THC wirkt zwar in vielen Fällen antiemetisch, weshalb u.a. Auch Marinol (R) oder auch reines THC in den USA schon seit 1985 eine Zulassung für die Indikation chemotherapieinduzierte Übelkeit und Erbrechen erhalten hat, es gibt aber bei THC oder Cannabis auch öfter paradoxe Reaktionen. In den USA wird das Phänomen der cannabisinduzierten hyperemesis wesentlich öfter beobachtet (auch weil da die konsumraten deutlich höher liegen als hier), umfangreiche Daten sind aber auch dort Mangelware. Hier Mal ein link zur medical Tribune, der es kurz umreißt. https://www.medical-tribune.de/medizin-und-forschung/artikel/regelmaessiger-cannabis-konsum-kann-anhaltende-emesis-verursachen/

Wenn Du so reagierst, ist es vielleicht ne gute Idee aufzuhören. Unser Körper ist ja meist ein bisschen intelligenter als unser Kopf und reagiert auch meist entschiedener.

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Im Gegensatz zu den ganzen pushern hier (27€/G ist super, blabla...) würde ich mich eher fragen, wie Du Preis/ Leistung bewerten willst, wenn Du nicht weißt, was sich an Qualität und Quantität in den hier so hochgelobten CBD Ölen verbirgt. Und das in vielen Ölen garnix drin ist, haben ja schon Hazekamp et al. bewiesen. Da ist dann auch 27 € für nix eher teuer aus meiner Sicht. Hier der Artikel von Hazekamp nochmal. https://www.karger.com/Article/FullText/489287

Und das sich inzwischen schon Agenturen auf die Social Media Promotion eingeschossen haben, dürfte auch keinen wundern, hier ein Beispiel:

https://moblyft.com/blog/how-to-advertise-cbd-on-facebook-and-instagram/

Da CBD in Deutschland weiterhin rezeptpflichtig ist, gibt es auch keinen unabhängigen Test von den illegal oder fälschlich als NEM angebotenen Ölen, so ist das halt im Graumarkt. Qualität ist da Glückssache und Du kannst Dir aussuchen, welche schick gemachte Homepage am seriösesten aussieht, auf User Kommentare hier würde ich keinen Pfifferling geben.

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Hoffe Mal, das das keine weiteren Kreise zieht. Diese Rumpfuscherei mit Substanzen, die toxikologisch völlig unbekannte Risiken mit sich bringen, ist nichts anderes als gefährliche Körperverletzung zum Zwecke der gewerblichen Bereicherung und sollte entsprechend verfolgt werden. Mit anderen Worten krasseste abzocke und das wo die Probleme mit dem vaping von CBD langsam auch Europa erreichen. https://www.google.de/amp/s/www.telegraph.co.uk/news/2019/11/14/first-belgian-death-linked-vaping-teen-given-e-cigarette-18th/amp/

Da muss man schon struntzdumm und hochkriminell sein, um sich so sein Auto zu verdienen.

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Legal ist das streng genommen nicht aber weil meist eh kein CBD drin ist, kümmern sich die Behörden nicht darum. Zumal CBD ja auch nicht psychotrop wirkt.

https://www.deutsche-apotheker-zeitung.de/news/artikel/2019/05/14/cannabidiol-was-geht-was-geht-nicht/chapter:1

Trotz der immer wieder vorkommenden Verunreinigung mit Schwermetallen und Pestiziden kann damit einfach unheimlich schnell viel Geld verdient werden. 10 ml von einem 5% CBD Öl (am besten mit irgendeinem zusammengeklaubten Analysen-Zertifikat kostet etwa 3 - 6 € und lässt sich für das Zehnfache verkaufen. Dazu brauch man nur einen Abfüller, ne coole Homepage und ein paar Influencer, pardon natürlich „echt betroffene Patienten“, die dann auf den einschlägigen Social Media Netzwerken aktiv werden. Oder Studien zitieren, bei denen allerdings die Tagesdosis gerne auch bei 10-20mg/ kg Körpergewicht liegen. Da gibt es auch durchaus ernstzunehmendes Potenzial. Aber eben nicht bei 20 mg pro Tag pro Person. Nicht umsonst kursiert inzwischen in England der Witz:

How do you milk sheep?

Sell them any kind of CBD wonder product

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Hallo,

also wg. potenzieller Abhängigkeit brauchst Du Dir sicher keine Sorgen machen aber ob bei Angstzuständen ein medikamentöser Ansatz so zielführend ist, würde ich stark bezweifeln. Das wird zwar inzwischen besonders im Internet massiv beworben, erscheint aber ein bisschen kurz gesprungen. Da erscheint mir der Termin beim Therapeuten vielleicht nachhaltiger, zumal es auch so klingt, als ob Du irgendwas aus dem Netz als Tropfen haben willst. Und da gibt es ja nicht nur in Deutschland enorme Qualitätsprobleme, da der Markt einfach nicht wirklich überwacht wird und sich mit ein paar bunten Internetseiten, knackigen Versprechungen und den richtigen Kommentaren von gekauften Influencern richtig viel >Geld verdienen lässt. Schau Mal hier: https://hemptoday.net/cbd-problems-uk/

Das ganze hat es auch schon in der Schweiz und in Deutschland gegeben, teilweise auch mit deutlich überhöhten THC Gehalten und fast 0 Prozent CBD in den angepriesenen Lösungen, dafür aber nachweislich mit Pestiziden in den Ölen.

Das mit der Therapie klingt sicher erst Mal aufwendiger und langfristiger und es ist auch nicht leicht überhaupt einen Platz bei einem/r Therapeuten/tin zu finden aber für die eigenen Entwicklung ist das sicher nicht das schlechteste. In jedem Fall viel Erfolg.

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Na ja, so einfach ist es wohl doch nicht und wahrscheinlich hängt das mit den Untersuchungen aus Karlsruhe zusammen. Hier der Link: https://www.deutschlandfunk.de/lebensmittel-mit-hanf-zu-hohe-drogengehalte-in-cbd-produkten.676.de.html?dram:article_id=443015

CBD ist eigentlich auch in Deutschland rezeptpflichtig aber da die Behörden wenig Kapazitäten haben ist wohl nicht viel kontrolliert worden. Und im Prinzip sind die unkontrolliert in den Markt gebrachten Produkte wie eine kurzfristige Lizenz zum Geld drucken. Da muss sich keiner an Qualitätsstandards halten und verkauft irgendwelche Öle in schicker Verpackung zu irren Preisen. Bisschen Marketing, schicke Verpackung und cooler Webauftritt / social media push und fertig ist die Laube.

Ob und was da drin ist weiß eh keiner genau und wenn eine Marke aus dem Verkehr gezogen wird, kann sie unter einem anderen Namen übers Internet wieder reinkommen. Bin mir nicht sicher, ob das so empfehlenswert ist und mich interessiert schon, ob Sachen für den medizinischen Gebrauch auch pharmazeutisch einwandfrei hergestellt werden. Ich nehme ja auch ASS / Aspirin und lutsch nicht an der Weidenbarke rum.

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Nein, CBD ist seit Oktober der Apotheken- und Rezeptpflicht unterstellt. Was man im Internet und den Shops erwerben kann ist auch keine pharmazeutisch hergestellte und geprüfte Qualität sondern irgendein irgendwo zusammengerührtes Nahrungsergänzungsmittel, bei dem Inhaltsangabe und Inhalt nur in den seltensten Fällen entsprechen. Siehe auch die Markttests in der Schweiz https://www.srf.ch/sendungen/kassensturz-espresso/teures-gras-legale-hanfprodukte-versprechen-viel-zu-viel und Holland.

Das ist einfach eine ziemlich blöde Abzocke mit minderer Qualität. Bei schweren Erkrankungen, z.B. auch bei frühkindlichen Epilepsieformen übernimmt die Kasse auch das pharmazeutisch hergestellte CBD, was preislich etwas höher liegt als das freiverkäufliche ungeprüfte Öl aus dem Internet. CBD hilft sicherlich bestimmten Patienten bei bestimmten Indikationen aber es ist bestimmt kein Allheilmittel, wie das verschieden Gruppierungen aus finanziellen oder politischen Interessen behaupten. Außerdem werden dem CBD Eigenschaften im Internet und diversen "Foren" Eigenschaften zugeschrieben (z.B. krampflösend bei MS), die pharmakologisch ganz eindeutig auf das THC zurückzuführen sind. Da es sich aber um kein Betäubungsmittel handelt und die Toxikologie vergleichbar relativ harmlos ist, haben sich die Überwachungsbehörden da noch nicht eingeschaltet. Ich fürchte, das passiert erst, wenn irgendeine/r wg. Pestiziden/Schwermetallen oder sonstigem Zeug in dem Interne CBD Öl einen schweren allergischen Schock erleidet oder sonstige schwere Nebenwirkungen auftreten. Das ist wie bei Fukushima, die Politik bewegt sich erst, wenn es mal richtig geknallt hat.

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In den psychotherapeutischen Settings legt man meist Wert auf einen klaren Kopf und versucht die Depression eben nicht medikamentös zu behandeln. Das ist auch schlüssig, weil das Wegrauchen von depressiven Verstimmungen meist nach hinten losgeht. Sicher kann ein stimmungsaufhellender Effekt bei schwerstkranken Patienten auch durch THC gewünscht sein (z.B bei Tumor- und Palliativpatienten) aber eine ernsthafte Therapie einer Depression verlangt vom Patienten meist ein Verzicht auf Alkohol und andere Drogen, wozu auch Cannabis gehört. Und das langjähriger intensiver Cannabiskonsum nicht unbedingt zu einer klaren Selbstwahrnehmung führt, dürfte auch bekannt sein. Meist klaffen ja Anspruch und Wirklichkeit doch etwas auseinander, das kann schon mal deprimieren aber auch wenn jetzt im hochgradig geduldigen Internet mehr "Studien" und "Fallberichte" dazu auftauchen, bleibt Kiffen bei Depressionen eher Teil des Problems als Teil der Lösung.

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Weg geht das wahrscheinlich, wenn Du aufhörst zu kiffen. Wenn Du weitermachst kann alles mögliche passieren, muss nicht schlimm sein aber bei regelmäßigem Konsum besteht halt doch die Möglichkeit das es zu einem gewissen Entwicklungsarrest kommt. Heisst: Deine Fähigkeit, Emotionen zu regulieren, z.B. unangenehme Erfahrungen zu verarbeiten und daran zu wachsen wird stark eingeschränkt. Das führt dann bei einigen dazu, dass sie immer weiter kiffen und emotional dann irgendwo in der Pubertät hängen bleiben. Deshalb sind unter Kiffern auch die ganzen Verschwörungstheorien so beliebt, da weiß man immer, dass die dunklen Mächte (also Mutti oder die Industrie, Merkel oder Trump) für alles verantwortlich sind und man kein Verantwortung dafür trägt, was und wo man ist. Das Problem mit dem Kiffen ist das gleiche wie mit jedem anderem Konsum. Man will was von aussen haben, um die innere Leere nicht wahrzunehmen. Und damit meine ich keinesfalls die Art von Leere, die es beim meditieren entdecken gibt. Ich frage mich einfach, warum Du soviel kiffst und dabei schlechte Erfahrungen in Kauf nimmst, wenn Du doch eigentlich ein so "fröhlicher Mensch" bist.

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"ergattern" klingt ja nicht gerade nach ärztlicher Therapie aber in Zeiten von, Internet Glauben, Telemedizin und selbsternannten Heilern ist es vielleicht kein Wunder, dass hier alle möglichen Internet Klitschen ihre illegalen Produkte bewerben lassen und den Leuten das Geld aus der Tasche ziehen. Wenn das für den medizinischen Einsatz qualitativ hochwertig genug wäre, könnten sie es ja auch über Apotheken verkaufen. Müssten sie eigentlich auch, weil CBD seit 2016 apothekenpflichtig ist, um eine gewisse Qualität garantieren zu können. Trotzdem wird hier überall minderwertiges uns teilweise belastetes Zeug angeboten und hier noch beworben, wahrscheinlich von den gleichen Herstellern, die schon beim Kassensturz in der Schweiz aufgefallen sind, https://www.srf.ch/sendungen/kassensturz-espresso/teures-gras-legale-hanfprodukte-versprechen-viel-zu-viel

Jetzt nur wohl mit neuen Namen und neuen hübschen Internetauftritten. Wer ernsthafte Beschwerden hat, ist beim Arzt und Apotheker besser aufgehoben als in Foren, in denen vermeintliche Patienten Produkte von Firmen bewerben, die nie über die Apotheke laufen könnten. Und dass die inzwischen milliardenschweren Cannabiskonzerne sich gerade aufs virale Marketing und Influencerstrategien verlegen, müßte doch jedem klar sein. Wenn Papier geduldig ist dann ist das Internet doch als Quelle für ernsthafte medizinische Anliegen noch dreimal so kritisch zu hinterfragen.

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Die These ist meines Erachtens etwas sportlich, weil die holländischen Studien und auch die aus Colorado wissenschaftlich stark umstritten sind. Holland ist darüber hinaus nach wie vor die zentrale Verteilungsstelle für Drogen, was evtl. auch daran liegt, dass die Grauzone bei Drogengeschäften aufgrund der dortigen Gesetzeslage deutlich größer ist als in Deutschland. Der Konsum von Drogen hängt auch von kulturellen Faktoren ab und ist sicherlich nicht so einfach in simple Ursache/Wirkungsbeziehungen zu setzen, wie das gerade in Holland und in verschiedenen Staaten der USA gemacht wird. Außerdem sind dort nicht zu unterschätzende finanzielle Interessen mit verbunden, die das Bild verzerren können. In Deutschland hat sich ja auch rausgestellt, dass eine Legalisierung der Prostitution nicht unbedingt automatisch zu einer Verbesserung der Situation der Frauen führt. Erste Anzeichen deuten eher darauf hin, dass sich Deutschland in der Folge zur Drehscheibe für den Frauen und Mädchenhandel entwickelt hat und die organisierte Kriminalität davon in hohem Maße profitiert. Ist also doch evtl. etwas komplexer als Deine Annahme.

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Natürlich gibt es eine Reihe guter Studien zu Cannabis als Medizin, allerdings fast nur für die in pharmazeutischer Qualität hergestellten Reinsubstanzen (thc, ein paar gute Studien auch zu CBD). Für Cannabis Blüten gibt es so gut wie keine wissenschaftliche Evidenz aber ganz viele anekdotischen Berichte, dass es helfen kann. Und da sich gerade mit Blüten aufgrund des schnell zusammengezimmerten Gesetzes richtig Geld verdienen lässt, tummeln sich inzwischen ein halbes Dutzend Blüten Anbieter in Deutschland. Das ist keine Kifferlobby im klassischen Sinn, weil das meist kanadische Heuschrecken, also private equity oder Börsen finanzierte Unternehmen sind, die über hervorragend gemachte Internetseiten verfügen und auch gerne mal ein paar Milliarden Börsenwert darstellen. Trotzdem tun gerade die Kiffer gerne so, als ob das Hans und Paula im Schrebergarten sind und nicht Leute wie der bekennende Trump Fan und Berater Peter Thiel, der schon sehr schillernd ist: http://m.faz.net/aktuell/feuilleton/debatten/investor-peter-thiel-wirkt-als-berater-von-donald-trump-15074445.html

Außerdem tragen natürlich viele unseriöse Berichte über das Wundermittel Cannabis dazu bei, dass gerade konservative Ärzte sich in ihrer vorhandenen Skepsis bestätigt sehen. Wenn dann noch im Internet Tutorials kursieren, wie man am besten seinem Arzt ein Rezept zum kiffen aus den Rippen leiert, brauch sich keiner wundern, dass die Kassen aus Angst vor gefakten Indikationen sich alles zehnmal anschauen wollen. Das ist natürlich totaler Mist und eine unzulässige Beschränkung der ärztlichen Therapiehoheit aber auch die Konsequenz aus der Vermischung von medizinischem Nutzen und Freizeitkonsum von Cannabis, der durch die Blüten kommt. Koks wirkt ja auch als Lokalanästhetikum, kann aber auch durch andere hochreine Substanzen ersetzt werden und wird daher als „Line auf Rezept“ auch nicht erstattet. Das ist bei Cannabis trotz der in pharmazeutischer Qualität verfügbaren Rezepturen aufgrund der Rechtslage anders.

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Ich glaube das Hauptargument ist, dass die Folgen nicht absehbar sind auch wenn alle gerne so tun als ob dann Milch und Honig fließt. Oder zumindest Steuern.

Interessant ist, dass die Diskussion Parallelen zu der beschlossenen Lockerung der Prostitution aufweist, über deren Folgen auch noch gestritten wird. In beiden Fällen geht es darum ob eine Legalisierung eines vom kriminellen Milieu dominierten Geschäftes zu einer Verbesserung der gesellschaftlichen Bedingungen führt. Die Betrachtungsweise ist dabei oftmals recht simpel (Kriminelle Strukturen werden geschwächt, die Arbeitsbedingungen für die nun legalen Tätigen werden verbessert, die Möglichkeit für Aufklärung und Prävention verbessert, der verantwortliche Umgang mit Drogen oder Prostitution nimmt zu....)

Ob das bei einer Legalisierung von Cannabis der Fall ist, ist schwer absehbar. In jedem Fall scheint das Thema geeignet, sich als "progressiv" bei jüngeren Wählern anzubiedern, das kann man besonders bei der FDP sehen.

Bei der Prostitution hat man den Eindruck, dass es die kriminellen Strukturen eher gestärkt hat, weil jetzt ein sehr lukrativer grauer Markt entstanden ist, in dem vermeintlich freie Ich AGs ihre "Dienstleistungen" im Flatrate Puff anbieten müssen und Deutschland angeblich zur Drehscheibe für den Menschenhandel gemacht hat. Richtig langfristige Daten dazu sind aber schwer zu erhalten.

Warum Aufklärung und Prävention nur funktionieren sollen, wenn etwas legal ist, erschließt sich mir nicht. Beim Alkohol und Nikotin scheinen die bisherigen Konzepte beim Jugendschutz auch nicht besonders erfolgreich zu sein. Wieso sollte das bei Cannabis ohne neue Konzepte anders sein?

Das die organisierte Kriminalität freiwillig ein so lukratives Geschäft aufgibt erscheint mir auch als naiv, wahrscheinlich wenden Sie sich dann vermehrt den Gruppen zu, die illegal bleiben (also Jugendliche bei Cannabis und Zwangsprostitution im Rotlicht) und waschen das Geld aus anderen Aktivitäten im jetzt legalen Geschäftszweig. Das scheint ja auch in USA zu passieren. Auch wenn es sehr früh ist, die Entwicklung da einzuschätzen.

Leider bleibt die Diskussion meist auf Stammtischniveau in der nur sehr selektiv auf einzelne Aspekte hingeschaut wird. Eine ernsthafte Diskussion dazu kann ich noch nicht erkennen, dazu müsste man auch die Vermischung von Freizeitkonsum und medizinischem Einsatz trennen und anerkennen, dass es bei vielen ein sehr reales Bedürfnis gibt, sich durch den Konsum von Drogen, Medien, Konsumgütern und Aktivitäten jeglicher Art von der eigenen (vielleicht auch eher als traurig und sinnfreien) empfundenen Realität zumindest zeitweise zu entfernen.

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Es gibt tatsächlich eine Reihe von anekdotischen Berichten zur Wirksamkeit von Cannabinoiden oder Cannabis bei Migräne aber die Studien sind meist sehr schwach. Dafür werden sie aber mit viel Trara und Hastenichtgesehn von diversen Anbietern oder deren Medienorganisationen weiterverbreitet. Meist retrospektive Fall Sammlungen mit wenig Patienten, bei denen noch nicht mal die Dosis klar ist und deren Aussage arg begrenzt ist. Zum Beispiel sowas: http://onlinelibrary.wiley.com/doi/10.1002/phar.1673/abstract

Daher wird es wahrscheinlich schwer, einen verschreibenden Arzt zu finden, der einen individuellen Heilversuch mit Cannabis, Sativex oder Dronabinol machen will. Kann sich aber ändern, wenn sich auch hier wie in Colorado Cannabiskliniken etablieren, deren Ärzte dann freizügiger Cannabis verschreiben. So läuft es ja auch in den USA und Kanada, allerdings ohne Übernahme der Kosten durch die Kasse. Die deutsche Kopfschmerzgesellschaft hat sich auf dem letzten Schmerzkongress eher skeptisch dazu geäußert, weil sie Depressionen als Kontraindikation sieht aber vielleicht hilft Dir ja der ACM weiter, hier der Link zur Ärzteliste: http://cannabis-med.org/german/aerzteliste.pdf

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Das ist nicht ganz klar. Die Grenze von 1% THC in Cannabis Blüten ist nur in der Schweiz gültig. In Deutschland wird alles mit mehr als 0,2% THC automatisch dem Betäubungsmittelgesetz (Btmg) zugerechnet und ist dann illegal. Außerdem untersteht es hier der Apothekenpflicht und ist als Arzneimittel rezeptpflichtig. Das ist in der Schweiz anders geregelt. Allerdings haben die dort gerade eine Diskussion, wie man die vielen unseriösen Anbieter wieder vom Markt bekommt. Im Kassensturz haben Sie schon vor ein paar Monaten festgestellt, dass meist nicht das an CBD drin ist, was versprochen wird und das gerade in vermeintlichen Bioprodukten Pestizide und chemische Zusätze gefunden wurden. Hier der Link: https://www.srf.ch/content/download/12902133/143956983/version/2/file/canabis\_tabelle\_ONLINE.pdf

Auf der Cultiva in Wien hat der "Cannabispabst" Brenneisen sogar berichtet, dass in den im Internet angepriesenen CBD Ölen mit hoher CBD Konzentration teilweise stark karzinogene Stoffe gefunden wurden, die durch Erhitzen entstehen und davor gewarnt. Bei dem Hype um CBD wittert halt jede kleine Klitsche das Bombengeschäft und versucht solange Kohle zu scheffeln wie es geht. Wenn Du Stress mit den Behörden vermeiden willst, würde ich mal in der Schweiz etwas von dem austesten, was beim Test ganz gut abgeschnitten hat. Das scheint halbwegs Safe zu sein.

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Hallo, interessant, was hier alles per Ferndiagnose behauptet wird.  Prinzipiell verhält es sich so, dass viele Jugendliche versuchen Ihre emotionale Schwankungen (vor allem die nicht so prickelnden Gemütszustände) mit dem Kiffen zu regulieren. das kann auch mal kurzfristig funktionieren, führt aber natürlich dazu, dass es Ihnen schwerer fällt, unangenehme Situationen selbst (und ohne Gras / Alkohol etc.) in den Griff zu bekommen. Das kann eine Erklärung für das aufbrausende Wesen Deines Freundes sein. Mit dem Heranwachsen erwirbt man ja in der Regel eine gewisse Kompetenz bei der Selbstregulation (sprich auch Umgang mit Frustration, wo auch immer die herkommt), das ist aber bei Jugendlichen, die viel kiffen nicht sehr gut ausgeprägt. Die hinken in der emotionalen Entwicklung einfach ein bisschen hinterher, was sich aber in der Regel auch wieder geben kann, wenn sie aufhören regelmäßig zu kiffen. Du wirst es ja selbst am besten einschätzen können, ob Dein Freund immer gleich zur Tüte greifen will, wenn gerade mal nicht alles "mega" ist. Die meisten kommen da ganz gut alleine wieder raus, wenn sie anfangen, Ihr Leben selbst in die Hand zu nehmen. Rede einfach mal mit ihm, dass Dir das aufgefallen ist. Viel Erfolg.

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Zumindest bei Snoop dürfte neben dem Spaß am kiffen und der Pose der Provokation auch schlicht das schnöde Geld verdienen eine Rolle spielen. Schließlich hat er inzwischen seine eigene Marke am Start und was gibt es besseres als seinen eigenen Fans schön einen vorzudampfen um den Umsatz anzukurbeln.

https://www.google.de/amp/s/www.joe.co.uk/amp/entertainment/snoop-launches-his-own-cannabis-brand-leafs-by-snoop-25399

Paris Hilton lässt sich ja auch gerne mit Ihrem Dosen Prosecco oder ähnlichem Schrott ablichten, damit es sich besser verkauft. Funktioniert meist bestens, weil Fans nicht gerade die kritischsten Konsumenten sind und eh alles nachmachen, was ihre geliebten Stars machen.

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Ich denke, bei besonders schwerer Arthrose mit unzureichender Symptomkontrolle kann der Einsatz von Cannabinoiden durchaus gerechtfertigt sein. Also würde ich das auch mit meinem Arzt besprechen. Natürlich sind die Ärzte und Kassen sehr zurückhaltend mit der Verschreibung von Cannabisblüten, weil es dort im Gegensatz zu den vorhandenen pharmazeutisch geprüften Alternativen wie Sativex (R) oder Dronabinol Rezepturen ein ganz offensichtliches Missbrauchspotenzial gibt. Außerdem halten die Kassen die Ärzte inzwischen dazu an, bei der Verschreibung von Cannabis oder Cannabinoiden auch auf die wissenschaftliche Evidenz und die Wirtschaftlichkeit zu achten. Da sind sativex und Dronabinol den Blüten weit überlegen, da es bei letzteren kaum vernünftige Studien und meist nur anekdotische Hinweise auf die Wirkung gibt. Für die anderen beiden gibt es auch nicht viel aber zumindest sind da die Dosierungen und die tatsächliche Zusammensetzung etabliert. Und laut Bundesregierung sind die Blüten trotz des geringsten Verarbeitungsaufwandes zwei bis dreimal so teuer wie die Fertigarzneimittel oder Rezepturen, die seit Jahren eingesetzt werden können. Sprich einfach mal mit einem guten Schmerztherapeuten, ich sehe da ganz gute Chancen. In jedem Fall gute Besserung für Dich.

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Stimme Dr Hanf zu, im Prinzip handelt es sich um eine Legende, die aber aus verschiedenen Gründen wahnsinnig populär wurde. Wissenschaftlich ist da wenig dran, was man auch in einem der wenigen gut recherchierten Beiträge sehen kann, die es zu dem Thema gibt: http://www.3sat.de/mediathek/?mode=play&obj=56820 Aber sie liefert auch den blueprint für ganz viele neue Cannabisöl Anbieter, von denen kaum einer weiß, ob und was an Cannabinoiden in ihrem Öl rumschwimmt. Die kommen meist von der Wallstreet oder aus dem Immobilienhandel, kaufen sich dann ein oder zwei Cannabis Aktivisten, die damit Erfahrung haben und machen dann auf Mutter Theresa, um verzweifelten Patienten das Geld aus der Tasche zu ziehen. Das funktioniert um so besser, um so verzweifelter die Patienten sind. Und zwar deshalb, weil die sich noch nicht mal bemühen ernsthafte randomisierte doppelblinde Studien zu machen, in denen die immensen Heilsversprechen überprüfbar wären. Vielleicht würde ich das aber auch probieren, wenn ich schwer krank wäre. Allerdings würde ich erst mal die Varianten ausprobieren, die zumindest von den Inhaltsstoffen und der pharmazeutischen Qualität unbedenklich erscheinen, das gibt es ja auch auf dem Markt, auch wenn die seriösen Hersteller keine Wunder versprechen, Das dürfen sie wohl auch nicht, weil die sich an die Beschränkungen des Heilmittelwerbegesetzes und des Btmg halten müssen. Eine Freundin von mir hat da mal eine Studienarbeit dazu gemacht und war ziemlich entsetzt wieweit Anspruch und Wirklichkeit auseinanderliegen.

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