Auch wenn die Antwort jetzt schon evtl. etwas spät kommt, muss ich noch meinen Senf dazu geben. Ich arbeite in einer solchen Werkstatt und kann dir einmal hautnah berichten, was so unsere Aufgaben sind und wie das da so läuft
wir haben bei uns z.B. folgende Gruppen:
- Montage und Verpackung I - IV
- Siebdruck
- Tampondruck
- Schreinerei
- Garten- und Landschaftsbau
- Wäscherei
- Küche
- Fördergruppe I + II
- Entlastungsgruppe als Vorbereiung auf den Ruhestand
In den Förder- und Entlastungsgruppen arbeiten nur Heilerziehungspfleger oder Erzieher oder Heil-, Sonderpädagogen. Ihre Aufgabe ist es die Beschäftigten im Arbeitsalltag zu begleiten und bei Ihrer Arbeit zu unterstützen. Bei uns kommen die Beschäftigten um 8 und hängen erstmal Jacken, Taschen etc. auf un bekommen in Ihrer Gruppe einen Platz zugewiesen. Dann wird Ihnen die Arbeit erklärt (wenigstens wenn sie neu ist oder anders als am Vortag) dann arbeiten die Beschäftigten selbstständig. Bei uns packen sie gerade Griffe, Kappen und Füße für Arbeitstische in Tüten, die sie vorher abzählen müssen als die Griffe etc. je nachdem wie fit einer ist, macht er das zählen mit oder ohne schablone. Andere dürfen Schrauben nach Farbschablonen Sortieren, damit die Mitarbeiter diese dann einschweißen und in die Tüten packen können. Eine Handwerkliche Ausbildung ist hier gar nicht nötig und bringt einem arbeitstechnisch gesehen keinen Vorteil und nicht handwerklich ausgebildeten keinen Nachteil.
Also hängt noch viel organisatorisches mit dran. Wie z.B. bei Firmenaufträgen muss ja jemand schauen, dass der Auftra pünktlich fertig ist, nicht zu viel gemacht wird also wenn die Firma 100Stück fordert, dass auch exakt 100 Stück dasind von was auch immer. Und alles muss im PC eingerragen werden. Teilweise müssen die Lieferunge Gruppenintern übernommen werden, manchmal werden die Waren auch vn den Auftraggebern abgeholt.
Dazu kommt noch, dass die Mitarbeiter auf die Bedürfnisse, wie Hunger, Durst und Toilettengänge eingehen und assistieren müssen. Manche Beschäftigten sind da sehr selbstständig, andere weniger. Generell kann man sagen, jeder Mensc ist anderes und jeder hat ja auch eine andere Behinderung, auf die man dann feinfühlig reagieren muss, und versuchen muss sich mit empathie in die beschäftigte hinein zu versetzen.
Beim Mittagessen muss man dann evtl. noch medikamente verabreichen und dies dann dokumentieren und dafür sorgen, dass jeder was zu essen bekommt. Ob jemand zweimal gehen darf wird meistens mit der Wohngruppe vereinbart.
Dann finden regelmäßige Gesräche mit Eltern / Wohngruppe und Mitarbeitern statt. Die müssen Vorbereitet werden. Dazu gibt es Bögen die ausgefüllt werden müssen. Dannach wird beurteilt wie viel Motivation jemand hat oder wie selbstständig er auf toilette gehen kann oder ob er an maschinen arbeiten kann. Für die vielen verschiedenen Kompetenzbereiche kann der Beschäftige Punkte erlangen, die dann am Ende zusammengezählt werden. Aus der Punktzahl ergibt sich die Gehaltsstufe also wie viel derjenige Verdient. Das liegt zwischen 75 und 950 Euro, jenach de wie Leistungsfähig jemand ist. Dazu werden dann nach jedem Thema Sätze über den Beschäftigten formuliert, die Ihn beschreiben, was wiederum Gesprächsgrundlage ist.
In den anderen Bereichen wie Wäscherei oder Küche sind die Aufgaben nochmal etwas anders, allerdings nur im praktischen nicht im organisatorischen Bereich. So gibt es in den Bereichen oft 1 handwerklichen MItarbeiter wie z.B. einen Koch oder einen Wäschereieister und einen Mitarbeiter mit sozialpädagogischer Ausbildung.
Also im Vordergrund stehen definitiv die pädagogischen Kräfte und je nach Bereich kommen handwerklich ausgebildete Kräfte dazu.
Ich hoffe ich konnte helfen, obwohl die Frage ja schin etwas älter ist
Moonlightindark