Also so ganz spontan würde mir einfallen: Vorurteile mit denen Legastheniker in der Gesellschaft zu kämpfen haben.

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Legasthenie hat viele Formen. Es kann eine Lese-Rechtschreibstörung oder auch eine isolierte Lese- oder Rechtschreibstörung (Legasthenie ist im übrigen immer eine Störung niemals eine Schwäche das wäre dann LRS) Legastheniker haben Schwierigkeiten Buchstaben richtig zu hören bzw. in die richtige Reihenfolge zu bringen. Das kann sich natürlich auch auf Wörter ausdehnen und damit bei der Satzbildung Probleme geben.

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LRS kommt in den verschiedensten Formen vor. Auch ist zu unterscheiden unter der Lese-Rechtschreib-Störung und der Lese-Rechtshreib-Schwäche. Auch isoloierte Lese- oder Rechtschreibstörungen kommen vor und haben nichts mit der allgemeinen Intelligenz zu tun.

Typische Merkmale sind Verwechslungen von Buchstaben wie b/d, d/t, f/v v/w oder nicht gesprochene Buchstaben wie bei ie, ieh etc.

Mein Sohn z.B. hat einen getesten IQ von 132 ist aber nicht in der Lage Wörter richtig zu schreiben oder Sätze in der richtigen Reihenfolge zu bilden. Auch beim Lesen hat er Schwierigkeiten da er sich beim Lesen so sehr auf die einzelnen Wörter konzentrieren muss, dass er oft den gelesenen Inhalt nicht aufnehmen kann. Andererseite kann er Zahlen und logische Abfolgen problemlos umsetzen.

Wenn es einen Beratungs- oder Förderlehrer an deiner Schule gibt bitte doch ihn/sie um ein Gespräch. Die haben da meist Erfahrung und können auch erste Test durchführen.

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Hallo,

ich bin Mutter eines Legasthenikers der derzeit in der 8 Klasse ist und ich würde die Diagnose auf keinen Fall streichen lassen.

Erstens ist es für das Selbstvertrauen eines Kindes/Jugendlichen nicht sehr förderlich ständig schlecht Noten zu schreiben und damit in eine Abwärzspirale zu rutschen. Zweitens, wie du schon richtig siehst, könnte der Schulabschluss damit gefährdet werden. Dann hast du zwar keine Legasthenie im Zeugnis stehen aber absolut schlecht Noten und das wird dir bei den Chancen einen Ausbildungsplatz zu bekommen mehr im Weg stehen. Legasthenie ist eine Teilleistungsstörung für die du nichts kannst, mieße Noten deuten entweder auf Faulheit oder allgemeine Unfähigkeit hin. Beides keine Eigenschaften die ein Lehrherr schätzt.

Hast du vielleicht einen Vertrauens oder Beratungslehrer an der Schule an den du dich wenden kannst? Auch gibt es für jede Schule einen zuständigen Schulpsychologen (wer das ist erfährst du im Sekretariat deiner Schule,  direkt beim Schulamt oder im Internet).

Geh bei deinen Bewerbungen einfach offen damit um. Bitte gleich im Bewerbungsscheiben eine Probearbeit an um von deinen Qualitäten zu überzeugen. Und wenn du, wie du ja vorhast, eine Beruf wählst bei dem Schreiben nicht im Vordergrund steht, stehen deine Chancen genauso gut wie bei anderen.

Viel Glück

Anja

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Hallo,

erstmal, Legastheniker zu sein ist nicht einfach. Immer schlechte Noten zu bekommen weil man diese Teilleistungsstörung hat hat furchtbare Auswirkungen auf das Selbstwertgefühl eines Kindes. Wenn also Eltern Ihren Kinden dies ersparen können, sehe ich das als gute Sache.

Die Eltern dieses Mädchens haben das getan und es steht auch dir frei dies für dein Kind zu tun. Wenn du das nicht möchtest, liegt das bei dir. Aber ich finde es steht dir nicht zu andere Eltern dafür an den Pranger zu stellen.

Ich habe schon verstanden, dass es dir darum geht, dass das Attest möglicherweise erschlichen wurde und es dich anscheinend ärgert, dass das Mädchen besser benotet wird, kann es aber nicht so recht nachvollziehen. Die Kleine kann am wenigsten dafür und sie ist es der du schaden würdest. Ist der Konkurenzkampf an eurer Schule so groß, dass sich die Eltern gegenseitig das Leben schwer machen müssen oder ist das nur dein persönlicher Ehrgeiz?

Machen kannst du denke ich nichts. Im schlimmsten Fall hast du noch eine Klage am Hals wegen übler Nachrede (Eltern) oder Rufmord (der Psychiater der die Diagnose gestellt hat). Im besten Fall stehst du als rachsüchtiger Neidhammel da (so kommt das nämlich rüber - auch wenn du das nicht so siehst). Mal ganz abgesehen davon, wenn die Bandagen an eurer Schule so hart sind, dass es negative Auswirkungen auf deinen Sohn haben könnte wenn die anderen Eltern deine Ansicht nicht teilen und ihren Kindern im Gegenzug sagen sich von deinem Sohn fernzuhalten.

Vielleicht solltest Du nochmal darüber nachdenken, ob die Befriedigung deines Gerechtigkeitssinnes es Wert ist, was du im schimmsten Fall damit lostreten könntest.

VG

Anna

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Sohn kann keine Wörter buchstabieren - 1. Klasse

Mein Sohn ist jetzt gerade 7 Jahre alt geworden und geht seit September in die 1. Klasse. Der Klassenlehrer hat schon häufig ins Hausaufgaben'heft' geschrieben, dass er Lesen üben soll. Das ist für mich aber schwer zu realisieren da ich 1. ganztags berufstätig bin und wenn wir um 16:15 Uhr nach Hause kommen die Luft so gut wie raus ist bei meinem Kind, 2. kann mein Kind nicht gut mit "Kritik" meinerseits umgehen, ist SOFORT eingeschnappt wenn ich ihn verbessere. Die OGS bekommt es leider auch nicht hin mit ihm zu üben. Der Lehrer macht mich wahnsinnig. Er sagt er wäre Förderlehrer im Bereich "Legasthenie" und 'LRS' und er hat den Verdacht, dass mein Sohn so etwas hat. Erst sagte er, dass wir bis Februar warten (fand ich sehr kurz so Sept. - Februar), jetzt sagt er, dass er an seine Grenzen käme und er es merken würde und wir warten jetzt mal bis März/April bevor er in die Diagnostik käme.

Was mir aufgefallen ist: er kann einigermaßen lesen, verwechselt aber einige Buchstaben manchmal. Wenn ich ihm im Auto sage, er soll mal BUS buchstabieren (er hat noch nicht alle Buchstaben durch), kommt z. B. "B" "O" "T" "T" dabei raus. Beim 2. Versuch macht er daraus dann "B" "N" "T".

Lesen geht wie gesagt einigermaßen. Er ist mit der Schlechteste in Deutsch aus seiner Klasse, sein Papa hat auch nicht gerade die besten Rechtschreibkenntnisse und lt. Deutschlehrer ist Legasthenie durchaus vererbbar. Damals gab es aber so eine Diagnostik ja noch nicht!

Hat jemand hier vielleicht Erfahrungen?

Vielen Dank.

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Hallo, ich habe einen Sohn mit Legasthenie und das wurde bereits mit sechs Jahren (noch bevor er in die Schule kam und din der Frühförderung war) vermuttet. Der füheste Termin zur Diagnostizierung ist mitte der 2. Klasse und da wurde dann bei meinem Sohn die Legasthenie durch einen Kinderpsychologen bestätigt. Lesen und Schreiben ist für diese Kinder natürlich keine Freude - ganz im Gegenteil mehr eine Qual und wer macht schon gerne Dinge die einem dermaßen frustieren (macht uns ja auch keinen Spaß).

Zur Motivation und Unterstützung habe ich damals folgendes gemacht:

  1. Geh mit ihm geeignete Bücher kaufen (oder in der Bücherei ausleihen). Lass ihn die Bücher aussuchen.

  2. Gib ihm einen Anreiz (bei uns waren es damals Pokemon Karten, weil er die mit Begeisterung gesammelt hat). Ein Punktesystem (z.B. mit Aufklebern) und wenn er eine gewissen Anzahl erreicht hat (muss natürlich ein realistische Ziel sein wo er erst mal schnelle Ergebnisse sieht - ist gut fürs Selbstbewusstsein) bekommt er etwas (muss ja nichts Großes sein - wie gesagt bei uns waren es damals Pokemon Sammelkarten die gab es schon für 2 € das Päckchen).

  3. Nicht überfordern, ließ mit ihm = du ein Stück er ein Stück (da gibt es sogar Bücher die extra so aufgebaut sind - erst ich ein Stück dann du).

  4. Für die Rechtschreibung htten wir ein Computerprogramm, dass extra für LRS oder Legasthenie gemacht wurde (es heißt: GUT http://www.gut1-shop.de/epages/es505140.sf/de_DE/?ObjectPath=/Shops/es505140/Products/10)

  5. Was die Kritik angeht versuchs mal mit nichts sagen, sondern nur auf das entsprechende Wort deuten.

  6. Was die fehlende Zeit angeht kann ich dir leider nicht helfen, die musst du dir einfach nehmen. Es reichen aber 10 Minuten und die werden wohl zu finden sein. Für diese 10 Minuten musst du aber auch voll und nur für ihn da sein und nicht nebenbei bügeln oder kochen.

Sprich auch mal den Förderlehrer an ob es an eurer Schule einen sozialen mobilen Dienst gibt? Das sind speziel geschulte Pädagogen, die die Kinder einmal die Woche aus der Klasse nehmen um geziehlt zu üben (hatte mein Sohn damals auch und hat ihm viel Spaß gemacht) Auch hat an unserer Schule auch der Förderlehrer einmal die Woche die schwächeren Kinder aus der Klasse genommen um gezielt mit denen zu arbeiten.

Vererbbar ist es schon, mein Sohn es auch von seinem Vater geerbt und ich musst mich da auch erst mal viel damit beschäftigen, da ich das so gar nicht nachvollziehen konnte. Aber mit Schimpfen, Meckern und Ungeduld erreicht man nur das Gegenteil.

Hier "arbeitsblaetter.org" kannst du auch mal nach Übungsmaterial schauen .

Dann kann ich noch empfehlen mal zum Kinderarzt zu gehen, ihm die Sachlage schildern und dir Ergotherapie oder Logo verschreiben zu lassen, gibt es auf Krankenschein und kostet dich nichts. Wir waren damals auch beim Ohren- und Augenarzt um eine evtl. audidative oder visuelle Wahrnehmungsstörung auszuschließen. Auch das sind Teilleistungsstörungen genau wie LRS oder Legasthenie und dein Kinderarzt sollte dich hierzu beraten können.

So jetzt fällt mir erstmal nichts mehr ein. Ich hoffe ich konnte ein wenig helfen.

Viele Grüße Anja

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