Ich habe ziemlich viel Erfahrung mit Humanmedizin ;)
Eins soll dir gesagt sein: die meisten Horrorstorys wie schlaflose Nächte oder 24h 7d die Woche lernen sind Blödsinn.
Aber es gibt psychisch hoch belastende Phasen, und hervorstechen durch Leistung ist so gut wie unmöglich, weil alle VERDAMMT GUT sind.
Falls du also wirklich kein Problem damit hast, dann kann ich es dir nur raten. Falls du jedoch damit rechnest, den magischen Körper mystisch und rätselhaft zu erfahren, muss ich dich enttäuschen. Das meiste ist entweder stumpfes Auswendiglernen oder Büffeln Büffeln Büffeln Vergessen Vergessen Vergessen :D
Das, was man später wirklich weiß, ist das Facharztwissen und das, was man zusätzlich zu dem absolut medizinischen Basic Wissen aus der Uni in der klinischen Arbeit obendrauf lernt.
Fakt ist aber: NIEMALS den Fehler machen, und sich als oberschlau geben, weder bei Schwestern auf Station, noch bei anderen Berufen wie Physio-/Ergotherapeuten oder Osteropathen usw. -> du weißt als Medizinstudent schon einmal theoretisch viiiieeeel weniger als Ärzte und Ärzte je nach Fachbereich schon viel weniger vom Fachbereich der anderen genannten Berufsgruppen. D.h. als Medizinstudent steht man in der Hackordnung (so schlimm ist es nicht, ich nenns jetzt mal so) grad mal über Praktikanten ohne medizinische Vorbildung.
In den Jahren habe ich gelernt, dass Kopf einziehen auch nicht gut ist, man darf sich nicht kleiner machen als man ist, man sollte selbstbewusst seine Stärken benennen können, aber auch mit seinen Schwächen ehrlich sein! In allen Fällen darfst du bei dieser Fachrichtung eines NIE erwarten: das dich ein Vorgesetzter (Stationsarzt, Oberarzt usw.) „tätschelt“, umsorgt, dir emotional gut zuredet.
Wahrlich ist es bis heute so, dass ein „Gut, vielen Dank.“ schon fast das höchste der Gefühle ist. Wenn du bspw. ne tolle Naht gesetzt hast, dann freu dich einfach über ein Nicken des Arztes nach dem Draufschauen. Wenn du es nicht gut machst, er/sie korrigiert, dann erwarte keine Absolution nach Erklärungsversuchen deinerseits, wieso du das noch nicht könntest blablabla. Es geht in der Medizin primär um die Patientenversorgung, und wenn man was nicht kann, sieht das der Arzt, und weiß nächstes Mal besser, welche Kompetenzen er/sie dir zuzurechnen hat.
LG
P.S.: Hab irgendwann mit „gendern “ im Text angefangen. Fakt ist, dass in meinem Text der Arzt sowohl für männlich als auch weiblich steht.