Ich bin durchaus gläubig, sehe allerdings die Erzählungen in der Bibel (bzw. generell in Heiligen Schriften) mehr als sinnbildlichen Denkanstoß denn als wörtlich zu nehmende Geschichten.
Genauer betrachtet wurde Eva der Bibel nach aus der Rippe Adams geschaffen. Biologisch gesehen macht das die Sicht schon schwierig, denn obwohl im Inneren der Knochen DNA vorhanden ist, lässt sich ja aus einer Rippe kein neuer Mensch formen.
Zu deiner interessanten Theorie kommen wir allerdings wieder zurück, wenn wir uns das Erste Buch Mose genauer anschauen. Hier wird schließlich von einer großen Sintflut erzählt, die alle Lebewesen (wohl ohne die im Wasser lebenden Tiere hinzuzuzählen) unter sich begräbt. Die einzig „Überlebenden“ sind Noah und seine Frau sowie je ein gesundes Männchen und Weibchen jeder Tierart, die Noah mit auf seine Arche genommen hat.
Demnach wären wir nicht nur alle Söhne und Töchter Adams und Evas, sondern in zweiter Instanz auch alle Söhne und Töchter Noahs und seiner Frau. Wenn diese nämlich die einzigen noch lebenden Menschen waren, können nur sie Kinder gezeugt haben; die Kinder dann wiederum nur untereinander (oder – biologisch betrachtet – auch mit den Eltern) usw.
Um deine Frage zu beantworten: Wenn man die Bibel wörtlich nehmen würde, dann würde eine sehr hohe Chance bestehen, dass zumindest in den ersten Generationen einige sehr hohe Rate von „Behinderten“ existieren würde.
Biologisch betrachtet (Achtung Halbwissen!) ist es jedoch so, dass sich nach der Evolutionstheorie innerhalb eines Lebensraumes (globalisierte Erde) immer die am besten angepasste Art durchsetzt; das wären in unserem Fall die „Gesunden“, die aber auf einen großen Genpool zurückgreifen können; das erkennst du schon an der unheimlich großen Varianz der Menschen, die sich ja in Größe, Haut- und Haarfarbe etc. deutlich voneinander unterscheiden.
Schönen Sonntag!