ein strafender, schrecklicher gott, der städte zerstampft und dessen mantel im blut der völker getränkt ist. der unhaltbare gesetze aufstellt und jeden verflucht, der diese übertritt. der tadellos, perfekt ist und alles, was dem nicht ebenbürtig ist als verkommen, verachtenswert und wertlos erachtet, dass mit brutalster gewalt gestraft und ausgerottet gehört.
ich bin ein eifernder gott
liebe eifert nicht
ich bin die liebe
(3 zitate aus der bibel, das erste aus dem AT - ein widerspruch? ein wandel.)
also ich kann mich noch erinnern an meinen konfi unterricht, da hab ich mal so offline zu dem geplapper ein bisschen in den psalmen gelesen.
da hat mich die konfi lehrerin angesprochen und ich hab gemeint "für mich hört sich dass nicht so an, wie wenn david zu gott betet sondern wie wenn er zu seiner eigenen gerechtigkeit betet, die droht amok zu laufen"
ich habs gewusst und wusste es nicht.
sie hat daraufhin gemeint "aber wenn das die weise ist, wie gott in seinen gläubigen wirkt"
gerechtigkeit.
rechtfertigung.
ich glaube es ist das grundbedürfniss des menschen, nach einem gerrechten gott zu verlangen. verlangt nicht jeder, der schaden und peinigung fährt oder sich in seinen moralvorstellungen oder ansichten verletzt fühlt nach vergeltung? oder zumindest nach der gewissheit oder dem glauben im recht zu sein?
ist nicht jeder rechthaberisch, eingebildet und so von seiner eigenen meinung überzeugt?
dürstet förmlich dannach im recht zu sein und vergeltung für alle 'gottlosen' bzw die zu fordern, die den eigenen sinn nach gerechtigkeit nicht teilen?
wie ich das jetzt ins extreme ziehe, waren die leute im at da noch einiges extremer. in ihrem fanatischen bestreben wie gott tadellos zu sein haben sie alles, was irgendwie verwerflich ist oder sich auch nur der tadellosigkeit enthält mit gewalt ausgerottet. (und waren darin nicht besser, als die, die sie verurteilten)
ich behaupte: überspitzt gesagt ist jeder da genauso. auch wenn er sich jeder anderes einredet, was richtig ist und was nicht.
und wenn man nicht nach gottes gerechtigkeit fragt, dann fragt man nach seiner eigenen. fühlt sich durch humanismus, schwulentoleranz, nationalsozialismus, schuleschwänzen, alles mögliche im recht.
oder man kann man viel von toleranz heucheln. doch wie schaut es im innerren unseres herzens aus, wenn uns dann doch mal einer quer kommt?
da regnet es feuer vom himmel. wo bitte gehts zum pool?
bestimmt nicht nur. auch wenn andere anderes behaupten bin ich schon der meinung, dass der mensch auch in der lage ist gutes zu tun. auch wenn er das nur vornehmlich aus eigennutz macht.
gewiss, es gibt auch ein kleines völkchen mitten im galischen imperium, die sich selbst im unrecht sehen und die das herzlich wenig juckt. gloria. aber mal ehrlich, so können wir nur selten sein. das lässt unser eigenes gewissen nicht zu. ich glaube auch nicht, dass wir das wirklich wollen. irgendwo ist für jeden die grenze erreicht. behaupte ich mal. viele suchen das. und wenn es die hölle bedeutet und es genau das ist, was es zu erfahren gibt. (der ultimative trip)
jedenfalls, um zurückzukommen auf gerechtigkeit und rechtfertigung.
der gott des neuen testaments ist für mich nicht derselbe wie der gott des alten testaments.
er vollzieht eine wandlung im verständniss des menschen über ihn. er wandelt sich, wie der mensch sich wandeln, umkehren soll. (im sinne des neuen testaments) darin ist er vorbild und wir sollten ihm folgen.
weg von, ich bin tadellos und jeder, der nicht so ist, ist verdammt. (aus gottes sicht)
weg von 'ich habe recht und hoffentlich habe ich recht und wenn ich nicht recht habe ärgert mich das wie sau' (aus menschlicher sicht)
hin zu
ich bin ich und du bist du. keiner von uns ist nur gerecht oder nur boshaft. aber was uns rechtfertigt ist nicht dass wir trotz aller irrwege auch mal recht haben sondern dass wir vergeben.
und in der beziehung zu gott:
ich bin nicht gerecht, weil mir gott recht gibt, sondern weil er mir vergibt.
gleichzeitig ist es angebracht, statt auf andere herabzusehen mit sich selbst ins gericht zu gehen.
aber das tut der mensch natürlich nicht gerne. es bedeutet wandel und wandel ist unbequem. bleib wie du bisch, wünscht man sich.
aber das bedürfniss im recht zu sein ist ein grundbedürfniss wie wasser und brot. entweder zieht er über andere her oder er fühlt sich in seiner toleranz und barmherzigkeit sicher und gottgleich in seiner güte.
aber die menschliche gerechtigkeit muss sich irgendwo austoben. fragt sich nur wo und wie lange wir sie daran hindern, bis sie irgendwann dann amok läuft, weil sie nicht länger verdrängt werden kann.
doch woher das ganze? die erkentniss was gut und was böse ist. wenn wir das nicht hätten wärs relaxed. damit hat das ganze theater angefangen. bravo adam. haste fein hingegriegt. und nur alles schön auf eva schieben. das ist auch der anfang der bibel.
das ende der bibel ist, dass gott dem schlechten weltlichen lauf ein ende setzt, er in seiner herrlichkeit kommt, die auf andere weise gerecht ist, als die brutale gerechtigkeit des menschen, die er praktiziert in seinem fanatischen begehren, wie gott tadellos und ohne sünde zu sein.
ich verstehe dieses kommen gottes durchaus als metapher für jeden kleinen moment in dem man mehr begreift, wie die gerechtigkeit der vergebung jene der strafe ablöst und man selbst christus immer ähnlicher wird.
das ist meinem verständnis nach der weg in den himmel.
der weg in die hölle ist der, sich auf seine eigene, menschliche gerechtigkeit zu verlassen.
sich aufgrund seiner taten, seiner ansichten, oder was auch immer, als besser zu sehen als andere. Und meiner Ansicht nach ist es genauso falsch, sich aufgrund seines glaubens als besser zu sehen oder den "gottlosen als gering wie das vieh' zu erachten. (Im AT wird das so gesehen)
um letztendlich zu der erkenntniss zu kommen, dass das eine illusion ist, dass man überall da, wo man andere verurteilt eigentlich sich selbst verurteilt hat. und so wenig von gottes gnade weiss, dass man glaubt, er sei genauso brutal und unbarmherzig wie man selber.
Bis das Pochen darauf im Recht zu sein, die angst es nicht zu sein,
die angst sich selbst oder andere dadurch zu verlieren auf ihre spitze getrieben hat.
Bis der Unglaube die eigene Gerechtigkeit derer von Gott gleichstellt
Und ein bloser Gedanke genügt,
um Adrenalin auszuschütten, wie auf Koks und efedrin und speed und kafee und allem gleichzeitig,
sich das Tor zur hölle in unserem herzen auftut, der tiefe schock zum normalzustand wird,
sich meldet sekunden nach dem aufwachen nach 2 stunden schlaf.
und die Angst wird zur einzigsten Begierde, nachdem man allem abgeschworen hat einschliesslich dem Leben selbst.
Doch die Zeit, die wir ohne die Angst leben sind wir pure liebe. Hate Lost. Love Gain.
Ein ultimativer trip, den jeder mal mitgemacht haben sollte. ;) g Aber ich schweife ab.
Irgendwann nach ein paar jahren wird man gediegener. Da zähölt dann das gute das man daraus gezogen hat und versucht, es an andere weiterzugeben.
Natürlich auch nur, um gerecht dazustehen.