Hey, ich weiß, dass jeder ab und zu Selbstgespräche führt. Meistens sowas wie "Hab ich das gemacht? Ja glaube schon!".
Aber seit kurzem bin ich mir sehr unsicher, was meinen Fall betrifft. Ich habe mittlere Depressionen, ich denke früher schwere Depressionen. Seit ca 5 Jahren. Ich habe mich auch geritzt, was ich momentan aber nicht mehr tue. Ich habe schon mein ganzes Leben meinen Körper gehasst, habe jetzt aber im Fitnessstudio angefangen. Mein Gesicht akzeptiere ich mittlerweile manchmal..
Als ich kleiner war (11) wurde ich sexuell und emotional von jemandem missbraucht. Es tut nichts zur Sache, wer es war, diese Person war mir sehr wichtig, aber kein Familienmitglied. Danach begann wahrscheinlich die Depression und das Ritzen, da sich diese Person abgewandt hat und den Kontakt abgebrochen hat. Das hat mir das Herz zerrissen.
Jahrelang hat niemand etwas bemerkt, kein einziger Mensch. In der Zeit wurde ich immer ruhiger, trauriger, habe mich mehr von Menschen abgewandt und sie gemieden. Vor ca einem Jahr hat sich mein Vater von meiner Mutter getrennt und erwähnt, er habe sie seit 16 Jahren nicht mehr geliebt. Das war der Schlussstrich für mich. Ich habe meiner Mutter einige Monate später gesagt, dass ich eine Therapie machen möchte. Ich gehe seit fast 1 Jahr nun dorthin, besser geht's mir allerdings noch nicht. Ich fühle mich unverändert.
Ich habe momentan einen Freund aber er versteht mich leider nicht, wegen meinen Depressionen und Panikattacken. Er versteht nicht, dass ich nicht weiß warum ich traurig bin. Ich sage es ihm mittlerweile nicht mehr weil er dann selber wütend und traurig wird. Bringt nix.
Das wars mal zu meiner Vergangenheit. Nun zu meinem Problem. Seit ich klein bin spreche ich mit mir. Früher nannte ich es "Schauspieltraining". Ich habe mir jeden Abend eine Situation vorgestellt und mir gedacht, was verschiedene Personen zu mir sagen könnten. Am Anfang war es nur so ein Gedanke. Aber mit der Zeit ist es immer realer geworden. Jetzt benutze ich das um Situationen zu spielen die ich gerne hätte. Es ist so real dass ich sogar Weine und das nicht grad wenig. Ich habe keinen zum Reden, ich bin ganz allein. Niemand versteht mich. Ich kann nur mit mir reden. Das befreit mich.. Ich kann nicht mit dem "Training" also Selbstgespräche aufhören.. Ist das normal? Manche meinen es ist komisch.