrankungen im Luftröhren- oder Halsbereich. Und auch Schlittenhunde laufen besser am Zuggeschirr, aber das pauschale Verwenden eines Geschirres ist keine zwingend sanftere Methode einen Hund zu führen. Druck in jeglicher Art ist für den hundlichen Körper nicht gut, wenn dieser nicht immer vermeidbar ist, dann aber lieber auf einer Stelle wo der Körper den Druck eher vertragen kann.