

Es leben dort viele Aussiedler und Spätaussiedler, also Russlanddeutsche oder andere Gruppen aus der ehemaligen Sowjetunion, die sich eigentlich unauffällig verhalten, allerdings jetzt nicht alle aufgrund der aktuellen Situation, da einige von ihnen mitunter auf die Straße gehen und Autokorsos anmelden.
Einige von ihnen betreiben übrigens eigene Märkte (wie den Mix Markt).
Dazu gibt es das Gerücht, dass viele von ihnen freiwillig dorthin gezogen sind, weil sie angeblich "begeistert" von den Hochhäusern, der tollen Aussicht sowie der "modernen Ausstattung", die es längst überall in ganz Berlin gibt (Zentralheizung, Warmwasser etc.), waren. Meist kommen diese aus Dörfern, die so eine Ausstattung nicht hatten, daher die "Begeisterung".
Ansonsten leben dort hin und wieder Migranten aus anderen Ländern, aber das ist kein Massenphänomen. Sie leben dort, weil sie nur dort eine günstige, freie und für sie angebotene Wohnung finden. Der Grund: In Marzahn sind die meisten Wohnungen Genossenschaftswohnungen, und die sind sehr tolerant, anders als mancher Makler/Vermieter, der ihnen keine Wohnung anbieten möchte.
Auch viele Verdrängte mit oder ohne Migrationshintergrund aus dem Stadtzentrum leben dort zwangsläufig, da die Mieten in der Innenstadt zu teuer sind. Sie müssen dann meist pendeln, suchen einen neuen Job mit schlechteren Lohn, oder kündigen sogar, um Arbeitslosengeld/Sozialleistungen zu empfangen und nicht mehr arbeiten zu müssen.
Manche Deutsche leben dort, weil sie dort aufgewachsen sind, und Marzahn als ihre Heimat bezeichnen.
Oder, sie wenden das Konzept der zweiten Lohntüte an: Sie ziehen bewusst nach Marzahn und zahlen wenig Miete (ca. 500 Euro warm) pendeln in die Innenstadt/City West, verdienen dort sehr viel (so ca. 3000/3500 Euro), sparen durch die günstige Miete und werden später ein besseres Leben führen.
Marzahn ist aber nicht gefährlich, dieser Bezirk ist ganz am unteren Ende der Kriminalitätsstatistik der Berliner Bezirke.