Hey :)
Also, mir ist klar, dass du Argumente hören möchtest, die deine Mutter überzeugen, dir ein Pferd zu kaufen. Das Problem ist einfach, dass die, die bereits ein Pferd haben und vielleicht ein bisschen älter sind wissen, dass es erstens unverantwortlich wäre wenn ein 13-jährigen Mädchen ein Pferd bekommt und sich alleine um dieses kümmern muss (deine Freundin zählt da nicht) und zweitens, dass es diese Argumente, die du hören möchtest nicht gibt.
Ich weiß du willst das gar nicht hören, aber dann darfst du auch nicht fragen. Ich bin 15 und hab vor drei Jahren ein Pferd bekommen, da war ich zwölf. Da diese Frage hier fast täglich gestellt wird, hab ich die schonmal beabtwortet und kopier da Teile jetzt in meinen Text, weil das halt sehr lang ist.
Ich weiß nicht wie es bei dir ist aber ich geh mal davon aus, dass deine Eltern oder deine Mutter nicht so viel von Pferden verstehen. Bei meiner Mutter war das damals genauso. Mein Vater hat mir meine Stute gekauft, ich hab ihn nicht dazu überredet. Ich würde den Kauf nicht direkt als Fehler ansehen aber es war unüberlegt und im Nachhinein würde ich es glaub nicht mehr machen. Aber hinter her ist man ja immer schlauer;-)
Wir haben des Pferd von einer damaligen Freundin vermittelt bekommen, die Züchterin war wiederum die Freundin unserer Freundin. Die Stute war damals fast fünf und wurde uns als eingeritten verkauft. Ich war beim Probereiten mit meiner damaligen Reitlehrerin. Alles war okay. Unsere ehemalige Freundin ist Tierärztin und wir haben ihr vertraut, dass mit dem Pferd alles okay ist, generell war es vielleicht nicht das Pferd das die Voraussetzungen für ein langes,gesundes Leben hat, was uns aber erst viel später klar wurde. Die Stute würde ich mittlerweile als roh bezeichnen, als wir sie gekauft haben, okay unser Fehler und auf jeden Fall der der Reitlehrerin. Dumm gelaufen.
Wir haben sie dann in den Stall unserer ehemaligen Freundin gestellt, von dem wir ausgegangen sind, dass es den Pferden dort gut geht. Ich war am Anfang ein bis vier Mal am Tag im Stall (der Stall war schrecklich, auch Boxenhaltung, vom Preis und Vertrag Vollpension würde aber eher an Selbstversorger hinkommen und anders wäre es ihr nicht gut gegangen, sie war damals vier) An Schultagen nicht so oft, da musste vormittags meine Mutter gehen, weil ich ja nicht konnte, was sie auch gerne gemacht hat aber ohne sie hätte das nicht funktioniert.
Daraufhin haben wir den Stall gewechselt, die Stallsuche hat fast ein Jahr gedauert, in dem wir zusätzlich eben nach dem geeigneten Stall gesucht haben. Wieder musste meine Mutter die Ställe anrufen, sie mit mir anschauen usw. Der Stall der preislich und leistungsmäßig in Frage kam war aber 20 min mit dem Auto von mir entfernt, das heißt meine Mutter ist ungefähr vier Mal in der Woche mit mir dahin gefahren. Das hat dann immer so um die drei Stunden gedauert alles zusammen. Dazu kommt dass ich noch eine kleine Schwester hab, weswegen meine Mutter eben nicht immer mit mir hinfahren konnte (meine Eltern sind getrennt, meine Mutter Alleinerziehende).
In dem Jahr wo sie im ersten Stall stand hatten wir Reitunterricht und Beritt bei insgesamt drei Reitlehrern, weil die eben doch nich so toll waren wie anfangs gedacht (in den Reitstunden).
Das Pferd wurde immer schlimmer, sie ist vermehrt gestiegen, hat gebuckelt, man konnte keinen Meter mehr vor die Tür gehen. Wir haben das nicht mehr mitanschauen können, was mit unser Stute gemacht wurde, meine Mutter hatte natürlich Angst um mich, da das ja nicht gerade ungefährlich war, und wollte sie weggeben, aber ich wollte sie natürlich behalten, also noch eine Chance. Wir haben uns auf die Suche nach einem Trainer gemacht. Das hat wieder einige Zeit gedauert (und natürlich auch einiges gekostet). Als wir nach mehreren Trainern endlich unserer Trainerin gefunden hatten, hieß es wir fangen nochmal ganz von vorne an. Dann kam der erste Stallwechsel.
So jetzt waren wir schonmal froh, dass es ihr in dem Stall gut ging und wir endlich jemanden gefunden hatten, der so arbeitete wie wir es wollen. Und dann kam der erste Reheschub vor ungefähr fast zwei Jahren.
Wir gingen davon aus dass die Umstellung Box Offenstall bei ihren extrem schlechten Hufen eine Lederhautentzündung hervorgerufen hat, die die Rehe ausgelöst hat, die man lange nicht gesehen hat. Dann hat sie Medikamente gebraucht zweimal am Tag, sieben Tage die Woche und sie stand mit dem Auto 20 min weit weg.
Irgendwann haben wir dann einen Platz in dem Stall bekommen, wo wir eigentlich hinwollten, ganz in unserer Nähe. Super, also wieder umziehen. Das ist jetzt ungefähr ein dreiviertel Jahr her.
Als wir das wieder in den Griff bekommen hatten, haben wir dann einen Platz in dem Stall bekommen, wo wir eigentlich hinwollten, ganz in unserer Nähe. Super, also wieder umziehen. Das ist jetzt ungefähr ein dreiviertel Jahr her. Ein/zwei Wochen später kam der nächste Reheschub . Wir hatten mindestens vier Tierärzte im Laufe dieses letzten dreiviertel Jahres da, deren Therapien alle nichts brachten. Und das ist nur ein kleiner Teil. Sie hat seit einem dreiviertel Jahr chronische Rehe. Keine Stoffwechselerkrankung, es liegt nicht an der Ernährung, ihr Blutbild ist super. Keine Diagnose. Wir sind mindestens 1-3 mal am Tag bei ihr, insgesamt mindestens zwei Stunden.
Das ist schlimm und wir haben so viel Geld für Tierärzte, Homöopathen, Huforthopäden/ Hufheilpraktiker, Ernährungsberatung und und und ausgegeben und dann gibt es aber noch viel, viel schlimmere Fälle. Sag mir, dass dir und deinem Pferd das niemals passiert. Das kannst du nicht! Du wirst jetzt sagen, dass du ja einen super Stall kennst, dass das Geld auch kein Problem wäre, aber du weißt nie was kommt, du weißt es einfach nicht und musst auf alles gefasst sein und wenn deine Eltern nicht mitmachen, dann geht das schief oder kann zumindest schief gehen.
Was ich dir eigentlich sagen will ist gar nicht unbedingt das Geld, denn wenn ihr das nicht habt, dann ist es sowieso nicht möglich. Es geht darum, dass du das von deinen Eltern oder deiner Mutter nicht verlangen kannst. Vielleicht ist dir aufgefallen, dass ich immer "wir" geschrieben habe und nicht "ich", das liegt einfach daran, dass es immer ein "wir" war. Meine Mutter ist zu meinem Pferd wenn ich in der Schule war. In Notfällen muss der Tierarzt auch mal am Vormittag kommen, wenn ich eben nicht da bin. Oder ich war krank. Das hat alles meine Mutter gemacht. Ohne Erwachsenen, der dir notfalls aktiv hilft, kannst du kein Pferd halten und wenn deine Eltern das nicht machen, dann machen sie es nicht und du kannst sie nicht zwingen.
Außerdem darfst du die Zeit nicht unterschätzen. Ich geh jetzt in die 10. Klasse ins Gymnasium, ich hab zwei Tage in der Woche wo ich erst abends heim komm und dann halt im Dunkeln momentan bei Matsch, Regen, Kälte und Schnee in Stall geh, meine Mutter macht zum Glück den Vormittag anders wärs nicht machbar (Der Stall ist Vollpension, also das ist es nicht). Ich mach eigentlich nur in den Ferien wirklich was mit meinen Freunden, weil es momentan anders nicht möglich ist. Ich hab sonst kaum noch Freizeit, meine Stute ist mir wichtig, weswegen ich auch jeden Tag mindestens einmal bei ihr bin und das jetzt seit drei Jahren, ohne sie zu reiten (was mir auch nicht so wichtig ist), ohne wirklich spazieren zu gehen, ohne mit ihr wirklich was zu machen, nur um sie zu versorgen und trotzdem dauert es locker zwei Stunden. Nicht mal am Wochenende hab ich wirklich viel Zeit, in der ich nichts für die Schule mach oder beim Pferd bin (meine Freizeit ist beim Pferd) und ich tu mich in der Schule leicht!!! Auch in Urlaub fahren ist nicht möglich und ich kann sie eigentlich kein Tag allein lassen. Es muss immer entweder meine Mutter oder ich zu ihr. Und das seit fast einem Jahr! Und das kann noch ewig so weitergehen.
Ohne die Unterstützung deiner Eltern von ihrer Seite aus ist es nicht möglich.
Ich weiß wie du dir das vorstellst, aber stell dir mal vor deinem Pferd würde das passieren, du kannst nicht dafür garantieren, dass alles so läuft wie du dir das jetzt vorstellst. Allein ein Stallwechsel kaann es unmöglich machen dich um das Pferd regelmäßig zu kümmern. Würdest du auf Freunde, Urlaub, Partys, etc. verzichten, auch in drei/ vier Jahren und auch wenn du bloß noch ein Pferd hast, mit dem man nichts machen kann.
Meine Stute ist sehr temperamentvoll und nicht gerade einfach, immer noch roh, weil es in diesen drei Jahren nicht möglich war sie auszubilden. Sie ist jetzt fast acht, vermutlich nie wieder reitbar!!! Würdest du dich trotzdem um so ein Pferd kümmern und auf tausend andere Sachen verzichten?(Du wirst sagen ja, klar aber sei mal ehrlich und außerdem wie sieht das in ein/zwei Jahren aus) Und würde deine Mutter dir helfen?
Vielleicht kannst du dir deinen Wunsch ja irgendwann erfüllen und bis dahin ist deine Mutter vielleicht mit einer RB einverstanden.
LG cRaZyyy6743
Sorry wegen dem langen Text ;-)