Ich habe auch lange überlegt, Lebensmittelchemie zu studieren, und bin auf ähnliche Erfahrungsberichte gestoßen wie du - also dass die Jobchancen nicht unbedingt perfekt sind, man aber mit Flexibilität und Fleiß (ggf. Promotion) auch sehr gute Stellen bekommen kann.
Ich finde, man sollte den "Jobchancen" nicht zu viel Wert beimessen. Erstens kann sich das sowieso ändern und mit Glück ergibt sich oft Ungeahntes, und zweites ist es meiner Meinung nach viel wichtiger, etwas zu machen, das einem Spaß macht.
Ich habe mich dann aber trotzdem gegen Lebensmittelchemie entschieden, weil mir die Berufsaussichten dann im Vergleich mit dem recht harten und aufwändigen Studium doch nicht gut genug waren. So blöd das klingt. Aber wenn ich schon den Großteil meiner Freizeit in ein Studium investiere, will ich hinterher auch wenigstens etwas zurück haben.
Ich studiere jetzt Pharmazie. Das ist inhaltlich sehr ähnlich und wirklich extrem spannend. Es ist auch sehr zeitintensiv (vielleicht sogar mehr als Lebensmittelchemie), aber das stört mich nicht so sehr, weil ich ziemlich sicher einen ziemlich guten Job bekommen werde, der mir auch Spaß macht.
An deiner Stelle würde ich einfach mal mit Lebensmittelchemie anfangen. Dann schaust du erst mal, ob es dir überhaupt gefällt. Du hast ja nichts zu verlieren. Wenn es dann nicht das richtige ist, wechselst du eben den Studiengang. Und wenn es dir wirklich Spaß macht, solltest du dich an den Berufsaussichten nicht weiter stören. Oder du studierst auch Pharmazie. Das kann ich sehr empfehlen.