Hnas Wolfgang Schumann - "Der historische Buddha". Zuverlässiger Background. Da Taschenbuch nicht teuer. Noch mehr religiöser Background: v. Glasenapp - "Die 5 Weltreligionen", gibt deutlich Einblick in den damaligen Brahmanismus (später "Hinduismus" mit den Upanishaden) in dem der Buddhismus (als Abgrenzung) ja entstanden ist. Ebenfalls Taschenbuch und deshalb erschwinglich oder sogar Antiquariat. Danach kann man nach verschiedenen Richtungen suchen. Das Thich Nhat Hanh-Buch wurde ja bereits empfohlen. Stephen Batchelor "Buddhismus für Ungläubige" fand ich auch ganz gut am (nicht mehr ganz anfänglichen) Anfang.
Ich habe mich mal ausführlich mit dem Buch "Kohelet" auseinandergesetzt und festgestellt, daß es unterschiedliche, teils sehr unterschiedliche, Übersetzungen gibt; eine Stelle gab es nur in der Luther 1914 (oder so) "... keinen Eid an den König geben..." Habe eine Diskussion darüber als kleine Broschüre zusammengefaßt siehe http://go.helms-net.de/txt/ird/Kohelet_discuss.htm Im Intro sind einige von meinen damaligen Verständnisproblemen.
Teil davon war dann der Versuch, konkrete Übersetzungen zu vergleichen, siehe hier, Kap 8 als synopse http://go.helms-net.de/txt/ird/Kohelet_8_Synopse.htm (für eine angedachte Gemeindearbeit habe ich das sogar im Din a 1 Format verfügbar). Es ist schon ein bißchen her, und wirklich weitergekommen bin ich dann aber nicht mehr - der intensive (und herzliche) Impuls dieser ganzen Sache näherzukommen ist dann vermutlich an der "Beliebigkeit" verschiedener Übersetzer und Deutungen sowie am Mangel an Interesse bei meinem Ansprechpfarrer ausgehungert, eingeschlafen und nicht wieder wachgeworden...
Ich fand diesen Artikel aus jüdischer Sicht sehr erhellend (weil hier Gedanken drin sind, die ich woanders so nicht gesehen hatte, die aber nicht einfach offensichtlich Blödsinn sind) Leider nur auf englisch : http://www.jewishencyclopedia.com/articles/13232-saul-of-tarsus . Leider mag ich selbst das, was ich über Paulus gelesen habe, nicht, speziell habe ich unsern Gemeindekreis im letzten Jahr nach ein paar Sitzungen wieder verlassen, als wir über Paulus' Theologie gesprochen haben (anhand des Römerbriefs) und der Pfarrer das zunehmend als "genial" und religiös besonders wertvoll gehyped hat. (Ich bin halt ein erwachsener Mann und nehme manches mit einer Portion Menschenkenntnis an bzw. nicht an) - bin also vielleicht nicht dein optimaler "Antworter"...
Bevor Elektrizität bekannt wurde, war der elektrische Schock eines Aals gegenüber eine Beute "übernatürlich". Bevor Magnetismus bekannt war war der magnetische Orientierungssinn mancher Zugvögel "übernatürlich". Einstein hat eine vermutete Fernwirkung zwischen Elementartteilchen für nichtexistent gehalten und hat sie als "spukhafte Fernwirkung" veralbert - bis die Quantenphysiker erkennen konnten, daß es ein natürlicher Prozeß ist. Als "übernatürlich" wird jeweils etwas bezeichnet, was mit mit unserm aktuellen Naturverständnis nicht nachvollziehen können, aber dennoch beobachten können. Philosophisches Diskutieren führt dann auch dazu, etwas als "prinzipiell unerkennbar" zu denken - das wäre dann etwas, was "für alle Zeit" übernatürlich bliebe. "Gibt" es sowas - im Sinne von "beobachtbar" oder bleibt so etwas (ausgedachtes) für alle Zeit nur "Denkbar"? ... nur mal soviel...
Eines was mich vor einiger Zeit sehr angesprochen hat, war "Wayfaring Stranger" von Eva Cassidy auf der Platte "Songbird": - "I'm going over the jordan... to see my father", jemand erzählte mir daß sie einige Lieder geschrieben/gesungen hat nachdem ihr bekannt wurde, daß sie unheilbar Krebs hatte. Vielleicht gehört das hierzu; aber auch ohne diesen Zusammenhang ein Stück das ich sehr gerne höre und das mich selbst zum Nachdenken über den Umgang mit dem Sterben (und dadurch auch mit dem Leben) anregt. (Klar, man kann Dir jetzt Millionen Lieder empfehlen, aber vielleicht gefällt es Dir auch)
Eine sehr schöne Darstellung finde ich diesen Vortrag von Alfred Weil, einem alten, vortrags-erfahrenen Buddhisten: "Einfach nicht zu finden" - der dieses Problem, was das eigentlich ist, dieses "ich" , wo es anfängt und aufhört sehr anschaulich illustriert. ein MP3-vortrag von ca 30 min. http://www.alfred-weil.de/upload/Audio/AudioDateien/Vortraege/Verschiedenes/hhb/Einfach_nicht_zu_finden-Der_Buddha_ueber_Ich_und_Nicht_Ich.zip
Ich habe mal einen kleinen Bibelvergleich gemacht, als ich mich mit dem Buch "Kohelet" beschäftigt habe. Die Unterschiede fand ich schon ziemlich beeindruckend. Ein kurzer Auszug - nur das 8. Kapitel sieh mal hier: http://go.helms-net.de/txt/ird/Kohelet_8_Synopse.htm
Hallo goodgame, ich denke gerade über Deine Frage nach...
Doch ich finde es sehr wichtig, sich selbst zu beherrschen und ruhig zu sein..
Hmm, eigentlich war das ja auch das Ziel des jungen Mannes bevor er "Buddha" wurde ("erwacht" ist) . Nur daß er das eben auch gefunden und weitaus vertieft hat. (das "sich beherrschen" und das "ruhig sein")
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Und diesem Zustand einen simplen Namen gegeben hat, - was nun, viele Generationen später, aber anscheinen dazu führt, daß man das ganze als bloße Religion sehen soll... "Nirwana" - im alten Indien seiner Zeit, soviel ich weiß, ein landläufiger Ausdruck für das ausgelöschte Feuer, die kalte Asche (die keine neue Flamme wieder hervorbringt)... Als moderner Mensch hätte er das vielleicht "end-cool" oder "full-chilled" genannt, aber die meisten heute sind einfach nicht soweit gekommen wie er.... :-) drum ist es wohl erstmal soweit bei dieser Bezeichnung geblieben...
Wegen mir: gerne! Ich war selbst viel im Ausland und hatte das Glück, wohl gelitten gewesen zu sein. (In Kenya habe ich sogar einmal einen "Stammesnamen" geschenkt bekommen...) Ein (selbstverfaßter) Wahlspruch, den ich gerne Jugendlichen und Studenten mitgebe (mitgegeben habe, ich bin jetzt in Rente), ist: "Sei neugierig auf die Welt und auf die anderen Menschen - das ist der Motor für den Frieden". Ich hoffe Du findest einen Weg zwischen den Unfreundlichen/Abweisenden hierzulande!