Wenn man isst, hören die Gedankenschleifen auf.
Wenn man isst, spürt man keine Angst und Sorge.
Wenn man isst, werden Glückshormone ausgeschüttet, die in deiner aktuellen Lebenssituation scheinbar fehlen.
Ich denke es kommt zum einen auf die Veranlagung an, ob man in einer Depression viel isst oder eher weniger. Und auch auf die Art der Depression. Und vielleicht auch darauf, wieviel Hoffnung man hat.
Wenn man ohnehin kaum noch Gefühlsregungen hat und sein Alltag auch so führt, dass keine neuen Eindrücke sammelt, muss das kompensiert werden. Hier kompensiert dein Geist wohl über das Essen. Dieses Ventil hat er sich ausgesucht, weil es gerade am besten funktioniert.
Sich disziplinieren zu wollen in einer Depression scheitert oft.
Wenn du dir dieses eine Ding, das Essen, das einzige was dir noch irgendwie etwas positives gibt, (obwohl es dir danach sogar noch schlechter geht - es zählt der Moment!) "wegmachen" könntest, würde der letzte Strohhalm, der dich "über Wasser hält" weggerissen werden.
Man kann nicht nur in Negativität leben, aber oftmals spielt einem das Leben so übel mit, dass man Süchte entwickelt oder ähnliches um ein bisschen Entspannung zu fühlen. Die geben einem etwas, was man eigentlich braucht. Oder zumindest glaubt man, man bekäme es dadurch.
So schwer und nervenaufreibend es auch ist, um dem übermäßigem Essen zu entkommen müsstest du an deiner allgemeinen Lebenssituation etwas ändern. Ein Spaziergang in der Natur am Nachmittag kann da schon ENORM was bewirken.
Ich weiß wie es ist, keinen Lebenswillen zu spüren und weiß auch, wie schwierig es ist einen anderen Weg einzuschlagen als nur so vor sich hin zu vegetieren. Doch es ist IMMER eine Tür offen, die du benutzen kannst. Zu jeder Zeit.
Ich wünsche dir nur das Beste, auch wenn du vielleicht glaubst, dass du das nicht verdienen würdest. Jeder verdient ein Leben, das ihn positiv bestärkt.