Als Muslim ist es verpflichtend, am Freitagsgebet um die Mittagszeit teilzunehmen. Ansonsten ist der Besuch einer Moschee freiwillig. Vielleicht nimmt die Person, von der Du sprichst, aber auch an einem Unterricht teil, z.B. Koranlesen-Lernen. Das findet auch oft in Moscheen statt, und wenn er sich da angemeldet hat, sollte er da auch hingehen.

Ansonsten: Was verstehst du unter "Zocken"? Klingt nicht sehr verlockend für einen gläubigen Muslim.

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Von Hunbden weiß ich es nicht, aber in München am Viktualienmarkt gibt es einen Pferdemetzger, der mit den Worten wirbt: "Angst vor Schweinepest und Rinderwahn - das muß nicht sein! Kauf beim Pferdemetzger ein!"

Na ja ...

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Der Islam hat zwei eigene Feste, das Opferfest und das Fest des Fastenbrechens. Es spricht zunächst nichts dagegen, wenn Muslime auch an anderen festen teilnehmen. Dabei sollte jedoch beachtet werden: Erstens: wenn diese Feste dazu dienen, einer anderen Religion zu huldigen, ist das natürlich haram (verboten). In unserer weitgehend areligiösen Gesellschaft ist das nicht immer eindeutig. Weihnachten z.B. wäre so ein Fest, Ostern auch. Halloween ist eigentlich ein heidnisches Fest, bei dem man sich gruselig verkleidet, um von den in dieser Nacht auf der Erde wandelnden Geistern nicht erkannt zu werden. Das weiß heute aber kein Mensch mehr, insofern ist es unproblematisch. Zweitens: Feste, die dazu genutzt werden, sich zu betrinken oder sich dem anderen Geschlecht zu nähern (z.B. Karneval in Köln) sollten von einem Muslim nicht besucht werden. Haram sind sie vielleicht nicht, aber gewiss makruh (unerwünscht).

Weil Halloween nicht unbedingt etwas mit Alkohol und Sex zu tun hat, ist es für muslimische Kinder okay. Trotzdem sollte man Feste nicht einfach nur um des Feierns willen mitmachen, das ist hohl und leer und letztendlich entzieht es jeder Kultur den Boden - das gilt aber nicht nur für Muslime, sondern für alle.

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Liebe MissJ, ich beglückwünsche Dich zu Deiner Entscheidung. Wie es technisch funktioniert (Shahada), wurde inzwischen geklärt. Meiner Meinung nach ist wichtig, dass du nun (ggf. schon vor der eigentlichen Konversion) die Grundregeln einigermaßen lernst, also insbesondere das Gebet. Du darfst auch schon vorher so leben wie ein Muslim, kannst ruhig schon einmal das Gebet probieren etc. Schweinefleisch und Alkohol sind nach der Konversion tabu. Wenn du das Bedürfnis hast, davor noch ein "letztes Schnitzel und ein letztes Glas Sekt" zu trinken, übderdenke Deine Absicht noch einmal ;-) Andererseits: Stürze Dich am Anfang nicht zu heftig in das sehr umfangreiche Regelwerk des Islam, sonst wirst du entweder verzweifeln oder fanatisch. Am besten ist es, ein paar Grundregeln einzuhalten und sich dann über mehrere Jahre (!) die Feinheiten anzueignen. Gut wäre es auch, wenn Du Dich einer Gemeinde anschließt, denn alleine kann man all die Regeln schlecht lernen und den Glauben wirklich verinnerlichen. Gib aber Acht, dass Du nicht an ein paar Spinner gerätst. Faustregel: Wenn sie viel von den Gefahren der Hölle und dem schlechten Leben der Kufar (Ungläubigen) sprechen, dass meide sie, zumindest bis Dein Glauben gefestigt ist (das kann schon ein paar Jahre dauern). Meine Empfehlung: befasse Dich mit der Risale-i-Nur von Said Nursi, da gibt es auch in vielen Städten Gruppen. Diese Menschen sind sehr gläubige Muslime, die sich auch an alle Regeln halten, das aber aus Respekt und Liebe zu Gott tun, und nicht aus Hass auf Ungläubige und aus Angst vor der Hölle. Auch bei der Kleidung kannst du dir Zeit lassen. Sie sollte natürlich nicht sexy sein. Kopftuch ist okay, wenn du dazu bereit bist. Ansonsten: Lieber langsam starten, dafür nachhaltig ung geradlinig.

Gottes Segen!

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Liebe UnderAge,

diese Frage kann ich glaube ich nicht zu Deiner vollen Zufriedenheit beantworten. Religion ist kein Spaß und kein Spiel und auch nicht etwas, was jede Familie je nach Bedarf neu erfinden kann. Während die christliche Religion noch von Menschen gestaltet wurde, sind alle Regeln des Islam direkt von Gott oder immerhin von seinem Propheten vorgegeben. Wenn Dein Mann gläubiger Muslim ist, wird er das bestätigen. Da kann man nicht einfach eine christlich-islamische Zeremonie erfinden. Dem Kind selbst wird es eigentlich auch ganz egal sein, was mit ihm zeremoniell ein paar Tage nach der Geburt passiert. Mein Vorschlag: Der Vater soll ihm den Adhan ins Ohr flüstern, wenn er möchte, denn das hat keine rechtlichen Konsequenzen. Keine offizielle Taufe, denn damit wird das Kind später kirchensteuerpflichtig und müsste aktiv aus der Kirche austreten, und das wäre dann aktenkundig. Viel wichtiger ist die Erziehung. Das Kind sollte in festem Glauben an Gott erzogen werden, der diese Welt geschaffen hat und dessen Eigenschaften sich im Menschen spiegeln, z.B. in der Nächstenliebe. Der Glaube an Jesus ist ja auch in beiden Religionen vorhanden, nur musst du wissen, dass Muslime entsetzt sind, wenn man behauptet, Jesus wäre Gottes Sohn. Vielleicht könnte man sich da auch etwas bedeckt halten. Macht doch eine schöne Feier mit Essen, Kerzen usw., aus der ihr den Glauben zunächst raushaltet. Für die Geburt wünsche ich in jedem Fall Gottes Segen!

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Eines vorweg: ein Verbot vorehelichen Geschlechtsverkehrs ist nicht islamspezifisch. Dass man es mit dem Islam in Verbindung bringt, liegt wohl daran, dass viele Muslime im Gegensatz zu z.B. Christen ihre Religion noch mit größerer Ernsthaftigkeit praktizieren und sich an viele Regeln halten, die anderswo in Vergessenheit geraten sind.

SO, zur Frage: Man muss unterscheiden zwischen dem Verbot selbst und seiner Zweckmäßigkeit. Es kann sein, dass sich mit dem Verbot einige sinnvolle, hilfreiche, soziologische, historische oder sonstige Zweckmäßigkeiten verbinden lassen - daztu gab es ja hier auch schon ein paar mehr oder weniger seriöse Anmerkungen. Aus religiöser Sicht ist aber ganz klar zu sagen: es ist verboten, weil Allah/ Gott es verboten hat. Punkt. Sollte es damit auch noch einen praktischen Nutzen in dieser Welt geben, umso besser. Aber auch, wenn es keinen Nutzen gihbt. Es bleibt für den Gläubigen verboten. Mit und ohne Kondom.

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Ein Muslim muss nicht herausfinden, ob er Sunnit oder Schiit ist - es handelt sich um zwei Strömungen im Islam, denen man sich anschließen kann. Üblicherweise ist es aber so, dass die Zugehörigkeit der Eltern übernommen wird. Ein Kovertit jedoch kann sich z.B. entscheiden, ob er sich lieber einer schiitischen oder sunnitischen gemeinde anschließt. Grundsätzlich wäre es m.E. nicht auszuschließen, dass auch innerhalb der Strömungen gewechselt wird, dass z.B. ein schiitischer Iraker zu den Sunniten wechselt. Er würde dann seine Ansichten zu den 12 Imamen aufgeben (siehe andere Antworten) und die ersten rechtgeleiteten Kalifen anerkennen usw.

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