Und wie lautet nun deine Frage?
Zu deinem etwas ziellos hin und her pendelnden Inhalt:
1. Kinderschänder ist ein saudummer Ausdruck, "Schänden" = jemand mit Schande belegen. Das Kind trägt aber nach neuzeitlicher Auffassung keine Schande davon. Aber das Volk bleibt halt gern noch etwas im Mittelalter.
2. " Wenn ein 50jähriger ein 9 jähriges Mädchen vergewaltigt..." und wenn ein 14jähriger das tut? Die Jugendlichen sind unter den Kindesmissbrauchern schwer übervertreten.
Ferner: Vergewaltigung ist etwas anderes als der reine Kindesmissbrauch, auch als der schwere Kimiss, der seinerseits schon im Gesetz gesondert aufgeführt wird un din höherem Masse strafbewehrt ist. Vergew. ist notabene auch mit einer erwachsenen Person verboten.
Schliesslich:
Von allen Fällen von Kimiss fallen nach einhelliger Meinung von Psychiatern höchstens 50% auf das Konto von Pädophilen. Warum also immer die Pädophilie skandalisieren? Sex mit Kindern ist weit verbreitet, unter Männern, die sich am Biertisch ihrer Normalität und ihres "männlichen" Umgangs mit Frauen rühmen.
Es gibt ein Profil, welches man unter Kindesmissbrauchern immer wieder findet: über 40, eine ältere Frau mit Kindern geheiratet, chronischer Alkoholiker, chronisch Arbeitsloser. Sitzt den ganzen Tag zuhause, während die Frau arbeiten geht, und "nimmt sich" dann "des Kindes an". Der braucht nicht pädophil zu sein, sondern sieht es in seinem chronisch alkoholisierten Zustand einfach nicht mehr so klar. Aber für die Wege, die in chron. Alkoholismus führen, hat man noch immer weitherum viel Verständnis. Hauptsache kein Kinderschänder, nicht?
3. Die Psychiatrie nimmt sich systematisch der Pädophilen an. In min. 11 Grossstädten D's wird unter dem Namen "Kein Täter werden" ein Projekt angeboten, welches in Gruppen- und Einzeltherapie mit den Teilnehmern ihre Lage bespricht, ihre Empathie für das Kind zu verbessern versucht, mit ihnen nach Ablenkungsstrategien und Beschäftigungsalternativen sucht, ihnen u.U. sogar triebdämpfende Mittel abgibt (was ich für sehr weit gegangen halte), und auch eine Drohkulisse aufzieht. Vor allem befähigt es sie, über ihr Problem zu reden.
Meines Wissens bezahlen die Kassen inzwischen die Teilnahme. Die Gesellschaft will also den P. helfen, und P. ist als Krankheit anerkannt, sie ist im DSM IV und im ICD10 (den einschlägigen Diagnostk-Manualen) unter den psychischen Erkrankungen aufgeführt.
4. Es wird geschätzt (und es gibt Grundlagen für diese Schätzung), dass weit weniger als 50% als Pädophilen je in ihrem Leben die Grenze überschreiten.