Für mich sieht es ganz so aus, als ginge es in diesem Gedicht um den Leidensweg des lyrischen Ichs vom Verlust zum Neuanfang hin.

Die Figur im Gedicht hatte in meinen Augen eine Beziehung, die aber gescheitert ist ("Gestürzt sind die goldenen Brücken"), und jetzt geht es ihr sehr schlecht deswegen, ihr will "nichts mehr glücken", sie leidet und denkt sogar an Selbstmord ("Und unter den brechenden Zacken / begraben die wilde Brust").

Zeit vergeht, der Frühling kommt und "singt von uraltem Verlangen". Vielleicht erinnert sich das lyrische Ich an alte Beziehungen, die auch gescheitert sind, und wie es danach weitergegangen ist. Sprachlich auffällig ist hier ein Bezug zum Anfang des Gedichtes: "Und über mir Lerchenlieder / Und unter mir Blumen bunt" - Das heißt, die Natur geht mit dem Wandel der Figur im Text, denn wo jetzt alles bunt und fröhlich ist, war es am Anfang "[..] unten und oben so still", ein Zeichen für das Leid und die innere Leere der Figur.

Das lyrische Ich sieht nun: "Es bauen sich andere Brücken", also neue Beziehungen. Mit dieser Erkenntnis wird "Das Herz [..] auf einmal still" und das Leid hört auf.

...zur Antwort

Die Motivation zu zeichnen kann man nicht erzwingen! Wenn du krampfhaft nach Dingen suchst, die dich wieder motivieren, hast du wahrscheinlich irgendwann gar keine Lust mehr darauf. 

Je nachdem, was du gezeichnet hast, kannst du nach Inspiration für neue Motive suchen: Wenn das zum Beispiel Naturbilder waren, kannst du spazieren gehen in Gegenden, in denen du vorher nicht so oft warst, wenn du Spaß daran hattest, Figuren aus Mangas darzustellen, könntest du eine neue Reihe ausprobieren und so weiter. Vielleicht hilft es auch, wenn du dir ein komplett neues Gebiet aussuchst: Wie wäre es, Portraits von Personen zu zeichnen? Oder berühmte Werke neu zu interpretieren? Dir steht alles offen!

Meiner Erfahrung nach ist es aber das beste, einfach ein bisschen Zeit verstreichen zu lassen und sich mit anderen Dingen zu beschäftigen, dann kommt die Lust aufs Zeichnen wahrscheinlich ganz von allein zurück. 

Viel Glück!

...zur Antwort

Okay, ich weiß absolut nichts über Gottfried Benn und die Dinge, mit denen er sich in seinen Werken befasst, aber ich will versuchen, meine Interpretation dieses Gedichtes aufzuschreiben. 

"Sprich zu dir selbst, dann sprichst du zu den Dingen

und von den Dingen, die so bitter sind"

Diese Dinge, die 'so bitter' sind, das sind 1. du selbst und 2. das, wovon du erzählst. Was das ist, darauf wird nicht näher eingegangen, denn egal was es sei, es wird schlecht sein. In meinen Augen meint Gottfried Benn mit 'bitter', dass diese Dinge oder die Existenz der Dinge unnötig ist und keinen Sinn hat. 

"Ein anderes Gespräch wird nie gelingen,

den Tod trägt beides, beides endet blind."

Es ist nicht möglich, sich mit etwas anderem als mit Sinnlosigkeiten zu beschäftigen, denn alles ist sinnlos. Ebenso ist alles endlich, sowohl du selbst als auch die restliche Welt, "beides endet blind (=tot)"

"Hier singt der Osten und hier trinkt der Westen,
aus offenen Früchten rinnt es und vom Schaft
der Palmen, Gummibäume und in Resten
träuft auch die Orchidee den Seltsamsaft"

Ich will mich bei dieser Strophe raloo anschließen: Auch für mich sieht es ganz so aus, als würde hier eine regelrechte Orgie beschrieben werden. Auf die Trennung in Ost und West kann ich mir keinen rechten Reim machen. Vielleicht Osten=Mann, Westen=Frau (trinkt den Seltsamsaft (=Sperma))?

"Du überall, du allem nochmals offen,
die letzte Stunde und du steigst und steigst,
dann noch ein Lied, und wunderbar getroffen
sinkst du hinüber, weißt das Sein und schweigst"

"Du" kommt dem Orgasmus immer näher. Die im Gedicht genannte Person hat nun einen Sinn erkannt: Während sie in der ersten Strophe noch den Sinn aller Existenz und sich selbst in einer persönlichen Krise anzweifelt, sieht sie nun, auf dem Höhepunkt der Lust, den Zweck des Seins, sie "weiß das Sein". Danach schweigt sie, nicht weil sie stirbt, sondern der Größe ihrer Erkenntnis wegen. Auf diese wird nicht direkt eingegangen, sie, und damit die Aussageabsicht des Gedichtes, ist dem Leser selbst überlassen.

Bei mir persönlich wäre das in etwa die, dass Existenz keinen Sinn hat, wir uns davon aber nicht unglücklich machen sollen, denn auch so lebt man für die Momente des höchsten Glückes (Im Text genannt nur die sexuelle Erfüllung). Das kann aber jeder für sich ausmachen.

Vielleicht mag sich das etwas weit hergeholt anhören, aber das ist doch der Sinn von Texten, die nicht offensichtlich sind: Man soll sich Gedanken über ihre Bedeutung machen. Dies sei hiermit von meiner Seite geschehen.

...zur Antwort
Weitere Inhalte können nur Nutzer sehen, die bei uns eingeloggt sind.